Crowd Innovation ist eine spannende Möglichkeit, Ideen von einer größeren Öffentlichkeit zu sammeln und gleichzeitig eine Community und Aufmerksamkeit um ein Thema herum aufzubauen. Es gibt viele Vorgehensweisen, die Energie und Begeisterung der Crowd für ein Thema einzubinden. Hier ein Negativbeispiel aus meiner Sicht:
Eine öffentliche Einrichtung schreibt einen Namenswettbewerb für ein Innovationszentrum aus. Gedacht war, dass Bürger und Bürgerinnen der Stadt sich beteiligen und dadurch die Community des Zentrums lokal erweitert wird. Fand ich prima. Da ich eine passende Idee hatte, wollte ich mitmachen und habe mir die Teilnahmebedingungen und das Vorgehen angesehen. Doch die waren geschrieben für einen Agenturpitch und nicht die Teilnahme von „normalen“ Bürgern, die einfach ihre Kreativität und Begeisterung einbringen. Größtes Problem: statt schwierige rechtliche Themen durch den Auslober zu prüfen, sollte das der Laie mit der guten Idee selber übernehmen. Kleine Kostprobe, das kommt dabei raus, wenn man die Rechtsabteilung die Ausschreibung verfassen lässt und sich Arbeit sparen will:
Der Sieger oder Siegerin
- gibt alle Rechte ab und wird an keiner Stelle namentlich genannt
- sichert zu, dass niemand anderes Schutzrechte auf seinen Vorschlag angemeldet hat
- stellt den Auslober noch frei von allen Angriffen von Dritten, die ihre Rechte verletzt sehen
Diese Regeln waren auf der Auslobungsseite nicht von vornherein deutlich genannt, sondern in einem zu unterschreibenden und zusätzlich einzusendenden PDF. Ein Vorgehen, welches Teilnahme kostet und im Klagefall wahrscheinlich sowieso keinen Bestand hat.
So geht Crowd Innovation besser:
- Fokus auf die Sammlung von Ideen legen
- vom Nutzer her denken und handeln
- Community rund um das Thema aufbauen und kontinuierlich stärken
- die Begeisterung und Zeit die die Teilnehmenden aufbringen ernst nehmen
- Vorgehen in wenigen einfachen Schritten
- klare Formulierung der Vorgehensweise ohne „Kleingedrucktes“
- dem Autor bzw. der Autorin Anerkennung geben. Geld ist garnicht so wichtig
- Crowd Innovation Tools nutzen
- es den Kreativen leicht machen
- zusätzliche Arbeit nachgelagert selbst machen, wie z.B. rechtliche Prüfungen durch Experten