Die Autofirma Ford stand vor ca. 10 Jahren vor einer der größten Herausforderungen in ihrer Firmengeschichte. Die Prognosen zeigten einen drohenden Verlust von 17 Mrd. Dollar. Mit der Leitung des Unternehmens wurde 2006 Alan Mulally beauftragt, der sich als CEO bei Boeing bereits einen Namen für erfolgreiche Restrukturierungen gemacht hatte.
Im Vortrag an der Stanford Universität spricht Alan Mulally über das Vorgehen und einzelne Geschehnisse dieser Zeit des Wandels. Ford hat als Weltkonzern seine Unternehmenskultur verändert und den Fokus auf u.A. folgende Kernpunkte gelegt:
- innovative Produkte mit einer Produktfamilie, die den Bedürfnissen von Kunden entsprachen
- Fokus auf die Kernmarke Ford und deren Vision, Verkauf von anderen Marken und Beteiligungen
- Aufbau von Vertrauen und Glaube an das Team und die Firma durch Vorleben
- Zusammenbringen von bisher weltweit verstreuten Funktionen, zur Förderung des Austausches und zur Erzielung von Skaleneffekten
- Reduktion der Produktionskosten durch Anpassung der hohen Produktionskapazitäten an die reduzierte Nachfrage, wodurch auch Preiskämpfe durch den Abverkaufsdruck von Überkapazitäten reduziert wurden
Einige dieser Punkte stehen im Lehrbuch. Andere sind direkter Ausdruck der Persönlichkeit des Unternehmensführers, der durch sein Verhalten, das Verhalten seines Teams und seiner Firma und damit auch die Innovationskultur prägt.
Am Anfang stand die Neuformulierung der Firmenvision, die ursprünglich der Firmengründer Henry Ford geprägt hat. Die Arbeit am Firmenkern ist unabhängig von der Firmengröße: ob Weltkonzern, schwäbischer Hidden Champion, Familienunternehmen, KMU oder Startup: eine echte Vision ist der Leitstern für das Unternehmen, seine Führung, Mitarbeitende, Partner, Lieferanten und natürlich seine Kunden. Weitere Informationen, wie auch mittelständische Unternehmen eine starke Vision erarbeiten können.