Ich werde immer wieder von Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen vor einem Coaching Projekt gefragt, ob ich das Firmenteam, das ich begleite, auch führe. Meine Antwort ist eindeutig.
„Wichtig ist auf dem Platz“
Das Team muss für sich funktionieren. Unabhängig davon, ob ich dabei bin oder nicht. Auch nach Abschluss des eigentlichen Projektes, wenn das Team nach einer intensiven Arbeitsphase unabhängig weiter macht. Schon alleine deswegen kann die Führung nicht durch den Coach erfolgen. Es wäre auf keiner Ebene nachhaltig. Das heißt, das Team braucht eine/n eigene/n Spielführer/in „auf dem Platz“. Es muss klappen, auch wenn ich wieder weg bin. Wenn ich führe, fülle ich nur ein bestehendes Vakuum, das organisatorisch vom Unternehmen gefüllt werden muss. Ich will keine Abhängigkeiten schaffen, sondern selbstbestimmten Menschen ermöglichen, gemeinsam Erfolge und Fehler zu machen und aus beidem zu lernen. Wie im echten Leben auch.
Rollen verstehen, nicht tauschen
Es heißt zwar immer wieder, dass Führungskräfte mehr wie ein Coach für ihr Team agieren sollen. Doch dabei wird meines Erachtens viel falsch verstanden. In jedem Fall bedeutet es nicht anders herum, dass der Coach als Führungskraft tätig ist. Das Beispiel des Coaches aus dem Fussball ist nicht übertragbar auf die Rolle des Business Coaches. Eher schon der eines Ruder Coach. Der begleitet das Training in seinem eigenem Boot, fährt neben den Ruderern her und hilft ihnen, ihr Verhalten zu reflektieren und optimieren. Nachdem vorher die Ziele ausgelotet werden und auf dem Weg immer wieder die notwendigen Maßnahmen neu ausgewählt werden. Und schon sieht man wieder, wie ungenau Vergleiche sein können: natürlich meine ich Kanu rudern, denn dort wird nach vorne, nicht zurück, geschaut.
Gemeinsam und motiviert
Gemeinsam arbeiten wir an einer Vision und erstellen einen ersten Plan. In vielen Fällen mit mehr Input von mir am Anfang, gerade auch um ein manchmal bestehendes gewisses fachliches Ungleichgewicht auszugleichen. Aber der Prozess funktioniert dann richtig, aus meiner Sicht, wenn schnell das Team übernimmt und sich aktiv und selbstständig in die neuen Fragestellungen und Themen einarbeitet und diese entwickelt. Dabei entstehen eigenständige Ansätze und Richtungen. Nicht immer gleich Neues, aber die Fähigkeiten dafür werden trainiert. Zentrale Grundlage: Menschen, die aus sich heraus für die Sache motiviert sind. Um zum Fussball zurück zu kommen: die Liebe zum Mannschaftssport, zu eleganten Spielzügen, zu Toren muss schon vorhanden sein. Das Leiden nach dem verschossenen Elfmeter gehört auch dazu.
Coaching Erfolg
Mein Erfolg im Coaching Prozess sind Menschen, die kreativ zusammen auf eine gemeinsam erarbeitete Vision zuarbeiten (können und wollen) und diese nach und nach, auch über Umwege, gemeinsam erreichen. Die es schaffen, andere mit ein zu beziehen und ihren Erfolg auch darin sehen, möglichst vielen anderen Erfolgserlebnisse zu verschaffen.