Mark Frissora, der CEO der Autovermietung Hertz, nutzt einige außergewöhnliche Instrumente zur Steuerung des Unternehmens. Im Interview hat er eine Auswahl kurz beschrieben. So erleben die Führungskräfte von Hertz regelmäßig im Call Center selbst den Kundenkontakt.
Zudem spricht er in den “Skip Level Reviews” direkt, in unkomplizierter Atmosphäre, mit Mitarbeitern ohne Anwesenheit derer Leiter und bekommt das Feedback ohne Filter. Mit vergleichbaren Maßnahmen arbeiten, laut Frissora, alle Mitglieder seines Vorstandes. Der Hertz CEO stellt mit diesem Vorgehen sicher, dass er “too involved” ist, in ein Tagesgeschäft, das er kennen muss, da er die Strategie und die Ziele vorgibt für die 41.000 Mitarbeiter des Konzerns mit über 10.000 Servicestellen weltweit.
Für die Innovationskultur im Unternehmen ist aber eine andere Methode ausschlaggebend. TOM ist Konzept, Regel und Aufforderung zu gleich und kann vollkommen unkompliziert und ohne Vorkenntnisse angewendet werden. Die Abkürzung bedeutet “Total Open Mind” und steht für eine Einstellung hin zu Entrepreneurship und Innovation. Richtig angewendet, hilft es, besonders in Besprechungen, Brainstormings und Workshops, die Teilnehmende ohne große Erläuterungen auf einen Zustand des “offenen Sammelns” ohne Ballast, ohne initiale Ablehnung, auszurichten. Die üblichen unüberlegten Phrasen, die Ideenkiller (“das haben wir schon immer so gemacht”…), werden in der so wichtigen Phase des Sammelns von unkonventionellen Ansätzen die Grundlage entzogen. “Wir sind jetzt im TOM-Modus” reicht in vielen Fällen schon als Ansage. Und festzustellen, dass jemand gerade nicht im TOM Modus ist, reicht zur Aufforderung sich zu beteiligen. In gewisser Weise ist TOM eine grobe Vereinfachung von Edward De Bonos “Six Thinking Hats”. Im Gegensatz zu dieser sehr wirkungsvollen Kreativitätstechnik, braucht TOM jedoch keine ausführlichen Erläuterungen, kann aber auch nur eine Dimension des gesamten Spektrums liefern.