Im agilen Innovationsmanagement hat die Abkürzung MVP (Minimum Viable Product) einen wichtigen Stellenwert. In einer Welt der Stage-/Gate-Prozesse hat es sich noch nicht überall durchgesetzt, kommt aber vor allem durch Lean Startup auch in etablierten Unternehmen an.
Soweit so gut. Es gibt aber noch eine andere Bedeutung von MVP. Sie kommt aus dem Sport und betrifft nicht das Produkt oder Service als Ergebnis eines Innovationsprozesses, sondern das Innovationsteam selbst. Auch dieser zweite MVP ist ein Ergebnis dieses Prozesses. Aber er ist soviel mehr.
MVP – Most Valuable Player
Ich spreche vom Most Valuable Player (MVP), einem Konzept aus amerikanischen Sportarten wie Basketball, Football oder Hockey. Dabei wird ein Spieler oder Spielerin einer Liga zum Ende der Saison ausgezeichnet für seine oder ihre Teamfähigkeit. Für den Einsatz in Spielen, für Fairness, für außergewöhnliches Verhalten in besonderen Situationen. Entscheidend sind nicht die Anzahl der Tore/Körbe oder die Position auf dem Spielfeld. Wichtig ist der Einsatz für das Team und den Sport. Jede Liga hat etwas unterschiedliche Vorgehensweisen. Doch der oder die MVP, wertvollste Spieler/in, wird gewählt. Von den Sportjournalisten, den anderen Spielern und Spielerinnen oder auch den Fans.
MVP im Innovationsteam
Übertragen auf unser Innovationsteam ist der MVP-Most Valuable Player ein spannendes Konzept. Eine symbolische Auszeichnung als Anerkennung (kein Geldpreis) für den Teameinsatz, öffentlich verliehen zB bei der Weihnachtsfeier des Unternehmens. An eine Person aus dem Unternehmen oder auch dem Unternehmensnetzwerk. Mit einem außergewöhnlichen Einsatz im Innovationsprozess über das Jahr hinweg. Nicht bestimmt, sondern gewählt von der Community.
Kriterien für die Wahl zum MVP könnten sein:
- Kontinuierliches Lernen und Teilen von Wissen in der Community
- Leidenschaftlicher Einsatz in Projektteams
- Gemeinschaftssinn und Hilfsbereitschaft
Wer organisiert den MVP des Innovationsteams?
Organisiert wird das Ganze vom Innovationsmanagement oder dem HR-Bereich. Es reicht schon ein einfaches Online-Voting System oder bei kleinen Unternehmen eine Zettelbox. Ein Großunternehmen wie Microsoft hat dazu sogar einen eigene Workflow und Website eingerichtet.
Nimmt man das Thema echte Anerkennung ernst, kann das Konzept des MVP (Most Valuable Player) einen echten wichtigen Beitrag für die Innovationskultur im Unternehmen leisten, unabhängig von der Firmengröße.