„Bootstrapping“ ist die große Alternative zur Finanzierung von Startups durch externe Partner wie Venture Capital Firmen. Und auch eine valide alternative Projektmethode für mittelständische Unternehmen zum Vordringen in neue Geschäftsfelder.
Der Begriff bedeutet dabei nichts anderes, als möglichst viel mit den verfügbaren Ressourcen zu erreichen und das Ergebnis organisch zu Schritt für Schritt zu entwickeln. Der Bootstrappingansatz wird in den letzten Jahren zunehmend auch von den Größen der Internetbranche propagiert, der Marketing Experte Seth Godin ist z.B. ein Vertreter dieses pragmatischen Ansatzes. Ein Vorteil ist, dass die komplette Kontrolle erhalten bleibt ohne Einfluss von Dritten.
Mit dem Bootstrapping verbunden sind agile Ansätze für Projekt und Entwicklung. Kurze, aufeinander aufbauende Entwicklungszyklen mit relativ geringem Ressourcen-Einsatz liefern schnell durch Kunden nutzbare (=bezahlbare) Ergebnisse. Gerade in Verbindung mit aufeinander aufbauenden „Softlaunches“ statt der „großen Markteinführung“ kann so rasch ein neues Produkt an die Reaktionen am Markt angepasst werden.
Bootstrapping ist zwar im Startup Bereich verbreitet, kann aber gerade beim Vordringen in neue Geschäftsfelder und dem Ausprobieren neuer Geschäftsmodelle sehr hilfreich für mittelständische Unternehmen sein. Der Ansatz des „Aufeinanderaufbauens“ mit gerade der richtigen Menge an Kapitaleinsatz kommt dem Wesen des mittelständischen Unternehmens mit kurzen Entscheidungswegen entgegen. Im Grunde entstehen so durch das Vordringen in neue Geschäftsfelder Startups im Unternehmen. Die Vorteile liegen auf der Hand: die Einzelpersonen oder Teams agieren ohne Ballast, der absolute Erfolgsdruck ist geringer, die Ergebnisse können leichter verwertet werden (z.B. durch Integration, Spin-off, Lizenzierung) und Feedback aus dem Markt kann gleich integriert werden. So ist Bootstrapping eine guter Ansatz für das Ausprobieren neuer Geschäftsmodelle mit geringem Kapitaleinsatz, passend für Zeiten des raschen Wandels.