Finde den Fehler: Innovation ist Chefsache! Nachhaltigkeit ist Chefsache! Digitalisierung ist Chefsache! Transformation ist Chefsache! Organisationsentwicklung ist Chefsache! … Das hört man häufig.
Je nachdem, wen man in einem Unternehmen fragt: „ihr“ Thema ist natürlich Chefsache. Oder Chefinnensache. Schlussendlich läuft es darauf hinaus, dass alles Chefsache ist. Oder nichts.
Nehmen wir den ersten Fall: „Alles ist Chefsache“ – dann haben wir ein Bottleneck und nichts geht mehr wirklich voran. Der Arbeitstag von Chefs bzw. Chefinnen hat ja auch nur 48h. Und, auch wenn es sich manchmal so anfühlen mag: Chefs sind nicht immer Superhelden. Ergebnis: vieles bleibt liegen, viel wird garnicht angefangen, das Meiste nicht erkannt.
Im zweiten Fall: „Nichts ist Chefsache“ – kommen wir auch nicht weiter. Ausser, wir haben es geschafft, das Unternehmen so zu entwerfen, dass es unabhängig funktionieren kann. Ein selten erreichter Zustand, der auch nicht immerwährend sein kann.
Meiner Erfahrung nach ist es der Mix hier: eine Unternehmenskultur, die sowohl Verantwortung als auch Erfolg verteilt und auf ein gemeinsames Vorgehen ausgelegt ist. Der Schlüssel ist dabei eine agile Vorgehensweise und vor allem der Auftrag und Verinnerlichung von Intrapreneurship bei allen Beteiligten. Ganz zentral: die Wahrnehmung der Verantwortung aber auch der Chancen durch alle Beschäftigten. Unabhängig von der Position im Unternehmen.
Das bedeutet in der Realität häufig, dass Chefs lernen müssen, abzugeben, sowie schnell zentrale Entscheidungen zu treffen. Und Mitarbeitende lernen müssen, im Team zu Lösungen zu kommen und diese als Unternehmer oder Unternehmerinnen zu vertreten und voran zu treiben.