Veränderung als Zeitgenosse zu begreifen ist schwer. Der Mix aus vielen Geschehnissen, Informationen, Themen, Ebenen und Strömungen macht uns meistens blind für die echten Zusammenhänge unser eigenen Zeit. Das macht eine unabhängige und, so sehr das möglich ist bei Geschichte, unvoreingenommene Bewertung und Einordnung schwer. Beispiel Kalifornien verstehen.
Besser sehen wir im Rückblick, mit Abstand. Unwichtiges verschwindet, neue Erkenntnisse kommen dazu. Das tägliche Medien Geräusch verdichtet sich, Strömungen werden deutlich. Menschen nehmen sich der Quellen an, interpretieren, diskutieren, definieren und erklären die zurückliegende Zeit. So wird sie deutlicher und verständlicher. Und es wird leichter, die vielfältigen Zusammenhänge der Entwicklung von Gesellschaft zu erkennen.
Thomas Rigler und Lukas Hoffmann machen mit ihrer dreiteiligen Dokumentation über Kalifornien auf arte den Versuch, das Bundesland an der Westküste der USA zu verdeutlichen. Seine Entwicklung seit 1945 zum „Testlabor für die Welt“ zu zeigen. Sie teilen mit ihren drei Teilen die Geschehnisse in drei Phasen ein. Und lassen eine Vielzahl von Zeitgenossen zu Wort kommen.
Was mich besonders verblüfft hat war, wie kunstvoll sie scheinbar unzusammenhängende Themen verbunden haben, um „Kalifornien“ und damit auch, wie das Neue in die Welt kommt, zu erklären. Sie verweben eine Vielzahl von Ebenen, geben Menschen, die dabei waren und teilweise zentrale Bedeutung hatten, das Wort. Und schaffen so ein Bild, bzw. erläutern so die Entwicklung des Staates aus ihrer Sicht. Es mag sein, dass ihre Interpretationen nicht „genau“ sind. Doch sie machen deutlich, wie vielschichtig das Geschehen in einer Gesellschaft ist und wie viele Wege und Umwege neue Strömungen machen, bevor sie zu Bewegungen werden.
Ich finde, die dreiteilige Doku ist eine gute Hilfe für Menschen, die sich mit Transformation und Innovation beschäftigen, diese Vorgänge auch tatsächlich zu verstehen, ihre Dimensionen zu erkennen und daraus für die tägliche Arbeit zu lernen.
Was zwar gezeigt aber nicht beleuchtet wurde: dass es auch in Kalifornien eine Menge eher konservativer Menschen gab/gibt, die Fortschritt eher zweifelnd gegenüber eingestellt sind. Meiner Meinung hätte auch der Hinweis auf die vielen Goldsucher und die außen herum entstandenen Industrien ab Mitte des 19. Jahrhunderts noch geholfen bei der Einordnung. Sind es doch gerade die Dienstleister der Goldsucher, die Materiallieferanten, die Händler, Banken, die aus der Bewegung heraus die Grundlage für den Staat Kalifornien mit dem mühsam aus der Erde geholten Reichtum geschaffen haben.
Was ich mich immer wieder frage: der Mythos Kalifornien beruht auf Vielem aus der Vergangenheit: wie groß ist seine Bedeutung in der (nahen & fernen) Zukunft? Verstellen wir uns die Sicht auf die Realität mit dem Wiedergeben desselben Mythos?
Und um gerade dieses Argument wieder auch zu entkräften, habe ich ChatGPT gebeten, die drei individuellen Beschreibungen der Doku Teile zusammen zu fassen.
California! – Immer einen Schritt voraus: Teil 1 – Testlabor für die Welt
„Kalifornien hat einen bedeutenden Einfluss auf die Welt durch seine Rolle in der Raumfahrt, die Surfer-Kultur, die Hippie-Bewegung und Hollywood. Das Jet Propulsion Laboratory in Pasadena arbeitet bereits in den 50er Jahren an Sonden, die den Weg zur Mondlandung ebnen sollen. Die Surfer-Lifestyle, von Hollywood vermarktet, prägt den Ruf des Staates. Die Universität Berkeley wird zum Ausgangspunkt des Free Speech Movements, das für das Recht auf politische Meinungsfreiheit kämpft. Haight-Ashbury in San Francisco wird in den 60er Jahren das Zentrum der Hippie-Bewegung, deren Einfluss weit über Nordkalifornien hinausgeht. Obwohl Kalifornien den Traum vom Erfolg verkörpert, wird es auch von sozialen Unruhen und Tragödien wie Rassenunruhen und der „Apollo 1″-Katastrophe erschüttert.“ (ChatGPT)
California! – Immer einen Schritt voraus: Teil 2 – Von Revolten und Tech-Revolutionen
„Kalifornien hat einen enormen Einfluss auf die Welt durch die Popularisierung des Skatens, die Entstehung der Tech-Industrie im Silicon Valley und die Entwicklung der California Cuisine. Die Z-Boys machen das Skaten in den 70er Jahren weltweit bekannt, während der Österreicher Wolfgang Puck mit seinen Restaurants die Gaumen Hollywoods verzaubert. Die kulturelle Vielfalt im Osten von Los Angeles beeinflusst auch die Filmindustrie, wie im Fall des Schauspielers Edward James Olmos in „Blade Runner“. Im Silicon Valley gründet der Homebrew Computer Club, aus dem die Apple-Gründer Steve Jobs und Steve Wozniak ihre revolutionären Ideen hervorbringen. Kalifornien ist auch Vorreiter in der Umweltpolitik, nachdem ein Ölbohrunfall zur Einführung nationaler Gesetze geführt hat. Trotz Rückschlägen gibt das Jet Propulsion Laboratory nicht auf und bringt mit „Apollo 9″ die Vision einer Mondlandung voran.“ (ChatGPT)
California! – Immer einen Schritt voraus: Teil 3 – Zwischen Utopie und Realität
„Kalifornien hat einen bedeutenden Einfluss auf die Welt durch seine Innovationen in der Technologie, dem Unterhaltungsbereich und der Architektur. Der Aufstieg von Netflix als Streamingdienst und die bahnbrechenden Entwicklungen von Steve Jobs mit dem iPhone und Tesla zeigen den fortschrittlichen Charakter des Staates. Doch dieser Fortschritt kommt nicht ohne Herausforderungen, wie Erdbeben und Waldbrände, die das Paradies bedrohen. Hollywood nutzt seine Plattform, um sowohl Blockbuster-Filme zu produzieren als auch den Klimawandel anzuprangern. Die sonnige Atmosphäre Kaliforniens inspiriert Kreativität, wie die futuristischen Gebäude des Architekten John Lautner zeigen. Kaliforniens Ingenieure in Pasadena arbeiten daran, den Mars zu erobern, getrieben von der Vision von Elon Musk, einen Menschen noch in diesem Jahrzehnt zum Mars zu schicken.“ (ChatGPT)
Die original Beschreibungen sind auf der Website von arte.
