In gewisser Weise ist dies ein Repost. Das erwähnte Buch haben Dieter Seifried und ich 1997 im Öko-Institut Freiburg herausgebracht. 25 Jahre später hat es seine Aktualität nicht verloren. Ein kurzer Hinweis.
Energiesparen in der Schule ist aktueller denn je. Der Klimawandel und ganz aktuell (Herbst 2022) der eingeschränkte Energiebezug macht die Wichtigkeit des Themas deutlich. Beim Durchlesen ist mir der idealistische Unterton aufgefallen. Die gute Stimmung geht etwas verloren, wenn man schaut, wie wenig sich in diesen letzten 25 Jahren seit Erscheinen getan hat. Und wie viel dringender das Thema nun ist.
Eine kurze Recherche ergab, dass es noch Druck-Exemplare von „Energiesparen in der Schule-eine Wegbeschreibung“ gibt, zB hier und hier. Möglicherweise hat auch das Öko-Institut eine PDF Version. Ein guter Einstieg ist die PDF Broschüre der Elektrizitätswerke Schönau (EWS).
„wir müssen ja schauen, daß die Welt nach uns auch noch besteht“
Schüler, 14 Jahre
Beschreibung
„Die Broschüre zeigt vielfältige Beispiele von erfolgreichen Energieeinsparprojekten an Schulen. Die Autoren wenden sich damit an LehrerInnen, SchülerInnen, HausmeisterInnen, SchulleiterInnen sowie an die Schulträger und wollen dazu anregen, an der eigenen Schule erfolgreich Energie zu sparen. Sie wenden sich auch an Eltern, Elternbeiräte, Politiker und Umweltaktivisten, die, unterstützt von dieser Broschüre, Projekte anstoßen und ins Rollen bringen können. In Schulen werden Werte und Normen einer Gesellschaft an die nächste Generation weitergegeben. Aufgrund dieser Verantwortung können und sollen Schulen eine Vorbildfunktion und Vorreiterrolle auch im Klimaschutz einnehmen. Der verantwortliche Umgang mit Energie ist dabei eine der zentralen Punkte. Neben konkreten Einsparergebnissen haben Energieeinsparaktionen an Schulen noch eine andere, viel wichtigere Auswirkung: die Entwicklung von gesellschaftlichem Bewußtsein, die Förderung von Initiative, Selbständigkeit und Eigenverantwortung. Bei den beteiligten SchülerInnen wird das Verständnis für ökologische, ökonomische und politische Zusammenhänge geweckt, Ideen werden entwickelt und weitergegeben, Projekte geplant und verwirklicht. Die Umsetzung der eigenen Beiträge gibt Selbstvertrauen, Eigeninitiative wird belohnt.
Für SchülerInnen und LehrerInnen gibt es vielfältige Möglichkeiten, aktiv zu werden: Energie- und Wassersparpotentiale aufspüren, Vorschläge für die Senkung des Energieverbrauchs entwickeln, Verhaltensänderungen bei der Energienutzung umsetzen, den Bau einer Solaranlage anregen und am Bau mitwirken sowie die gewonnenen Erkenntnisse weiter zu verbreiten. Für den Unterricht ergibt sich daraus eine Fülle technischer, sozialer, politischer und ökonomischer Fragen und Unterrichtsansätze.
Klimaschutz und Kosteneinsparung
Der Beitrag zum Klimaschutz, der durch das Energiesparen an Schulen geleistet werden kann, ist dabei in vielen Fällen beträchtlich: Eine Schule kann durch geändertes Nutzerverhalten von SchülerInnen, LehrerInnen und dem Hausmeister, durch Überwachung von Regelungseinrichtungen sowie durch eine optimierte Raumbelegung bis zu 20 % ihres Energieverbrauchs einsparen, ohne daß hierzu größere Investitionen erforderlich wären. Mit der Energieeinsparung ist nebenbei eine beachtliche Kostenreduktion verbunden, die der Schule zugute kommen sollte. Wichtiger noch als die eingesparten Kilowattstunden ist die Vorbildfunktion des guten Beispiels, das auch auf andere Bereiche ausstrahlt. Erfolgreiche Einsparmaßnahmen zeichnen sich durch die Verbindung von Ideen, Kräften und Ressourcen aus. Alle Beteiligten können sich in den Prozeß einbringen, wenn die zu erreichenden Ziele transparent sind und Mitwirkungsmöglichkeiten eingeräumt werden. Es gilt, sowohl die Begeisterungsfähigkeit der SchülerInnen einzubeziehen als auch die Erfahrungen der LehrerInnen sowie das Wissen und Engagement der Hausmeister zu nutzen. Einige Beispiele zeigen, daß auch die lokalen Stadtwerke zu erfolgreichen Einsparaktionen beitragen können.
Ein weiterer Vorteil: ein besseres Klima
Prima Klima bringt prima Laune und spart Energie: gesparte Energie ist eine prima Energiequelle. Wer kennt das nicht? Ein überheiztes Klassenzimmer im Winter macht müde, und die Konzentration ist ganz schnell am Nullpunkt angelangt. ,,Fensteraufreißen“ verbessert diesen Zustand, die frische Luft hebt die Konzentration, doch nach kurzer Zeit fangen die ersten an zu frieren. Danach: wieder überhitzte Klassenzimmer, damit verbunden: Konzentrationsabfall. Änderungen im Nutzerverhalten können kostenlos den Komfort erhöhen durch eine bedarfsgerechte und der Nutzung angepaßte Regelung von Licht und Wärme. Letztlich sind diese äußeren Faktoren mitbestimmend für den Lernerfolg der Kinder.
Ziele der Broschüre
Energiesparen an Schulen ist nicht nur eine Sache, die die LehrerInnen, die SchülerInnen oder die Schulbetreiber und die Energieversorger etwas angeht. Nachhaltige Erfolge können nur in der Zusammenarbeit aller Akteure entstehen. Die gezeigten Beispiele sollen zum Nachmachen und Weiterentwickeln anregen. Natürlich ist es bei der Vielzahl der unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und Schularten nicht möglich, allgemeingültige ,,Rezepte“ für die Umsetzung einer Einsparstrategie an Schulen zu geben. Die Broschüre möchte jedoch bereits gemachte Erfahrungen zugänglich machen und neue Ideen in die Umsetzung einbringen. Im direkten Erfahrungsaustausch mit denjenigen, die bereits Projekte durchgeführt haben, kann die Vorgehensweise auf die eigene Situation zugeschnitten werden. Deshalb sollten die im Text erwähnten Ansprechpartner direkt kontaktiert werden.
Mit der Broschüre sollen auch der Informationsaustausch und die Vernetzung der Akteure verbessert werden. Gute Ideen, erfolgreiche Ansätze und nachahmenswerte Projekte finden so eine schnellere Verbreitung.
Energiesparen an Schulen…
…ist ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz,
Das Aufgreifen des Themas im Unterricht hat Auswirkungen auf die Einstellungen der Schüler und damit auch auf ihr späteres Verhalten und Leben.
Es bewirkt eine konkrete Verbesserung der Energiebilanz der Schulgebäude, womit der Ausstoß von C02 und anderen Schadstoffen verringert wird. Durch die Einbeziehung der ganzen Schule und des Schulumfeldes kann eine klimawirksame Bewußtseinsänderung angestoßen werden. Schulträger und Gemeinden werden dazu angeregt, andere Schulen zu unterstützen und selbst Aktionen zum Klimaschutz zu starten. So kann eine Einsparaktion an einer Schule nach und nach weitere Kreise ziehen. SchülerInnen können im Elternhaus Meinungsmultiplikatoren sein.
…ist eine ökologisch sinnvolle Art, Kosten zu senken,
In der kommunalen ,,Energieverbrauchshitparade“ liegen die Schulen häufig einsam auf Platz 1. Energiesparen an Schulen bedeutet somit Geld sparen. Zur Verdeutlichung: 1994 betrugen die Energiekosten der Berliner Schulen 123 Mio. DM.
…hat konkrete Auswirkungen auf unseren Lebensraum
Wertvolle Ressourcen werden den nachfolgenden Generationen erhalten. Der sparsame Umgang trägt dazu bei, Konflikte um knappe Ressourcen zu entschärfen
…ist eine Einstiegsmöglichkeit ein kommunales Energiemanagement,
…ist politisches Training der Akteure,
Bei der Planung und Durchführung von ,,Realprojekten“ an ihren eigenen Schulen lernen die SchülerInnen, Selbstverantwortung zu übernehmen, sich zu organisieren und sich zu engagieren trotz des ,,Damoklesschwertes“ anstehender Prüfungen. Das Verständnis für politische Zusammenhänge wird bei den Schülern geweckt. top
…und kann sehr viel Spaß machen.
Zum Aufbau der Broschüre
Die Projekte sind zwei verschiedenen zugrundeliegenden Strategien zugeordnet: der ,,Jugendstrategie“ (Einsparungen von unten mit relativ einfachen, kostengünstigen Maßnahmen) und der ,,Expertenstrategie“ (Einsparungen mit Hilfe von externen Experten und investiven Maßnahmen). Die beiden Strategien ergänzen einander und werden auf den nächsten Seiten in Übersichten vorgestellt. Zudem gibt es vorab noch jede Menge Tips und Beispiele zur konkreten Umsetzung, auch zur Finanzierung.
Gerade in Zeiten knapper Kassen ist es notwendig, hier neue Wege zu gehen. Leistungsfähige Finanzierungskonzepte werden beispielhaft beschrieben, die Aufgaben und Möglichkeiten der Bundesländer, Kommunen und Energieversorger werden skizziert. Im umfangreichen Infoteil findet der Leser u.a. eine Auswahl von Einsparprogrammen an Schulen der Bundesländer und Empfehlungen zu ausgesuchten Lehr- und Lernmaterialien sowie Adressen, die bei der Umsetzung von Einsparkonzepten behilflich sein können.“