In der 47. Episode des Smart Innovation Podcast geht es um einfache Starts und das Denken in „Beta“.
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Einfach anfangen, ein Jahr Smart Innovation Podcast.
Hallo, Klaus Reichert hier, ich bin Unternehmensberater und Business-Coach für Innovation.
Vor einem Jahr im Sommer 2021 ging es los mit dem Smart Innovation Podcast. Endlich, muss man sagen. War denn alles perfekt am Anfang? Nein, auf gar keinen Fall. Ist heute, ein Jahr später, alles perfekt? Nein, immer noch nicht. Gibt es das Ding Perfektion überhaupt? Wahrscheinlich schon, aber nicht in diesem Zusammenhang. Aber, in den Gesprächen mit den vielen Experten und Expertinnen haben wir vielen geholfen, Innovation grade im Kontext des Klimawandels in ihrem eigenen Umfeld deutlich zu machen. Da können wir alle Beteiligten auch stolz drauf sein. Wir hatten bisher über 46 Gespräche, Episoden des Podcasts, die unterschiedlichen Themen, die rund um Innovation, und das ist nun mal ein breites Themenfeld, eben beleuchten und angehen.
Der Podcast war lange in Vorbereitung, ich höre schon seit Ewigkeiten Podcasts, seit Jahren habe ich mich dann mit der Idee eines eigenen Podcasts auch schon beschäftigt, um dann 2018 eben mit meinem englischen Innovatoren-Podcast The 2pt5 zu beginnen. Das war spannend, das ist noch weiterhin spannend, weil es eben interessante Gespräche mit Menschen, mit Innovatoren eben auf der ganzen Welt gibt. Das bedeutet auch, dass es uns hilft, unterschiedliche Blickwinkel zu finden auf Themen, die von einem Menschen aus einem ganz anderen Kulturkreis natürlich ganz anders gesehen werden wie wir das zum Beispiel in Deutschland auch haben. Ich hatte also viele Ideen für den deutschen Podcast, der etwas näher an dem Thema tatsächlich Innovation auch dran sein sollte. Und es sollte ja auch nicht einfach nur ein Podcast sein, sondern jede Episode sollte zu einem Lernerfolg bei den Hörenden beitragen. Sollte beitragen, Innovation auch umzusetzen, lebendig zu machen und umzusetzen. Und das war gar nicht so einfach, da das richtige Konzept zu finden und wir haben einiges auch probiert.
Was waren denn die größten Hürden? Also ganz sicher auch eine gewisse Angst vor dem Start, eine Art Sorge, nicht genug vorbereitet zu sein. Das ist etwas, was man als älterer Mensch wahrscheinlich eher hat wie als jüngerer Mensch. Das darf man natürlich auch nicht vergessen, dass das ganz sicher abhängig ist von den unterschiedlichen Lebenswelten, die man eben hat, aber diese Angst vor dem Start ist natürlich nicht ganz ungerechtfertigt. Was natürlich auch etwas hemmend war, war zu Anfang die Technik, die richtige Technik zu finden. Ich wollte einen einfachen Workflow haben, der es mir ermöglicht, mit einfachen und wenigen Mitteln mein Ziel zu erreichen. Also möglichst unkompliziert ein hochwertiges Produkt zu produzieren, einen hochwertige Podcast-Episode aufzunehmen, ohne groß im Büro die Technikorgie zu starten. Wie ich bei anderen schon gesehen habe, ist das eigentlich immer im Weg und entspricht auch nicht meiner Art und Weise zu denken und zu handeln. Was aber wahrscheinlich die allergrößte Problematik war, war die Akustik, die eigentlich sehr schlechte Akustik für Aufnahmen in meinem Büro und da musste ich natürlich einiges noch angehen und das tatsächlich auch, ja, mit verschiedenen Akustik-Panels eben lösen. Und das war gar nicht so einfach, da die richtigen Mittel zu finden. Wie kann man diese Hürden überwinden? Ich glaube, eine der wichtigsten Punkte ist eben, mutig zu sein und zu bedenken, was ist denn schlimmer, einen Misserfolg eines Experimentes einzugestehen oder etwas nicht zu tun, was eben tatsächlich helfen kann, etwas in der Welt zu bewegen und dabei selbst auch eine Menge dazuzulernen.
Gibt es denn andere Methoden? Gibt es Methoden, das Ergebnis vorherzusehen, um sicherzugehen, dass die investierte Zeit und Geld auch richtig ausgegeben wird? Ja, natürlich gibt es diese Möglichkeiten, mit und an der Zukunft zu arbeiten, grade auch, um eine grobe erste Richtung zu finden. Schlussendlich hilft aber nur ein schrittweises agiles Vorgehen mit kurzfristigen Möglichkeiten der Kurskorrektur, um auf dem, in Anführungszeichen, richtigen Kurs zu bleiben. Auch wenn der dann in eine andere Richtung führt wie ursprünglich gedacht, das muss man dann auch akzeptieren. Was sicher auch hilft, ist gute Vorbereitung. Seit circa zehn Jahren sind die Canvas Poster einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Diese Poster, digital oder auf dem Papier, helfen meist stark vereinfacht auch Ungeübten, einen Weg zu finden, eine Frage zu beantworten, sich vorzubereiten auf ein Thema. Denn damit können sehr spezielle Fragestellungen sehr präzise beantwortet und bearbeitet werden mit, ich sage mal, auf Basis eines Wissensschatzes, Erfahrungsschatzes, der eben sehr einfach aufbereitet ist und Fortschritte, zumindest erste Fortschritte, ohne zusätzliche Beratung oder Coaching eben ermöglicht. Und so natürlich auch eine gute Vorbereitung zum Beispiel für die Ziele, für die Prioritäten eines Podcasts zum Beispiel zu finden oder den Start eines Produktes, einer neuen Dienstleistung. Was ganz sicher hilft ist, was ich Beta-Denken bezeichnen würde. Beta, das kommt aus der Software-Entwicklung. Alles, was noch nicht soweit ist, dass es, in Anführungszeichen, fertig ist, wird im Entwicklungsprozess dann auch als Beta bezeichnet, mit der Möglichkeit, auch anderen zu sagen und damit anzudeuten, dass das, was quasi grade vor ihnen liegt, was sie grade benutzen, eben noch nicht fertig ist, im Entstehen ist. Und damit setzt man ein ganz, ganz klares Signal und sagt: „Hallo, wir sind dran. Wir wissen, es ist noch nicht soweit, es ist noch nicht ganz so, wie wir es uns vorstellen, unsere Erwartungen sind auch noch nicht komplett erfüllt.“ Aber, wir machen damit gleichzeitig auch den Aufruf an die, die das Ganze nutzen, etwas geduldig zu sein, das ist das eine. Manche werden übrigens dann davor abschrecken, das zu nutzen. Aber vor allem auch ein Feedback einzubringen, Verbesserungsvorschläge einzubringen und, und, und. Und so können wir sozusagen durch dieses Eingestehen auch des noch nicht Fertigen, durch eine gewisse Bescheidenheit auch die Energie und die Ideen, die Kreativität von anderen Menschen eben mit einbeziehen. Und wenn wir das richtig machen, kommt am Ende ein Ergebnis raus, dass sehr, sehr viel besser ist wie das, was wir selbst uns alleine im stillen Kämmerchen eben vordenken, ausdenken konnten.
Was ist eine weitere Möglichkeit, diese Hürden zu überkommen? Eigentlich ganz einfach, ein schrittweises Vorgehen wählen. Wenn wir nicht von Vornherein alles ausgeplant haben, dafür schon die Ressourcen bereitgestellt haben und gleich sozusagen feste Ziele für jeden einzelnen Schritt vereinbaren, dann lassen wir uns die Möglichkeiten der Kurskorrektur auf dem Weg. Mit dem schrittweisen Vorgehen behalten wir die Möglichkeit der Kurskorrektur auf dem Weg. Das heißt, durch kurze Sprints, Arbeitsphasen, wie immer man das Ganze dann auch bezeichnen mag, lassen wir uns die Möglichkeit, tatsächlich etwas zu lernen, anzupassen und dann tatsächlich auch zu sehen, was wir korrigieren müssen. Das hat den riesigen Vorteil, dass wir auch am Anfang noch nicht alles planen müssen und alles parat haben müssen, was wir nur brauchen, ist natürlich ein Set von Prioritäten, dass uns auf diesem Weg leitet. Eine weitere Möglichkeit ist das Thema Feedback und Daten nutzen. Auf diesem schrittweisen Weg ist es wichtig, andere Menschen, denen man vertraut, um ein offenes Feedback zu bieten. Es ist notwendig, Kunden einzubeziehen, Nutzer einzubeziehen. Menschen, die das vielleicht auch nie nutzen würden, das ist eine von meinen Lieblingsmethoden, um eben Feedback zu bekommen, neue Blickwinkel zu bekommen, auch die Blindspots, die man selbst hat, eben zu überkommen. In manchen Situationen ist es auch möglich, Daten zu nutzen, zum Beispiel Nutzungsdaten zu nutzen, um dann tatsächlich das Feedback vielleicht auf unkomplizierte Art und Weise zu erfassen. Das ist natürlich bei digitalen Produkten viel einfacher.
Ich werde viel gefragt, ob man sich mit dieser Vorgehensweise des Ausprobierens, des Experimentierens blamieren kann? Und manche Leute werden es vielleicht auch so sehen, andere Menschen werden aber verstehen, dass jeder und jede klein angefangen hat, das jedes Weltunternehmen mal ein Startup war und das die Entwicklung, die schrittweise Entwicklung die Grundlage ist für das Wachsen von einem kleinen Startup zum Beispiel, hin zu einem großen Unternehmen. Schlussendlich sind es eben auch grade die Fehler, die neben den Erfolgen uns zeigen, wo wir eine Kurskorrektur vornehmen müssen. Und Fehler muss man natürlich auch machen wollen, machen dürfen, es zulassen, sonst nehmen wir uns die Möglichkeit eben zu lernen. Und wenn wir dabei das Verhalten von Kindern anschauen, wenn es darum geht, etwas Neues anzufangen, dann, denke ich, können wir tatsächlich auch davon lernen, denn die legen einfach los. Die sind dann begeistert, rennen los, machen was, fallen vielleicht mal hin, lernen dann aber auch wieder aufzustehen und weiterzumachen. Und ich denke, das ist eine der zentralen Dinge, die natürlich auch hilft, hier tatsächlich etwas anzufangen, die Begeisterung für das Thema. Das heißt also, habe ich die nicht, fällt es mir sehr viel schwerer, auch den Weg, den Entwicklungsweg zu gehen.
Auf der Webseite zu dieser Episode habe ich noch mein Lieblingszitat von Robert Noyce, dem Mitgründer von Intel und dem Vater des Silicon Valley, verlinkt. Ich finde es sehr lesenswert in diesem Zusammenhang. Fazit für mich, neben meinem Blog, meinem Newsletter, social Media, Workshops, Coaching-Sessions und bald auch Kursen, bietet mir der Podcast eine weitere Möglichkeit, meine Mission zu erfüllen, Menschen und Unternehmen kreativer und innovativer zu machen. Denn ich weiß, es sind die vielen regelmäßigen kleinen Schritte von vielen Menschen, die Innovation skalieren. In diesem Sinne, frohes Schaffen.
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