Klimaallianz Karlsruhe
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Gemeinsam zur Klimaneutralität: Klimaallianz Karlsruhe mit Doris Andresen

Gespräch im Smart Podcast mit Doris Andresen über die Klimaallianz Karlsruhe und ihren Nutzen für Unternehmen für den .

Doris Andresen
(c) Doris Andresen

Doris Andresen ist Klimaschutzmanagerin Wirtschaft der Klimaallianz Karlsruhe in Baden-Württemberg.

„Die Klimaallianz Karlsruhe ist eine freiwillige und kostenfreie Kooperation zwischen der Stadt und Unternehmen in Karlsruhe, mit der die gemeinsame Zusammenarbeit intensiviert und die Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt werden. Jedes Unternehmen soll dabei, abhängig von seiner Ausgangslage und bisheriger Aktivitäten, das städtische Klimaschutzziel auf seine betriebliche Situation herunterbrechen und geeignete Minderungsmaßnahmen festlegen.“

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Meine Gesprächspartnerin heute ist Doris Andresen, sie ist Klimaschutzmanagerin Wirtschaft bei der Klimaallianz Karlsruhe. Wir unterhalten uns über Möglichkeiten für Unternehmen, zusammen mit der Stadt an der regionalen Klimaneutralität zu arbeiten beziehungsweise diese gemeinsam zu erreichen. 

Klaus Reichert: Innovationen weiterdenken und Zukunft einfach machen. Hallo! Klaus Reichert hier! Ich bin unabhängiger Unternehmensberater und Business Coach für Innovation und Business Design. Ich begleite engagierte Unternehmer: innen und Führungskräfte sowie ihre Teams mit Smart Innovation auf dem Weg von der Vision zu enkeltauglichen Leistungen. Meine Mission ist es, Unternehmen und seine Menschen kreativer und innovativer zu machen. Ich arbeite remote von Baden-Württemberg aus. Im Smart Innovation Podcast spreche ich mit engagierten und kreativen Menschen über Innovationen, über Innovationsmanagement, Unternehmertum und Verantwortung, gerade im Kontext des Klimawandels. Zuhörer können bei den Liveaufnahmen mitmachen und Fragen stellen, so wird Innovation lebendig und leicht umsetzbar. Die Live-Aufnahmen sind mittwochs, Episoden erscheinen montags. Den Link zu Terminen, Newsletter und dem Transkript finden Sie in den Show Notes. Bleiben Sie auf dem Laufenden und folgen Sie der Show, wo immer Sie Ihre Podcasts oder auf klausreichert.de/linkedin. Und denken Sie daran Es gibt kein Ende von Innovation, nur Starts. 

Klaus Reichert: Meine Gesprächspartnerin heute ist Doris Andresen, sie ist Klimaschutzmanagerin Wirtschaft bei der Klimaallianz Karlsruhe. Wir unterhalten uns über Möglichkeiten für Unternehmen, zusammen mit der Stadt an der regionalen Klimaneutralität zu arbeiten beziehungsweise diese gemeinsam zu erreichen. Hallo Doris, schön, dass du heute mit dabei bist.

Doris Andresen: Hallo Klaus, ich bin gerne da.

Klaus Reichert: Dieses Thema Klimaneutralität, Klimawandel und so weiter ist ja ein riesen Thema, was sehr, sehr viel Innovation, sehr viel Themen und sehr viel Handeln antreibt, eben auch die die Klimaallianz bei euch in Karlsruhe. Das ist ja eine Sache, die relativ neu ist. Kannst du uns kurz erklären, bitte, was die Klimaallianz Karlsruhe denn genau ist?

Doris Andresen: Die Klimaallianz Karlsruhe ist ein Bündnis klimaaktiver Unternehmen in Karlsruhe. Also wir sprechen Unternehmen im Stadtgebiet an. Ich selber bin ja angestellt bei der Stadt, bei der Stadtverwaltung und dort im Fachbereich Klima im Umweltamt tätig. Die Klimaallianz ist freiwillig und kostenfrei für alle Unternehmen in der Stadt und wir wollen als Stadt eben die Unternehmen dabei unterstützen, CO2-Emissionen einzusparen. Das ist ja ein großes Ziel der Stadt auch, Klimaschutzziele und wir wollen aufzeigen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es eigentlich jetzt da schon gibt im Stadtgebiet. Und wir wollen in den Dialog treten mit den Unternehmen, fragen, wo der Schuh drückt und auch den Austausch unter den Unternehmen koordinieren. Also es gibt ja viele Unternehmen, die eben auch schon viel machen und die Allianz soll eben diese Unternehmen auch zusammenbringen mit dem Fokus Klimaschutz.

Klaus Reichert: Du hast auch gerade gesagt, dass ist eingebettet in die Aktionen der Stadt Karlsruhe. Es gibt da ein Klimaschutzkonzept zum Beispiel der Stadt, da gibt es schon viele, viele Aktivitäten seit einigen Jahren. Kannst du da kurz vielleicht auf den Kontext eingehen, bitte, was passiert denn das sonst noch in der Stadt?

Doris Andresen: Ja, genau, die Stadt Karlsruhe hat ja wirklich ambitionierte Klimaschutzziele. Wir wollen bis 2040 klimaneutral werden und bis 2030 als Zwischenziel 58 % der CO2-Emissionen einsparen im Vergleich zu 2010. Das ist bezogen auf das gesamte Stadtgebiet, das heißt, da geht es nicht nur um die Stadtverwaltung, um die eigenen Liegenschaften, sondern komplett die Stadt, Verkehr, Private und eben auch die Wirtschaft. Dazu braucht es tatsächlich alle. Also es hilft nicht, wenn der Fachbereich Klima sozusagen kräftig Energie spart oder CO2 einspart, sondern es braucht alle Akteure im gesamten Gebiet. Also wir als private Bürger, aber eben auch die Wirtschaft müssen da an einem Strang ziehen und müssen versuchen, möglichst viele Maßnahmen umzusetzen, dass wir diese Ziele eben auch erreichen.  

Klaus Reichert: Ihr habt da vor, natürlich andere mitzunehmen. Die Stadt hat vor, die Bürger mitzunehmen, die Bürgerinnen, die Unternehmen und so weiter und hat dafür eine Reihe oder eine Vielzahl von Aktionen gestartet. Das heißt also, das ist nicht einfach so, dass ihr euch da in der Verwaltung mal gedacht habt, wir müssen mal was machen, ja und das geht jetzt irgendwie so raus, sondern die Stadt selbst hat tatsächlich mit ihrem Gremium beschlossen, wir tun da was.

Doris Andresen: Genau. Also es sind im Klimaschutzkonzept 75 Maßnahmen definiert in fünf Fachbereichen und einer davon ist die Wirtschaft.

Klaus Reichert: Wow!

Doris Andresen: Und, genau, also da geht es natürlich auch um eigene Liegenschaften, um den Verkehr, klar und übergreifende Aktionen. Eine Aufgabe eben im Fachbereich Klima ist, diese Maßnahmen zu initiieren, anzuleiern, umzusetzen. Das zweite große Thema im Fachbereich Klima, auch spannend, ist Klimaanpassung. Weil, wir merken ja, der Klimawandel ist da, wir müssen uns vorbereiten auf heiße Tage oder mehr Wetterereignisse, die uns vielleicht auch nicht gut tun, also, genau, mehr Unwetter und solche Sachen.

Klaus Reichert: Du hast es auch gerade angesprochen, wir müssen uns vorbereiten auf Veränderungen und es gibt sehr viele Ebenen grundsätzlich, in denen man tätig werden könnte. Wir hören viel von den COP-Treffen zum Beispiel, das ist jetzt so ein weltweites Zusammentreffen. Auf der anderen Seite sieht man dann natürlich eben Menschen, die an einem Ort wohnen, in einem Dorf, in einer Stadt, in einer Kommune, das ist ganz sicher vielleicht so eine andere Ebene, entgegengesetzt, so dieser ganz globale Blickwinkel. Und das heißt also, was ihr macht ist, ihr schaut, dass ihr lernt aus dem, was quasi auf der globalen Ebene passiert und schaut, dass es quasi auf diese regionale Ebene gebracht wird, auf die lokale Ebene, wo man es tatsächlich ja auch umsetzt, wo das passiert, wo man auch kurze Wege hat, um etwas zu erledigen.

Doris Andresen: Genau, genau, also Klimaschutz ist ja dieser Slogan, global denken, global handeln. Also wir sind als Kommune, und das sind eben alle Kommunen auch, stark daran interessiert, die Maßnahmen umzusetzen und alle Akteure mitzunehmen, weil wir ja eben Vorort hier auch agieren können. Und dass Klimaschutzkonzept bildet genau das ab. Da hat sich die Stadt mit ihren Beratern und in ihren Gremien eben Gedanken gemacht, an welchen Stellen können wir ansetzen, was sind unsere Befugnisse und welche Maßnahmen nehmen wir uns konkret vor? Und trotzdem braucht es alle, die dann auch mitmachen. Also die beste Maßnahme funktioniert ja nicht, wenn keiner teilnimmt oder wenn das nicht ankommt in der Bevölkerung oder bei den unterschiedlichen Akteuren.

Klaus Reichert: Da sollten wir auch gleich darauf eingehen. Aber zuerst noch, du bist Klimaschutzmanagerin Wirtschaft. Also, man kennt Produktmanager, Managerinnen, man kennt, was gibt es denn noch für Manager? Innovationsmanager kennt man natürlich sehr gut. Ist ja ganz klar, eine der wichtigsten Aufgaben in der Wirtschaft. Was ist denn deine Hauptaufgabe als Klimaschutzmanagerin, was treibt dich denn so um, den ganzen Tag? Wie würdest du das jemandem erklären, der noch nichts davon weiß?

Doris Andresen: Genau, diese Aufgabe eben aus diesen Maßnahmen, die irgendwo definiert sind im Klimaschutzkonzept, also auf einem Blatt Papier oder Online auf der Seite, die eben in die Tat umzusetzen. Und eine Maßnahme jetzt aus meinen Bereich, also Klimaschutzmanagerin Wirtschaft, es sind eben im Bereich Wirtschaft einige Maßnahmen definiert worden, diese Maßnahmen umzusetzen. Und eine dieser Maßnahme ist eben die Klimaallianz. Da hat man, ja, festgehalten oder konzipiert, dass es doch gut wäre, wenn man so einen Austausch hätte, unter den Unternehmen, die Unternehmen mit der Stadt, mit den verschiedenen Akteuren, die für die Unternehmen auch Angebote haben und da so einen Austausch und auch Informationsfluss hat. Dazu braucht es aber jemanden, der das umsetzt, weil, von alleine wird das nicht funktionieren. Also die Klimaschutzmanager werden ja auch öfter mal so als Kümmerer definiert, also es muss einfach Leute geben, die sich dem annehmen. Und meine Arbeit sieht so aus, dass ich jetzt in den letzten Monaten eben mit ganz vielen Unternehmen auch telefoniert habe, die Klimaallianz vorgestellt habe, was wir vorhaben, was die Klimaallianz Karlsruhe bedeutet und angefragt habe, ob sie nicht teilnehmen möchten? Das ist verbunden mit einer Selbstverpflichtung für die Unternehmen. Also die Unternehmen verpflichten sich, eine Treibhausgasbilanz zu erstellen. Können wir auch gleich noch tiefer drauf eingehen. Das ist nämlich der Startpunkt eigentlich des betrieblichen Klimaschutzmanagements, zu sehen, welche Emission habe ich eigentlich und in welcher Höhe und an welcher Stelle? Und sie verpflichten sich, eben sukzessive auch Maßnahmen umzusetzen, die CO2 einsparen. Weil das bringt uns nichts, wenn einer sagt: „Ja, ich mach da mal mit, aber für Maßnahmen habe ich jetzt keine Zeit und Geld auch nicht.“ Also wir wollen schon sehen, dass es einen Fortschritt gibt. Es ist ein sehr niederschwelliges Einsteigen, meiner Meinung nach. Und wir haben schon auch vor, inhaltlich da weiterzugehen und mehr anzubieten für die Unternehmen, die auch sich weiter engagieren wollen.

Klaus Reichert: Ja, die da dann mitmachen wollen, die sich tatsächlich engagieren wollen, die das Thema ernstnehmen, ja, die dann etwas tun. Jetzt ist es natürlich ein bisschen exotisch noch, ja, Klimaschutzmanagerin. Welchen Hintergrund bringst du mit, was hast du vorher gemacht zum Beispiel?

Doris Andresen: Also erst mal habe ich lange überlegt, was ich denn eigentlich werden will. Solange nicht, aber tatsächlich habe ich gemerkt, okay, ich möchte mich gern im Bereich Umwelt engagieren und hab dann Energie- und Umweltmanagement studiert, ist ein Wirtschaftsingenieur-Studiengang. Und bin dann danach zur LandesEnergieAgentur gegangen, zu KEA-BW und habe da die letzten 18 Jahre gearbeitet. Und da habe ich ganz unterschiedliche Sachen gemacht. Ja, da geht es vor allem um die Landespolitik und in den letzten Jahren habe ich mich um Contracting-Projekte gekümmert. Das sind Energieeffizienzprojekte, die eben über einen externen Dienstleister abgewickelt werden. Da gibt es ganz viele vertragliche Fragen, technische Fragen, aber auch organisatorische Fragen, die wir da gemeinsam mit den Kommunen gelöst haben. Also ich habe mich vorher auch schon für kommunalen Klimaschutz engagiert, genau, beruflich.

Klaus Reichert: Sehr spannendes Thema, Contracting, finde ich. Das heißt, du weißt, wovon du sprichst, du kannst das gut rüberbringen, du hast eine Substanz und bist da natürlich sehr, sehr glaubwürdig. Was bei diesem Thema wahrscheinlich auch nicht ganz einfach ist, weil man doch immer wieder erklären muss, den Hintergrund erläutern muss und so weiter und so weiter.

Doris Andresen: Ja, so ein paar technische Sachverhalte sind einfach wichtig. Ohne die Technik geht es nicht, es geht ja meistens schon um technische Anlagen oder um, ja, technische Sachverhalte oder Berechnungen technischer Art. Auch CO2-Emissionen entstehen ja irgendwo in technischen Anlagen. Von dem her, das ist sicher wichtig, aber auch die wirtschaftliche Seite. Also es ist schon klar, das Unternehmen natürlich nicht unbedingt investieren, wenn sie da keinen Profit erwarten, sie wollen ja auch was daraus gewinnen und zurückbekommen. Also sie machen das ja sicher auch, um sich zukunftssicher aufzustellen und um dann eben auch gut aufgestellt zu sein, ja.

Klaus Reichert: Was haben denn Unternehmen davon, mitzumachen bei der Klimaallianz?

Doris Andresen: Ja, also ich denke mal, viele Unternehmen beschäftigen sich ja schon länger mit dem Thema Klimaschutz. Auch wenn jetzt der Klimaschutzmanager oder die Klimaschutzmanagerin exotisch ist, das Thema Klimaschutz ist, glaube ich, in den Unternehmen tatsächlich angekommen. Auch vor der Energiekrise schon, also Energieeinsparprojekte, Energieeffizienz, das ist schon immer ein Thema gewesen. Auch die Einsicht oder, meiner Meinung nach, ist auch die Notwendigkeit, das Klima zu schützen, sowohl in der Gesellschaft als auch bei den Unternehmen angekommen, also ich glaube, so weit sind wir schon. Die Krise, die jetzt aber eben gerade besteht, die Energiekrise, die verschärft das ganze Thema noch mal. Die Energiepreise sind ja nicht nur wie zuvor, stetig angestiegen, sondern sie sind ja explodiert. Das macht es, glaube ich, noch mal deutlicher, wie wichtig es ist, sich da, ja, neu zu orientieren und noch intensiver auf erneuerbare Energien zu setzen, auf zukunftssichere Energien, um auch allein diese Preisschwankungen, die überhaupt  nicht, ja, so messbar sind oder vorhersehbar sind, um denen auszuweichen, dass ist, glaube ich, ein wichtiger Punkt jetzt  an der Stelle heute. Das Thema ist tatsächlich schon länger bekannt auch für die Unternehmen, ich glaube, jetzt heißt es aber wirklich auch zu handeln und sich dem Thema noch mal intensiver zu widmen. Obwohl es tatsächlich auch nicht einfacher ist, genau, die Renditen werden ja nicht besser durch steigende Preise, weil auch die Investitionen einfach steigen. Also das ist schon auch eine Spanne, die wir da aushalten müssen. Aber was die Unternehmen noch davon haben, ist natürlich, dass sie dann sich zukunftssicher aufstellen. Also das sie auch in eine, ja, möglichst auch regionale Energieversorgung investieren und dann auch grob abschätzen können, in welche Richtung das geht, auch kostenmäßig.

Klaus Reichert: Es ist nicht nur so, dass man natürlich etwas tun muss. Das ist wahrscheinlich etwas, was viele Menschen immer noch bestreiten, aber wo wir uns, glaube ich, einig sind, dass man extrem viel tun muss, sondern man hat tatsächlich auch was Handfestes davon als Unternehmen. Das würdet ihr dann auch natürlich unterstützen, deutlich zu machen und auch unterstützen, das zu erreichen. Jetzt frage ich mich gerade, habt ihr da so eine bestimmte, ich sage mal, Hauptzielgruppe? Unternehmen ist ja eine große Gruppe, die alle unterschiedlich auch strukturiert sind. Ein Architekturbüro mit zehn Mitarbeitenden hat natürlich da ganz andere Punkte, wie ein Handwerksbetrieb mit vielleicht 30 Mitarbeitenden oder ein Produktionsbetrieb zum Beispiel. Gibt es da etwas, wo ihr vielleicht einsteigt oder was für euch am wichtigsten ist oder einen Lieblingspartner zum Beispiel von der Größe her?

Doris Andresen: Nee, wir haben gar keinen Lieblingspartner, also die Klimaallianz ist tatsächlich offen.

Klaus Reichert: Ihr nehmt alle.

Doris Andresen: Genau, offen für alle Größen und Branchen, weil wir dann tatsächlich auch bewusst niemanden ausschließen möchten, also alle Unternehmen sind uns in dem Falle wichtig. Natürlich gibt es Großverbraucher, wo wir wissen, dass wir mit unseren Einsparzielen schneller vorankommen, wenn die auch intensiv mitmachen. Wir werden aber, das haben wir jetzt auch schon gemerkt, auch was den Austausch angeht, unter den Unternehmen ist es natürlich besonders interessant, mit gleichartigen oder Unternehmen gleicher, ja, zum Beispiel mit einem gleichen Energieverbrauch, sich dort auszutauschen, weil es da natürlich auch um ähnliche Anlagen geht, um ähnliche Anlagengrößen, um ähnliche Investitionsvolumina. Von dem her, da erhoffen wir uns einfach auch, je mehr Unternehmen wir mitnehmen, dass wir dann einfach auch besser clustern können, also dann die richtigen Partner auch aussuchen, um dann den Austausch auch effektiver zu gestalten. Aber grundsätzlich ist die Klimaallianz erst mal offen für alle, es muss nur eben eine Treibhausgasbilanz erstellt werden und zugestimmt werden, dass man sukzessive Maßnahmen umsetzt. Aber ich wollte jetzt nochmal was zu den Vorteilen sagen, die die Unternehmen haben, die da mitmachen. Wir haben ja eine breite Kooperationspartnerschaft, also bei uns sind dabei die Stadtwerke Karlsruhe, die KEK, die Klimaschutz- und EnergieAgentur Karlsruhe, die IHK, die Handwerkskammer, das Institut IREES, fokus.energie und Verantwortung. Die bieten einfach schon unheimlich viele Unterstützungsmöglichkeiten an und das wollen wir in der Klimaallianz eben auch aufzeigen.

Klaus Reichert: Das heißt also, viele, die das Ganze unterstützen, viele, die dann tatsächlich helfen, etwas in diesen Unternehmen die mitmachen, zu bewegen. Ihr macht auch wahrscheinlich Veranstaltungen, ihr macht wahrscheinlich Kurzberatungen. Was sind denn da so die Sachen, die vielleicht auch am besten ankommen?

Doris Andresen: Also Kurzberatung machen die jetzt von der Stadt gar nicht, aber die KEK zum Beispiel macht das, also, genau und auch aber die Handwerkskammer für die Handwerksbetriebe, die IHK dann eben für die Betriebe. Also da können wir einfach auch lotsen, wenn wir Anfragen direkt bekommen. Wir sind jetzt noch ganz neu, also gegründet haben wir uns erst im November, von dem her sind wir auch noch auf der Suche nach Teilnehmern und Mitgliedern in der Klimaallianz. Aber was wir auf jeden Fall indizieren wollen, ist einmal eine Klima Fit Runde. Das sind so moderierte Prozesse für den Einstieg ins Klimaschutzmanagement, wird auch gefördert vom Land. Genau und da suchen wir eigentlich noch Interessenten und da müssen wir einfach auch eine bestimmte Gruppe an Unternehmen zusammenkriegen, die bei so einem Moderationsprozess dann mitmachen. Da wird man angeleitet in ein Klimaschutzmanagement, da fängt man also von der Pike auf an. Das zweite, was wir vorhaben, was aussichtsreich ist, was auch die Emissionen angeht, sind solche Energieeffizienznetzwerke. Das richtet sich vor allem an größere Verbraucher, da geht man auch in einer der Gruppe in einem moderierten Prozess vor. Und da werden dann, also unabhängig von der Branche, sind ganz unterschiedliche Unternehmen dann dort dabei, aber es werden so Querschnittstechnologien betrachtet, Lüftung, Beleuchtung. Und dann wird in der Gruppe im Endeffekt jeder in seinem Unternehmen, aber mit Begehungen im Unternehmen, werden Einsparpotentiale ausgearbeitet und diese auch umgesetzt. Und das läuft ja auch schon in ähnlicher Form, das nennt sich Klimaneutralitätsnetzwerk jetzt in der Technologieregion Karlsruhe. Und so noch neues zu starten, das würde uns sehr gut gefallen, weil wir uns davon eben auch viel versprechen. Und weil eigentlich alle Unternehmen sagen, die da mal mitgemacht haben, am Anfang wussten sie nicht so genau, aber alle, die da mitgemacht haben, die haben gesagt: „Wir haben echt davon profitiert,“ sie wären ohne diese Gruppe nicht so weit gekommen. Das motiviert uns, da weiter zu arbeiten, nach Interessenten zu suchen und immer wieder auf die Unternehmen zuzugehen.

Klaus Reichert: Wir werden natürlich zu all diesen Sachen die Links noch auf der Episoden Webseite veröffentlichen, der Link dazu ist dann in den Showsnotes mit drin. Ich finde es schön, dass du es gerade so ansprichst, ja, dieses Thema Erfa-Kreis, runder Tisch oder wie immer man es auch bezeichnen mag, das ist ja ein Konzept, das bei so vielen Themen wirklich, wirklich gut funktioniert. Es braucht etwas Moderationen und ich bin froh, dass das in diesem Zusammenhang auch aufgegriffen ist und dass es da diese Unterstützung gibt. Jetzt hast du gerade gesagt, ihr seid seit November am Start, damit seid ihr relativ jung. Das bedeutet aber nicht, dass ihr nicht schon lange dran gearbeitet habt, die Vorbereitungszeit war natürlich sehr, sehr lange. Wie viele Unternehmen sind denn jetzt schon dabei?

Doris Andresen: Also wir haben die Allianz im November 22 gegründet, also sind zwei Monate jetzt und es sind 21 Unternehmen dabei. Also da ist Luft nach oben auf jeden Fall, wir sind froh natürlich um jeden, der dabei ist. Und tatsächlich war alles ja in einer Zeit, wo die Unternehmen auch erst mal gucken mussten jetzt seit Sommer, wie geht es eigentlich weiter? Und das haben wir schon auch gespürt, trotzdem glaube ich, dass das Thema wichtig ist und auf der Agenda der Unternehmen. Und wir wollen jetzt einfach zeigen mit unseren Aktionen auch und mit dem Angebot, dass es Vorteile hat für Unternehmen, sich zu hier beteiligen und da mitzumachen.

Klaus Reichert: Kann man auch als Nicht-Karlsruher-Unternehmen mitmachen, wo ist die regionale Grenze bei euch?

Doris Andresen: Tatsächlich das Stadtgebiet. Da müssen wir uns leider einschränken also, obwohl es natürlich inhaltlich toll wäre, wenn wir weiter hinausgehen könnten, aber als Stadtverwaltung sind wir beschränkt auf das Stadtgebiet. Man müsste das politisch auf andere Beine stellen und da könnte man natürlich überlegen, ob man das ausweitet. Aber wir haben sagt, wir machen das jetzt erst mal im Stadtgebiet, da sind wir also eigenständig, können das so entscheiden. Und wenn das gut läuft, glaube ich, steht dem gar nichts im Wege, das nochmal auszuweiten und auf weitere Akteure zuzugehen. Genau, momentan wirklich im Stadtgebiet, ist sozusagen die Begrenzung, ja.

Klaus Reichert: Ja, kurze Wege ist da sicher das Ziel.

Doris Andresen: Das ist auf jeden Fall der Vorteil, ja, genau.

Klaus Reichert: Ja und man spricht dieselbe Sprache und hat einfach einen Kontext, den man teilen kann. Das das macht schon sehr, sehr viel Sinn, das dann sozusagen eine andere Kommune in der Nachbarschaft dann vielleicht auch ähnliche Dinge dann aufbaut und dann vielleicht auch wieder von euch lernt, ihr seid ja doch recht früh dran, was dieses Thema angeht. Für den Podcast ist es wichtig, relativ einfach vom Zuhören ins Machen zu kommen. Was sind denn so die wichtigsten Schritte für Unternehmen auf dem Weg zu Klimaneutralität, die du empfehlen würdest?

Doris Andresen: Der erste Schritt, den wir auch empfehlen, den wir jetzt auch angehen, ist eben, eine Treibhausgasbilanz zu erstellen. Also zu wissen, wo sind denn eigentlich meine Emissionen, in welcher Höhe sind die, an welcher Stelle, weil man daraus dann eben auch erst mal die wichtigsten Maßnahmen ableiten kann. Und da werden wir jetzt auch gemeinsam mit dem IREES, einer unserer Kooperationspartner, einen kurzen Leitfaden rausbringen, wo das nochmal beschrieben ist, was ist eigentlich eine Treibhausgasbilanz, was mache ich denn da eigentlich? Und es gibt auch kostenlose, auch kostenpflichtige Tools, die man da nutzen kann und die einem da weiterhelfen. Und ich kann wirklich sagen zur Entspannung an alle, das ist kein Hexenwerk, so eine Treibhausgasbilanzierung, es Emissionsfaktoren, die werden dann angesetzt und da kann man auch mit eigenen Daten und auch mit eigenen Vorstellungen so eine Bilanz erstellen, und da gibt es auch Unterstützung. Und wir wollen dann auch noch einen Workshop anbieten für alle Teilnehmer der Klimaallianz, wo wir das einfach nochmal durchgehen und das ein oder andere Tool vielleicht auch vorstellen. Genau, das wird jetzt in nächster Zeit auch kommen, da sind wir gerade dabei. Das ist so der erste Schritten und mit dem fangen wir jetzt auch an für alle, die jetzt neu einsteigen. Es gibt natürlich Unternehmen, die sind da schon längst involviert, die haben ihre Bilanz und die führen die fort. Und da ist es natürlich wichtig, sukzessive und immer am Ball zu bleiben, die Maßnahmen umzusetzen und nicht nachzulassen. Also das ist tatsächlich einer der wichtigen Punkte, die auch sicher oft schwerfallen, weil es vielleicht auch mal, ja, Maßnahmen gibt, die nicht so einfach sind, die kostenaufwendig sind und da muss man wahrscheinlich auch im Unternehmen erst mal Zustimmung haben. Das ist wichtig, dass man am Ball bleibt, genau.

Klaus Reichert: Ich kann das auch aus eigener Erfahrung sagen, ich mach das schon länger, ich halte das ein bisschen einfacher, weil es für mich als Freiberufler natürlich einiges an Aufwand auch macht. Das heißt aber nicht, dass es nicht nicht möglich ist, die Tools, die es mittlerweile gibt, sind das sehr, sehr hilfreich. Und man lernt dann sehr schnell, die Konsequenzen seines Verhaltens zumindest mal grob einzuschätzen und Maßnahmen zu ergreifen oder zu vertiefen. Und das fand ich dann sehr, sehr geschickt, was dann auch über einige Jahre eben zum Beispiel im Mobilitätsbereich bei mir zu vielen Veränderung geführt hat und jetzt auch natürlich zu eigenen Zielen, die da, weil ich schon ziemlich viel optimiert habt, da natürlich in der Zukunft dann durchaus auch ein bisschen schwieriger werden. Aber, deswegen sollte man sich ja nicht davon abbringen. Der Start ist eigentlich relativ einfach, wie du sagst und ich glaube, man muss auch vor allem Mut zur Lücke haben, gerad wenn man anfängt.

Doris Andresen: Also es gibt natürlich schon Sachen, die sind wichtig. Also es wird ja so grundsätzlich ins Scopes eingeteilt, Scope eins, Scope zwei und bei dem Scope drei, diese nachgelagerten und vorgelagerten Prozesse, da kann es natürlich einfach auch mal schwierig sein mit der Datenerfassung. Und, genau, da muss man tatsächlich nochmal genauer hingucken, was ist denn jetzt eigentlich wesentlich für meinen Geschäftsbereich, für mein Unternehmen und da unterscheiden sich natürlich die Unternehmen auch stark. Und das kann man aber variieren und wenn man das gut dokumentiert, kann man sich auch vielleicht das eine oder andere Scope dann für das nächste Jahr vornehmen. Das muss natürlich aber dokumentiert sein, dass man das auch vergleichen kann. Aber, genau, da würde ich auch tatsächlich sagen, erst mal anfangen, mit den einfachen Dingen und sich einen Überblick verschaffen und dann vielleicht im nächsten Schritt ein bisschen detaillierter zu werden und sich nochmal mehr Arbeit oder mehr Aufwand zu machen. Obwohl das, glaube ich auch, dann immer einfacher wird, weil ja auch immer mehr Unternehmen das machen. Also es sind ja auch immer mehr Unternehmen bereit oder sehen die Notwendigkeit, eine Treibhausgasbilanz zu erstellen, teilweise liegt es auch an Geschäftsbeziehungen, die das dann einfordern. Also da, glaube ich, wird es auch in nächster Zeit noch einige Veränderungen geben, dass das hoffentlich auch zum Stand der Dinge gehört, dass man eben eine CO2-Bilanz macht, um einfach auch zu sehen, wo man steht in Sachen Klimaschutz, genau.

Klaus Reichert: Ich finde das spannend, wir haben so die letzten Jahre und Jahrzehnte wirklich viel Neues erlebt. Ich würde jetzt nicht sagen, dass das unbedingt so außergewöhnlich ist in der Geschichte, aber wenn man das eben selbst erlebt, selbst so Trends stärkt, das ist schon immer für mich zumindest persönlich sehr, sehr aufregend. Wir haben vorhin auch über verschiedene Vorteile der Teilnahme auch an der Klimaallianz Karlsruhe gesprochen, was sind denn weitere Vorteile der Teilnahme an der Klimaallianz Karlsruhe?

Doris Andresen: Also ein weiterer wichtiger Vorteil ist aus meiner Sicht auf jeden Fall, dass die Unternehmen sich ja mit der Teilnehmer bei der Klimaallianz auch zu den Klimaschutzzielen der Stadt bekennen. Die sind ja ambitioniert und so ein Engagement wird ja in der Öffentlichkeit durchaus wahrgenommen. Und gerade so in Zeiten von Fachkräftemangel ist das natürlich ein Pluspunkt, damit auch, ja, wahrgenommen werden in der Öffentlichkeit und sich auch Klimaschutz sozusagen auf die Fahne zu schreiben, genau, denke ich schon.

Klaus Reichert: Okay, ja, also finde ich auch, wenn man das sehr geschickt macht, wenn man das sehr transparent, sehr ehrlich macht, dann ist das garantiert etwas, was man gut vermitteln kann, wo man auch gute Beispiele noch finden kann. Gibt es denn noch einen weiteren Vorteil jetzt ganz konkret bei der Klimaallianz Karlsruhe mitzumachen als Unternehmen?

Doris Andresen: Ja, also wir haben ja vorhin schon gesprochen über die Maßnahmen und das es nicht immer so einfach ist, Maßnahmen umzusetzen, da dran zu bleiben und so. Und ich denke einfach und das ist ja auch dieser Netzwerkegedanke, wenn man in so einem Netzwerk agiert, wo man einfach auch nochmal bestimmte Fragestellungen hat vielleicht zu ganz konkreten Projekten und jemand anderes hat so ein Projekt schon mal umgesetzt und hatten da Ansprechpartner, das man einfach, wenn man in so einen starken Netzwerk sich engagiert, es sicher auch einfacher hat, Projekte umzusetzen, weil man einfach Ansprechpartner hat, die man dann nochmal fragen kann oder auch Best-Practice-Beispiele sich vor Augen führen kann und sagt: „Ach, so geht das. Den frage ich mal und dann kommen wir da weiter. Dann kann ich das meinem Chef vielleicht auch nochmal genauer erklären.“ Genau, also einfach die Stärke des Netzwerk, da wollen wir auf jeden Fall dran arbeiten, dass wir da größer und stärker werden und dass das einfach für Unternehmen dann auch zu einem richtigen Vorteil wird.

Klaus Reichert: Eigentlich ist es ja ein No Brainer, ja, man kommt gemeinsam immer weiter. Es ist aber jedes Mal trotzdem ganz schön viel Arbeit, das dann aufzubauen und vor allem dann auch am Leben zu erhalten.

Doris Andresen: Ja, aber auf jeden Fall eine tolle Aufgabe und, ja, sehr zukunftsorientiert. Und ich freue mich über alle Unternehmen, die teilnehmen an der Klimaallianz, wünsche mir natürlich, dass da noch ganz viele dazukommen.

Klaus Reichert: Doris, warum machst du das, was du tust und warum machst du es gut?

Doris Andresen: Also ich bin mit vollem Eifer dabei, ich bin absolut überzeugt, dass wir das Klima schützen müssen. Ich bin ja selber Teil dieser Welt und Teil dieser Umwelt, also als, ja, Person und Mensch und das macht einfach, ja, total Spaß auch mit dem Team zusammen, also sich für sozusagen die richtige Sache einzusetzen. Und das ist, ja, das motiviert mich immer wieder aufs Neue und lass mich da auch nicht unterkriegen.

Klaus Reichert: Vielen Dank, dass du dir heute die Zeit genommen hast für unser Gespräch.

Doris Andresen: Ja, ich danke dir für diese Möglichkeit, die Allianz mal vorzustellen, danke.

Klaus Reichert: Das war der Smart Innovation Podcast, er wurde mit einem interessierten Publikum live aufgenommen. Vielen Dank fürs Dabeisein und Zuhören. Diese gibt es auch zum Lesen, der direkte Link ist in den Shownotes. Noch kein Abonnent? Die Show ist überall zu finden, wo es Podcast gibt. Weitere Informationen und meine Kontaktdaten sind bei klausreichert.de/podcast, dort gibt es auch eine Übersicht der nächsten Liveaufnahme-Termine. Ich bin Klaus Reichert und das war der Smart Innovation Podcast.

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Dr. Klaus Reichert

Hallo, Klaus Reichert hier. Ich bin unabhängiger Berater und kreativer Business Coach mit Herzblut für Innovation und begleite Unternehmen mit viel Erfahrung und Kreativität beim Innovationsmanagement und Innovationsstrategie auf dem Weg von der Vision zu enkeltauglichen Leistungen. Mein Standort ist Baden-Württemberg, zwischen Stuttgart, Karlsruhe und Bodensee.

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