„Warum in aller Welt schreibst Du ein Buch über Innovationsmanagement Kennzahlen?“ werde ich häufig aus dem Kreativumfeld gefragt. Und von den Kollegen aus dem Innovationsmanagement Bereich kommt schnell ein erleichtertes „Endlich gibt es das!“ Für mich liegt die Wahrheit zwischen diesen Positionen, Kreativität und Erneuerung sind schließlich wesentliche Gestaltungselemente des wirtschaftlichen Handelns.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass gute Ideen nicht unter Zwang entstehen, obwohl sie methodisch erschließbar sind. Kommt man aber mit der Brechstange und setzt einen zu knappen Erwartungshorizont, entsteht sicher nicht der „große Wurf“. Kreativität braucht also Freiraum. Ein Raum wiederum hat Dimensionen. Und diese gilt es zu definieren, gerade wenn es um die Lösung von konkreten Fragestellungen geht. Je präziser die Frage gestellt ist, desto fokussierter kann ein Team an der Lösung, der Antwort, arbeiten. Hinter dieser Fragestellung stecken wiederum Ziele, als Teil der Strategie der jeweiligen Organisation. Jetzt kann es besonders in großen Organisationen passieren, dass auf dem, teilweise langen, Weg von der Strategie zur bearbeiteten Fragestellung, Ziele verwässert werden. Und hier kommen Kennzahlen oder KPI (Key Performance Indicators) ins Spiel. Sorgfältig ausgewählt, schränken sie nicht Kreativität ein, sondern geben Leitplanken und sind ein einfaches Führungsinstrument. Eingebettet in ein System ausgewählter Maßnahmen, helfen Kennzahlen auch bei der Reduktion von Risiken eines großen Projektportfolios. Die Gefahr steckt jedoch im Detail. Idealerweise braucht es für jeden Bereich nur wenige Kennzahlen zur Steuerung. Werden diese wenigen Zahlen aber über mehrere Organisationsebenen zusammengelegt, verlieren KPI durch Kombinationen schnell die eigentliche Aussagekraft. Ist dann ein KPI-Dashboard erst einmal eingerichtet, verselbstständigen diese Zahlen sich schnell und können bedeutungslos werden. Im Extremfall verlieren sie komplett ihre eigentliche Bedeutung und leiten dann kreative Energie in die falsche Richtung.
Richtig angewendet ermöglichen Innovationsmanagement-Kennzahlen eine systematische Planung, Steuerung und Kontrolle von Innovationen in Organisationen und damit eine Grundlage für unternehmerischen Erfolg. Sorgfältig erarbeitete KPI helfen beim Erreichen klar formulierter Ziele wie die Einführung neuer Produkt und Dienstleistungen oder die Senkung des Energie- und Materialverbrauchs im Sinne einer „grünen“ Strategie. Weitere Ziele für Innovationsmanagement-Kennzahlen könnten die Steigerung der Innovationsfähigkeit und -bereitschaft der Organisation sein. Grundvorraussetzung ist allerdings auch hier Klarheit in der Organisation: sowohl bei den Vorgaben und im Controlling. Eine regelmäßige Überprüfung der Zahlen auf ihre eigentliche Aussagekraft ist zudem sinnvoll, damit diese ihre Akzeptanz und Leitungsfähigkeit langfristig erhalten.
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Aktualisiert 14.7.21