Als Berater habe ich häufig die Aufgabe, komplexe Situationen oder Zusammenhänge zu übersetzen, meist zu vereinfachen. Um Verständnis für das Thema und die richtigen Fragen zu finden. Den Rahmen zu setzen. Der Wunsch nach einfachen Problemen und einfachen Lösungen ist menschlich – gerade auf gesellschaftlicher Ebene – und Komplexitätsreduktion ist in vielen Situationen notwendig um überhaupt starten zu können mit Themen. Heute habe ich dieses Zitat gefunden:
I hope you will abandon the urge to simplify everything, to look for formulas and easy answers, and begin to think multidimensionally, to glory in the mystery and paradoxes of life, not to be dismayed by the multitude of causes and consequences that are inherent in each experience—to appreciate the fact that life is complex.
M. Scott Peck
Eine Erinnerung daran, dass hinter der Vereinfachung ein Universum liegt. Welten, die es immer wieder zu erschliessen lohnt, gerade wenn es darum geht, Althergebrachtes zu überkommen und neue Wege zu finden.
Es muss sein, dass wir zur Erreichung vieler Ziele und Ergebnisse die Graustufen und Zwischentöne ausblenden. Vereinfachung macht Umsetzung leichter. Hilft bei der Kommunikation. Reduziert die dafür notwendige Zeit.
Doch wir dürfen nicht glauben, dass Vereinfachung schon alles ist. Die Zeit bringt die Komplexität eines Themas von selbst wieder ans Licht und stellt neue Herausforderungen.
Eigentlich kann nur kontinuierliches experimentelles Vorgehen in komplexen Situationen den aktuell passenden Weg zeigen. Und bei den Beteiligten ein Bewusstsein dafür zu schaffen. „Final“ gibt es nicht.
