New Learning 42
Startseite | Blog | Episode | New Learning: 42 Heilbronn mit Thomas Bornheim

New Learning: 42 Heilbronn mit Thomas Bornheim

Im Smart Ep. 74 unterhalte ich mich mit Thomas Bornheim über New Learning bei der Programmierschule 42 Heilbronn.

Thomas Bornheim
(c) Thomas Bornheim

Wir unterhalten uns über New Learning bei 42 Heilbronn, einer kostenfreien Programmierschule, gefördert aus Stiftungsgelder der Dieter Schwarz Stiftung. 42 Heilbronn folgt der Mission, in Vollzeit, Programmierer und Programmiererinnen mit einem alternativen Lernmodell auszubilden, in einer sicheren und inspirierenden Umgebung. Thomas Bornheim ist Leiter der Programmierschule 42 Heilbronn.

Erwähnt

Podcast anhören

Podcast abonnieren

Podcast Transkript

Das Transkript wurde manuell erstellt.

Thomas Bornheim: Was hier wirklich existiert, ist der Spirit und zwar, die Leute haben total Bock. Und das sagt jeder, der hier reinkommt, egal ob jetzt vom Startup oder vom Porsche-Vorstand, kommen hier rein und sagen, so wie die Leute hier lernen, der Strom in der Luft liegt, das wollen wir auch bei uns. Und das ist wirklich, was wir wirklich anbieten und was auch sofort spürbar ist, diese Energie, die wir erzeugen. Die Energie, die von Menschen kommt, die radikal lernen möchten, die einfach total Lust haben, diese Fähigkeiten sich anzueignen. Und die auch irgendwo trennen können und auch sagen können, wir haben ja auch viele Leute, die wirklich aus dem Studium rausgehen und sagen, Mensch, ich setze mich dahin und dann kriege ich irgendwie 45 Minuten einen Vortrag, das kann es ja wirklich nicht sein. Also auch Leute, die sich dann bewusst entscheiden und sagen, das ist ein Lernweg, so wie er für mich passt.

Klaus Reichert: Innovation weiterdenken und Zukunft einfach machen. Hallo! Klaus Reichert hier! Ich bin unabhängiger Unternehmensberater und für Innovation und Business Design. Ich begleite engagierte Unternehmer: innen und Führungskräfte sowie ihre Teams mit Smart Innovation auf dem Weg von der Vision zu enkeltauglichen Leistungen. Meine Mission ist es, Unternehmen und seine Menschen kreativer und innovativer zu machen. Ich arbeite remote von Baden-Württemberg aus. Im Smart Innovation Podcast spreche ich mit engagierten und kreativen Menschen über Innovationen, über , Unternehmertum und Verantwortung, gerade im Kontext des Klimawandels. Zuhörer können bei den Liveaufnahmen mitmachen und Fragen stellen, so wird Innovation lebendig und leicht umsetzbar. Die Live-Aufnahmen sind mittwochs, Episoden erscheinen montags. Den Link zu Terminen, Newsletter und dem Transkript finden Sie in den Shownotes. Bleiben Sie auf dem Laufenden und folgen Sie der Show, wo immer Sie Ihre Podcasts oder auf klausreichert.de/linkedin. Und denken Sie daran, es gibt kein Ende von Innovation, nur Starts.

Mein Gesprächspartner ist Thomas Bornheim, er ist Leiter der Programmier Schule 42 Heilbronn. Es geht um New Learning bei 42 Heilbronn, einer kostenfreien Programmierschule, gefördert aus Stiftungsgelder. Wir unterhalten uns über die Mission, das Lehrmodell, das Prinzip des 42 Konzepts. Hallo Thomas, schön, dass du mit dabei bist.

Thomas Bornheim: Hallo Klaus, hej, vielen Dank für die Einladung. 

Klaus Reichert: Hallo. Du, ich freue mich, dass du dir heute Zeit genommen hast. Und zwar, wir sprechen ja über 42, da wird natürlich der Eingeweihte wissen, dass es da alles gibt, was man braucht, sozusagen. Die anderen werden sich dann auch fragen, was es denn tatsächlich ist. Aber bevor wir da loslegen, bitte, was ist dein Hintergrund? Du bist der Leiter dieser Programmierschule, woher kommst du, was hast du bisher so gemacht?

Thomas Bornheim: Ja, ich wurde geboren in Bremen, habe dann lange studiert in Berlin. Und der richtige Einstieg so in die Sache mit der IT und dem Programmieren, erfolgte dann über Google. Ich bin 2006 nach Irland gegangen, um da zu arbeiten. Hatte dann Stationen auch in Indien mit Google und die letzten sieben Jahre meiner Zeit dort war ich im Silicon Valley. Und als dann für mich das Angebot reingekommen ist, die 42 zu leiten, musste ich eigentlich gar nicht lange zögern und bin dann nach Heilbronn gekommen.

Klaus Reichert: Also in die boomende Stadt Heilbronn, die sich in den letzten Jahren ziemlich stark entwickelt hat auch, da ist 42 fast schon ein logischer Schritt, kann man sagen. Erklär doch mal bitte kurz was, was muss man sich denn drunter vorstellen, unter 42, 42 Heilbronn?

Thomas Bornheim: Die 42 ist eine Programmierschule und zwar Programmierschule, die ganz anderen Lernansätzen folgt als denen, die es normalerweise so in der Aus- und Weiterbildung gibt. Es ist ein Modell, das komplett auf projektbasiertes Lernen und auf zusammenlernen, Peer Learning setzt. Das alles mit einem total flexiblen, eigens gebauten Stundenplan. Wir haben keine Vorlesungen, wir haben keine Semesterferien, wir haben keine Dozentinnen und Dozenten. Das heißt, wirklich selber lernen und dadurch eben auch in ganz anderen Geschwindigkeiten, aber eben also wesentlich schneller, als es jetzt ist, wenn du immer auf die Vorlesung oder die Übung warten musst. Und eben als Zusatz, mit den Möglichkeiten selbstorganisiert zu lernen, sich selbst zu strukturieren. Und ganz, ganz wichtig bei uns, in der Community zu lernen und zu arbeiten.

Klaus Reichert: Aber hör mal, keine Semesterferien, wie es sollen sich dann die Studierenden ausruhen können, wie geht es dann überhaupt?

Thomas Bornheim: Also ausruhen kann man sich immer noch, es Zeiten, die man für sich selber verwaltet. Wenn man bei uns anfängt, hat man 90 Tage Zeit, das erste Projekt abzuschließen, die Folgeprojekte, für die kriegt man immer wieder Tage drauf. Aber auch da ist das Ziel, das Lernen komplett in Eigenregie durchzuführen und auch sich selbst diese Pausen dann zu setzen und zu gönnen. Nochmal, der Fokus des Lernens bei der 42 ist wirklich, auf das Ziel hinzugehen und möglichst schnell auch die Fähigkeiten zu erwerben. Nicht aber, und das ist besonders, nicht aber, um einen Abschluss zu bekommen. Es gibt uns keinen offiziellen Abschluss, wir versprechen aber, dass du bei uns programmieren lernen kannst, wie es einfach anderswo nicht möglich ist.

Klaus Reichert: Aber du kriegst irgendwie einen Schein, wo dann drauf steht, du warst jetzt bei 42 mit dabei?

Thomas Bornheim: Ja, das kriegst du, aber das ist nicht offiziell akkreditiert. Und jetzt fragt man natürlich, okay, wie kann sowas sein? Die 42 gibt es schon seit jetzt knapp zehn Jahren, die wurde in Paris gegründet 2013. Es gibt mittlerweile über 40 Schulen weltweit, 16.000 Studierend. Das heißt, die 42 hat sich so ein bisschen als Marke, was das angeht, etabliert. Wir haben mittlerweile 56 Unternehmenspartnerschaften, wo viele quasi sagen, jeder kann bei uns anfangen, ein Praktikum machen, einsteigen in den Beruf. Also insofern bringen wir da einiges mit, auch wenn es kein Abschluss ist.

Klaus Reichert: Lass uns grade noch kurz einen Schritt zurückgehen, bitte. Programmierschule, okay, das ist, wir haben gerade schon gehört, das ist keine Hochschule, wo ich mit einem Bachelor oder einem Master raus komme. Aber wie alt sind zum Beispiel die Menschen, die bei euch anfangen?

Thomas Bornheim: Wir haben ganz unterschiedliche Altersstufen bei uns, Durchschnittsalter ist 26 Jahre, aber es ist eben auch sehr, sehr verteilt. Unser ältester Studierender ist 52 Jahre, die jüngsten Studierenden sind 18 Jahre. Wir haben natürlich so ein bisschen im jüngeren Alter, haben wir so einen kleinen Schwerpunkt, aber auch viele Leute, die zwischen 30 und 40 sind. Dadurch eben, dass wir ein sehr, sehr offenes Lernmodell haben und auch grade eben die Vielfalt bei uns eine große Rolle spielt.

Klaus Reichert: Also, ich kann zu euch kommen, wenn ich direkt aus der Schule raus gehe. Vielleicht will ich gar nicht auf die Hochschule gehen, auf die Universität, um meinen Master zu machen, sondern ich weiß, ich will programmieren, ich kann das irgendwie, jetzt muss nur noch lernen, wie das geht und dann finde ich danach immer irgendwas zu tun, vielleicht gründe ich sogar selbst ein Startup. Ich kann aber auch vielleicht später zu euch kommen, wenn ich schon vielleicht eine Ausbildung gemacht hab und merke, Mensch, programmieren ist für mich wichtig.

Thomas Bornheim: Genau so und all diese Lebensläufe haben wir auch bei uns. Wir haben Leute, die direkt von der Schule kommen, wir haben Leute, die vielleicht eine Ausbildung schon gemacht haben, wir haben Leute, die haben studiert, wir haben Leute, die sind schon jahrelang im Berufsleben und sagen, ich möchte da jetzt doch programmieren noch draufsetzen, also all das. Also jeder wird hier sozusagen glücklich gemacht, wir haben sehr, sehr positive Umfragewerte unser unter unseren Studierenden. Jeder, der da direkt in diese Fähigkeiten einsteigen möchte, hat dazu die Chance. Ich sollte noch, glaube ich, sagen, wie kann man mitmachen? Also ganz so einfach ist es nicht, es gibt einige, ja, ich würde nicht sagen Hürden, sondern Prüfungen auf dem Weg dahin. Es gibt zum einen, wenn man das machen möchte, gibt es einen Aufnahmetest in zwei Phasen. Die eine Stufe ist online, das dauert zwei Stunden. Ist nicht ganz so schlimm und auch nicht ganz so lang. Und die ernsthaftere Auswahlprüfung findet dann hier vor Ort statt in Heilbronn. Das ist ein vierwöchiges Aufnahmeverfahren, bei dem die Bewerber schauen können, ob das was für sie ist und wir gleichzeitig nach diesen vier Wochen, also kriegt man quasi jedem jeden Tag, gibt es da eine Lernaufgabe, eine Projektaufgabe, wir können nach den vier Wochen schauen, ob die Eignung aus unserer Perspektive besteht.

Klaus Reichert: Ich muss nur schon Engagement jetzt mitbringen, wenn man bei euch dann anfangen möchte und mitmachen möchte?

Thomas Bornheim: Engagement ist super wichtig. Jeder, der hier anfängt zu lernen oder auch sich einschreibt, muss viel, viel Energie mitbringen. Aber das Besondere ist eben, es sind eigentlich viele Besonderheiten, aber eine Besonderheit ist, das Studium selbst ist kostenlos, Ist, wie du schon gesagt hattest, ermöglicht durch die Dieter Schwarz Stiftung, dieses Projekt 42 Heilbronn. Und gleichzeitig, das andere Besondere ist auch, dass ich hier mit Menschen zusammen lerne, die 100 Prozent diese Eigenmotivation mitbringen. Also die Situation, wie ich das hatte damals im Studium, als ich neben vielen Leuten saß, die dann so sagten, sie wissen eigentlich gar nicht, warum sie da sitzen und sie gucken mal, ob sie das noch ein Semester weitermachen oder das abbrechen, das gibt es hier nicht. Eben aufgrund dessen einfach, dass wir hier sehr, sehr motivierte Menschen haben, auch Menschen, die wissen, warum sie es tun. Und auch, das ist eben auch ein schöner Nebeneffekt, dass man es hier nicht für die Zertifikate tut, sondern wirklich für die Fähigkeiten und dann, um die Fähigkeiten später einzusetzen.

Klaus Reichert: Man ist motivierter mit dabei oder zumindest startet man motivierter. Jetzt habt ihr ja eine spezielle Vorgehensweise, bevor wir da vielleicht drauf eingehen, wie lange wäre man bei euch, wie lange dauert das, das gesamte Programm?

Thomas Bornheim: Wenn Lernende bei uns sich da stark einsetzen und regelmäßig zu uns kommen, haben wir jetzt die ersten Lernenden gehabt, die nach acht Monaten das Programm beendet haben, haben aber auch viele, die, ja, 20 Monate, 21 Monate brauchen. Aber es wirklich ganz, ganz abhängig von den Lerngeschwindigkeiten der Lernenden. Nicht abhängig, und das wollte ich eben schon sagen, nicht abhängig von den Vorkenntnissen, bei uns kann wirklich jeder anfangen, dazu muss man vorher nicht programmiert haben. Man kriegt in dieser Auswahlprüfung, nennen wir auch Bootcamp, kriegt man die Programmiergrundlagen beigebracht, als eben im Selbstverfahren, das wollte ich auch noch erwähnen, also man muss nichts mitbringen. Wir haben Leute, die wirklich in ihrem Leben vorher nur Emails geschrieben haben und sonst nichts mit den Computer gemacht haben und die hier auch bei uns die Aufnahmeprüfung bestanden haben und jetzt auch schon im Praktikum sind.

Klaus Reichert: Du hast grade gesagt, ihr habt keine Lehrenden, was war noch, was war noch anders, kein … 

Thomas Bornheim: Keine Stundenpläne.

Klaus Reichert: Ja, genau, keine Semesterferien, das ist ja das Schlimmste eigentlich. Aber wie muss ich mir das denn dann vorstellen, wenn ich zum Beispiel so projektbasiert arbeite, wie läuft das denn dann so ab?

Thomas Bornheim: Ich habe ein Computerprogramm, so eine Art Online-Oberfläche, die mir sagt, an welchem Projekt ich grade arbeite, welche Projekte dann als nächstes auf mich zukommen. Wie so ein bisschen so ein Online-Banking-Konto, also da loggt man sich ein und kann dann sehen, wie es der eigene Fortschritt, was ist das nächste Projekt. Damit kann man sich auch eben immer wieder visualisieren, wo man grade ist, was als Nächstes kommt und, ja, kann dann da seinen Fortschritt ein bisschen strukturieren.

Klaus Reichert: Aber ich bin ja da nicht alleine, das ist ja nicht nur, dass ich was für mich mache, sondern ich mache ja dann in der Gruppe, in einer Gruppe etwas.

Thomas Bornheim: Ja, genau. Also das ist bei uns eine ganz wichtige Komponente, die in einigen Situationen zum Tragen kommen. Es ist schon so bei der Aufnahmeprüfung, dass es Gruppenprojekte gibt, wo man mit anderen Leuten zusammen arbeiten muss, also ist dann auch nicht optional. Und wenn man dann bei uns im regulären Studium sich befindet, muss man für jedes Projekt, das man abgibt, das sind insgesamt 22 Software-Projekte, also wo eben die Lernenden wirklich Programme, Computerprogramme dann schreiben, für jedes fertige Programm müssen drei Feedbacks eingesammelt werden von anderen Lernenden. Und das garantiert mir, das ist ein strukturiertes Feedback, das ich in diesem Feedback-Sitzungen lerne, anderen meinen Code zu erklären, sehr, sehr wichtig in der Branche. Und gleichzeitig garantiert mir das auch, dass ich eine Vielfalt, eine Vielzahl von unterschiedlichen Menschen kennenlerne, mich mit denen zusammensetzen kann und auch lerne, wie ich unterschiedlichen Menschen vielleicht unterschiedlich auch Dinge erklären muss.

Klaus Reichert: Das ist ja auch klasse, ich werde ja mehr oder weniger dazu angehalten, tatsächlich auch meinen Code zu dokumentieren, ja, nicht einfach nur was runter zuschreiben.

Thomas Bornheim: Genau, genau. Genau, also wir haben auch, wie bei großen Software-Unternehmen, haben wir ganz bestimmte Guidelines, also so eine Stilguide nennt sich das. Das sind so Stil-Fibeln, wo man eine Vorgabe bekommt, wie man auch zu programmieren hat, wie die Zeilen auszusehen haben, wie man kommentiert, das heißt, Codes zu  strukturieren ganz normal in großen Unternehmen. Und eben wichtig für unsere Lernenden, schon früh das mitzubekommen, um eben auch möglichst früh schon auf die Praxis vorbereitet zu werden.

Klaus Reichert: Ist man da vor Ort die ganze Zeit? Das hört sich so an, als ob man das eigentlich auch von überall aus der Welt machen kann.

Thomas Bornheim: Es ist dezidiert vor Ort, dadurch, dass ich eben diese Vorgabe hat, ja immer mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten und auch zusammen zu lernen. Wir haben eigentlich auch die Erfahrung gemacht, dass das Lernen vor Ort wirklich einen riesen Unterschied macht. Ich habe zwei Argumente dafür. Wir haben unsere Schule mit anderen Schulen verglichen, ja, es gibt ja viele 42-Schulen, mit anderen Schulen verglichen, die eben nicht ausschließlich Onside operiert haben. Wir haben in der Corona-Zeit angefangen und dadurch gab es viele andere Schulen, die eben auch noch weiterhin sozusagen Online dann das Lehrmodell der 42 implementiert haben und eine Zeit fortgeführt haben. Und wir haben da festgestellt, dass das Onside-Zeit-Lernen tatsächlich schneller ist. Das ist so das eine, was wichtig ist zu erwähnen. Und das andere, was ich gern erwähnen möchte, ich hatte eine Zeitlang mit Udacity zusammengearbeitet, also sie ein bisschen beraten. Udacity ist in den USA einer der größten Online-Lernplattform, also eben dezidiert Online. Und die haben für sich festgestellt, dass sie auch riesige Schwierigkeiten hatten mit Retention Rates, also mit der Fähigkeit, Lernende in den Programmen drin zu halten, wenn es reines Online-Lernen ist. Hatten dann eben auch angefangen, viel von Onside-Komponenten, also eben vor-Ortkomponenten einzuführen, das zum Beispiel an so zwei Zeitpunkten des Programms dann die Leute vor Ort aufgetaucht sind. Aber das waren tatsächlich Erfahrungen, die ich dann sozusagen von woanders mit eingesammelt habe, zu lernen, dass das wirklich wichtig ist beim Lernen, mit anderen Menschen zusammen zu sein, auch gemeinsam Strukturen auch vor Ort raus zuarbeiten, das man auch wirklich sagt so, auch wenn man mal keine Lust hat, ja, man geht dahin und dann ist das der Ort, um das zu tun.

Klaus Reichert: Guter Punkt, da passt jetzt auch die Frage von der Petra Hildenbrand dazu. Sie meint, Engagement, Eigenmotivation ist sozusagen Grundvoraussetzungen für die Ausbildung, das Studium bei euch an der Programmierschule. Haben die Studierenden denn keine Durchhänger zwischendurch bei einer Dauer von, ja, auch mal 19 Monaten? Wenn ja, wie geht ihr damit um? Und habt ihr einen Coach, der oder die individuell dann vielleicht auffängt und die Studierenden dann auch weiterbringen kann?

Thomas Bornheim: Ja, es gibt Durchhänger, das ist korrekt, Petra. Und zwar haben wir auch wirklich, spüren wir das auch, dass ist sehr viel durch Begeisterung getragen, das Lernmodell hier bei uns. Und das heißt aber auch, Begeisterung ist auch ein Muskel, der sich dann irgendwann erschöpfen kann. Wir haben das so wahrgenommen, dass so nach zwei, drei, vier Monaten so eine Hängerphase kommt bei vielen der Lernenden und das es eben auch wichtig ist, bis zu der Zeit, ja, gewisse Bräuche oder so Abläufe für sich selbst dann etabliert zu haben. Und das ist eine Sache, die wir immer wieder hören, also eben, dass zu dem Zeitpunkt dann die Lernenden ungefähr wissen, mache ich das gut, dass die Energieeinteilung auch passt. Also auf viele Leute haben sich da so ein bisschen dann erschöpft, das ist natürlich auch nicht ideal. Jetzt setzen wir einmal ein bisschen drauf, dass die Leute untereinander, auch grade in ihren Gruppen, und das funktioniert da immer sehr, sehr gut mit Leuten, die mit anderen zusammen sind, dass sie sich da so ein bisschen rausholen können. Wir haben jetzt auch ein paar Leute, denen vielleicht das Peer Learning nicht ganz so liegt und die dann, ja, vielleicht nicht so die Hilfe von anderen bekommen oder nicht so wissen, wie sie danach fragen können. Für die Fälle haben wir zwei verschiedene Angebote für unsere Lernenden. Und zwar einmal ein breites Angebot, das ist tatsächlich Online, da gibt es viele unterstützende Kurse und auch die Möglichkeit, eins zu eins mit Coaches in Kontakt zu treten. Da hat jeder, der hier bei uns ist, es sind, glaube ich, vier oder fünf Coachings, die man da automatisch mitbekommt. Und wenn es schwerere Situationen gibt oder kniffligere, auch psychologische Situationen, haben wir auch nochmal eine Schulpsychologin, sage ich mal in Anführungsstrichen, da haben wir hier auch eine Dienstleisterin, die uns da hilft und die sowohl psychotherapeutische als auch psychiatrische Ausbildung hat, sodass wir da auch, ja, einfach in dem Bereich, glaube ich, auch ganz, ganz wichtig, dass wir da auch die entsprechende Hilfestellung geben können.

Klaus Reichert: Hört sich gut an. Wie viel Studierende gibt es bei euch, ungefähr?

Thomas Bornheim: Wir haben 327 Studierende insgesamt. Wir haben im Juni 2021 angefangen, damals mit 120 Lernenden, jetzt mittlerweile 327. Wir haben im Oktober wieder einen Starttermin, da erwarten wir nochmal so 80, 90 Lernende dazu. Aber es ist jetzt wirklich soweit, dass wir viel gelernt haben einfach jetzt hier in den letzten zweieinhalb Jahren insgesamt und die Sache jetzt auch eigentlich relativ stabil läuft, das ist wirklich toll.

Klaus Reichert: Ihr habt also experimentell auch gestartet, natürlich mit dem eigenen Know How, aber auch mit dem 42-Know-How im Hintergrund, habt dann daraus gelernt und skaliert, das jetzt grade so Startup-mäßig, wie man das halt so macht.

Thomas Bornheim: Ja, genau, genau so ist es. Wir hatten verschiedene Phasen bei uns, definitiv. Es ist eigentlich genau so, wie du sagst, am Anfang gibt es so eine Startup-Phase. Mir was es wichtig, mit nicht zu vielen Plänen und Prozessen da reinzugehen, sondern wirklich viel zu integrieren, auch möglichst früh eine Unternehmung aufzubauen, die lernt und direkt nah dran ist an den Lernenden selbst. Zum Beispiel jetzt, unser Büro ist direkt mit einer Glaswand verbunden mit einem der drei Lernräume, die wir haben, damit wir immer auch so ein bisschen sehen, was ist da los, auch diesen engen Kontakt eben zu den Leuten, die uns hier wichtig sind, zu den Studierenden halten. Wir sind dann durch eine Phase durchgegangen, würde ich sagen, wo du wirklich sagst jetzt, wir eröffnen das Ding. Die ersten 100 Leute, die dann da waren, 120, da merkt man dann so, okay, wir konsolidieren das jetzt wir, wir sind jetzt halt eben so eine kleine Familie noch und versuchen, hier die Sachen so erst mal aufzubauen und zu stabilisieren.

Die erste Person im Praktikum war natürlich mit diesen Meilensteinen so, solche Geschichten, ja und irgendwann wird es dann mehr. Und dann, da stecken wir jetzt gerade drin, also eben operative Konsolidierung. Was heißt das? Man fängt an, Prozess-Charts zu malen, man guckt, dass man die Dinge stabilisiert, aber, ja, also einen Schritt nach dem anderen. Aber wir haben hier definitiv mit dem Team, wir sind jetzt 12 Leute, haben wir definitiv verschiedene Phasen mitgemacht und sind auch relativ bewusst immer von Phase zu Phase dann gegangen, aber haben eigentlich die ganze Startup-Erfahrung mitgemacht.

Klaus Reichert: Jetzt hast du gesagt, ihr habt gemerkt, das ist auch ein Vergleich in dem 42-Verbund, das es eben sehr, sehr sinnvoll ist, dass man zusammen ist, dass die Studierenden vor Ort sind. Ihr habt da ja auch ein tolles Gebäude, jetzt das ja anders. Wie muss man sich das vorstellen? Das sind ja nicht einfach nur so Klassenzimmer, wie man das so kennt oder irgendwelche Hörsäle.

Thomas Bornheim: Ist richtig. Wir haben drei große Cluster, nennen wir die, also Ansammlungen von Computer- oder Lernlabore, Computerlabore, da sind jeweils knapp über 100 Rechner drin. Wir haben, wenn man reinkommt, ja, wirst du begrüßt von unserer Security und dem Desk, auf dem 42 steht. Wir haben ja eben, wie gesagt, 24/7 offen, das heißt, dieser Zugang für unsere Studierenden über Campuskarte ist immer gewährleistet. Dann geht es rein und gleich rechts findet man da eine Tischtennisplatte, da ist ein Kicker. Beide Geräte oft und viel bedienen, weil es wirklich wichtig ist, auch hin und wieder mal rauszukommen aus der eigenen Suppe und mal eine Pause zu machen. Da ist auch gleich daneben eine kleine Küche, in der man sich was zu essen machen kann oder einen Kaffee sich da ziehen kann. Genau, das ist dann vorne an. Wir haben auch noch so ein paar andere Angebote, bei denen man sich da so ein bisschen entspannen kann. Wir haben zum Beispiel einen Raum mit acht Liegen, wenn man sich mal ganz kurz einfach erholen möchte, kann man das da tun. Wir haben einen kleinen Gamesroom, wir haben einen kleinen Fitnessraum, wir haben vier Duschen insgesamt, für alle Leute, die jetzt da den Fitnessraum nutzen oder gerne mit dem Rad zur Arbeit kommen oder hier mal in der schönen Gegend joggen wollen, alles inklusive.

Klaus Reichert: Hört sich ein bisschen so an wie eine WG oder ein Fitnessklub oder, ja, ein Hotel vielleicht, ja, ein neues Wohnkonzept. Übernachten, kann ich mich irgendwo hinlegen, wenn ich jetzt eine Nachtschicht gemacht habe?

Thomas Bornheim: Nee, das machen wir nicht. Also ab, ich glaube, ich weiß gar nicht, ab zehn schließen wir die Räume auch ab, weil das nicht zum Angebot dazugehört. Aber, ja, ich hatte es ja schon gesagt, also ich war 14 Jahre bei Google, ich habe viele Unternehmen gesehen, auch digitale Weltmarktführer, die einfach Räume schaffen, Umgebung schaffen und das ist, glaube ich, da das Wichtige, einfach very free und die Sachen, die du brauchst, sind da. Also ich kann mich noch dran erinnern, für mich sind das ja alles Selbstverständlichkeiten, aber ich kann mich immer dran erinnern, wenn ich bei Google die Führung gemacht habe für deutsche Unternehmen, da hatten wir so einen Schrank und da waren wirklich alle technischen Geräte, die man brauchte, Ersatzgeräte, Keyboards, Maus, Kopfhörer, die lagen einfach offen drin, oder USB-Sticks. Das heißt, wenn du irgendwas gebraucht hast, bist du rangegangen, hast es dir genommen, so hat das funktioniert. Und das war für alle Kollegen aus Deutschland natürlich der absolute Wahnsinn, ja. Du legst da Sachen hin und es gibt auch gar keine Verwaltung davon und wie geht das denn? Und, ja, also einfach so, ich habe es halt wirklich gelernt, nochmal auch über die Erfahrung, Dinge anders zu sehen. Eigentlich, wenn man ja so will, über minimalen Aufwand sehr, sehr viel Mehrwert für die Leute zu schaffen, die diese Räume benutzen und die auch in dieser Zeit natürlich, wenn sie da hart arbeiten, auch entsprechende Balance brauchen. Und das sollte im Zentrum sein, also genauso wie auch bei der regulären Arbeit, dass man sich halt fragt so, wie lerne ich eigentlich effektiv, was brauche ich dafür und was für eine Umgebung brauche ich dafür? Und da gibt es sicher Sachen, wo man sagen kann, das ist dann vielleicht ein bisschen zu viel. Aber, ja, ich fand das auch, das machen wir jetzt nicht, aber ich fand das zum Beispiel immer ganz spannend, auch diese Massageangebote bei Google. Wo du wirklich sagen musst, irgendwann, wenn die Leute 20, 30 Jahre am Computer sitzen, dann gibt es da Schädigungen, das ist relativ vorhersagbar und dass man dann halt eben Ergonomik-Programme oder eben auch Massagen anbietet. Ja, das sind alles tolle Zusatzangebote gewesen.

Klaus Reichert: Man muss nicht gleich einen Beschaffungsantrag ausfüllen, wenn man mal eine Maus braucht.

Thomas Bornheim: Ja, genau. Also das war wirklich die Sache, die ich da mitgenommen habe und die wir auch versuchen, hier einzuführen. Ist auch einfach, wenn man solche Dinge hat, dann voll automatisieren. Das haben wir auch geschafft, wir sind ein komplett papierloses Büro. Das ist möglich in allen Geschäftsbereichen heutzutage, mit tollen Dienstleistungen, die aus Deutschland kommen. Nur eben, ja, das ist ja so eine der Dinge, wenn man sich jetzt so hier in Deutschland umtut und war ja, wie gesagt, lange weg und muss da schon sagen, dass da viel stehengeblieben ist in den 14 Jahren. 

Klaus Reichert: 42 Heilbronn ist ja regional tätig. Die Region ist groß, aber es ist eben etwas eher regional, die Ausrichtung. Da wirkt ihr sehr intensiv, da werdet ihr auch noch mehr Vielfalt und noch mehr Auswirkungen entfalten, aber ihr seid ja jetzt Teil dieses internationalen Netzwerkes, wie du es eingangs auch schon erwähnt hast von anderen 42 Schulen. Wie ist das denn da, tauscht ihr euch da aus, lernt ihr voneinander? Gibt es da dann vielleicht gemeinsame Entwicklungen für einzelne Lernmodule, wie läuft das denn ab?

Thomas Bornheim: Gute Frage. Also ich hab das Gefühl, dass wir in einigen Bereichen schon miteinander lernen, was die Schulen angeht, aber, ich glaube, es auch wichtig zu sagen, dass viele dieser Schulen relativ neu sind. 2013 hat, wie gesagt, Paris aufgemacht, die anderen Schulen sind dann so 2015, 16 nachgezogen, 17, aber das sind nicht viele. Also die älteren Schulen im 42-Netzwerk sind vielleicht gerade mal so auch nur vier, fünf Jahre alt, sodass ich dann eigentlich noch gar nicht so viele Partner hab, sondern das ist eigentlich eher, die erfahren sind, sondern das ist eigentlich eher so, dass wir ein bisschen nebeneinander schwimmen. Ich glaube, das ist auch gut so erst mal und ich glaube auch, dass man da in den verschiedenen Ausprägungen dann immer auch unterschiedliche Sachen lernen kann. Ich hab selber viele Jahre bei Google gearbeitet im Bereich Internationalisierung und hab da auch gelernt, dass jedes Land andere Vorlieben hat, ein anderes Verständnis, jetzt auch zum Beispiel von Bildung oder Ausbildung, in jedem Land gibt es andere Möglichkeiten. Und da, glaube ich einfach, wird jetzt über die nächsten paar Monate und Jahre, wird es dann noch viel Potenzial geben, was wir gemeinsam nutzen können. Für unsere Studierenden ist schon mal ganz spannend, dass die nach dem Grundstudium auch in andere 42-Schulen wechseln können. Also wenn die zum Beispiel Lust haben, dann in Tokio Zeit zu verbringen oder, ja, nach Australien mal eine Zeitlang zu gehen, dann ist das mit dem Modell auch möglich. Andersrum wieder, warum sollte eine 42 sowas machen wollen? Also wir respektieren natürlich unser eigenes Ausbildungs- und Lernmodell und das tue ich auch, das ist ein wirklich hartes Programm, heißt dann aber eben auch, dass die Leute, die es geschafft haben, wirklich zu den top Talenten im Programmierbereich gehören. Und das heißt, jede Person, die da jetzt andersrum aus Tokio oder aus Australien kommen würde, für die sind wir natürlich dankbar.

Klaus Reichert: Ich finde das auch eine tolle Möglichkeit, eben schnell mal andere kulturelle Erfahrungen zu erleben als Studierende. Als junger Mensch ist das ja eine Sache, die man unbedingt tun sollte. Gleichzeitig aber eben auch für das Unternehmen, für die Schule, eben da mit der Zeit eben von anderen zu lernen. Da bin schon mal gespannt, wie sich das dann so über die nächsten, sagen wir mal, zehn Jahre entwickelt, weil da wird ja dann einfach auch, je mehr vielleicht auch neue Fragestellungen aufkommen, auch der Bedarf kommen zu diesem Austausch, zu diesem gemeinsam machen. Du hast gerade ein paar Vorteile für Studierende schon angesprochen, ich glaube, das waren auch schon sehr wichtige. Gibt es denn noch Weitere, die wir nennen sollten, weitere Vorteile für Studierende?

Thomas Bornheim: Nochmal zusammengefasst, ich glaube, das schnelle Studieren ist toll, ich glaube, das Studieren mit anderen sehr motivierten Leuten ist toll, die Praxisnähe ist toll, dass ich projektbasiert arbeite, mit anderen zusammenarbeitet, die unterschiedliche Kompetenzen haben. Hier für Heilbronn ist, glaube ich, super, dass wir dieses total diverse Netzwerk an Unternehmen haben, das ist, glaube ich, echt super und halt, glaube ich, echt diese ganz, ganz enge Zusammenhalt in der Community. Sprich, wenn du hier raus bist, dann hast du einfach auch ein Netzwerk von paar Dutzend Leuten, wahrscheinlich mehr, wahrscheinlich sind es so um die 100 Leute, die du da mitnimmst aus deiner  Aufnahmeprüfung, aus dem regulären Studium. Und das ist, glaube ich, auch eine Sache, die man gerade jetzt in diesem Umfeld des Programmieren, also auch in diesen, ist ja einfach ein Wachstumsmarkt und wird es auch noch bleiben für die nächsten paar Jahre sehr, sehr sicher, auch wenn es da mal hin und wieder so Ups und Downs gibt, aber der Bedarf ist riesig in dem Bereich, über 100.000 offene Stellen laut Branchenverband Bitkom für ITler. Also da ist es Gold wert, wenn man ein großes Netzwerk hat, wenn man untereinander sich kennt, wenn man auch weiß, hier, ich baue mich hier grade auf, ich habe eine Gründung, wir suchen die nächsten fünf Mitarbeiter. Das ist einfach klasse, darf man echt nicht unterschätzen.

Klaus Reichert: Finde ich auch. Und da sind wir auch schon bei diesem Punkt eben Vorteile für Unternehmen, die hast du gerade genannt. Aber man muss ja auch dazu sagen, ihr arbeitet da ja auch mit Unternehmen zusammen, ihr werdet zum Teil auch unterstützt von Unternehmen. Wie läuft das denn ab, wie kann man sich denn da als Unternehmen auch einbringen zum Beispiel?

Thomas Bornheim: Das funktioniert aber von ganz selber und zwar, die Leute melden Interesse an. Wir machen das möglichst niedrigschwellig auch in dem Bereich, wir haben so ein kleines strukturiertes Powerpointdeck, das wir dann teilen. Da steht dann genau drin, wie kann ich denn ein Praktikum anbieten bei der 42, was brauche ich dafür, was muss ich dafür wissen? Ganz, ganz wichtig, wenn man da Erfolg haben möchte, also ich hatte jetzt eine Zeitlang deutlich mehr Praktikumsangebote als Studierende, die schon fertig gewesen sind, ganz, ganz wichtig ist auch, dass die Unternehmen sich bei uns vorstellen. Da gibt es mehrere Gelegenheiten, wir machen Partnertage. Das haben jetzt dreimal gemacht, da sind immer so, jetzt letztes Mal vor zwei Wochen, glaube ich, waren 16 Unternehmen hier gewesen, ist immer so ein bisschen mehr, ein bisschen weniger als 20, das waren da für die ersten drei Male. Sonst gibt es aber auch die Möglichkeit, nochmal einzeln hier vorzusprechen sozusagen. Wir haben alle zwei Wochen unseren Partner-Wednesday, also Partner-Mittwoch. Da kommen dann Unternehmen, stellen sich vor, haben nochmal ein bisschen thematische Ausrichtung oder zeigen auch wirklich, dann kommen auch wirklich die Leute aus den Entwicklungsabteilungen, also nicht nur die HRler, weil die wirklich dann oft nicht so tief drin sind in den wirklichen Problemen oder in dem, was auch gelöst werden soll. Das ist eine weitere Möglichkeit. Und wir haben auch viele Unternehmen, die hier einfach Workshops geben, um möglichst auch zwei Sachen zu erledigen. Einmal den Studierenden helfen, ein bisschen mehr Wissen zu erlangen in so Spezialbereichen, die jetzt hier im Grundstudium nicht angeboten werden und zum anderen einfach auch aktiv zu rekrutieren.

Klaus Reichert: Das heißt, ich kann was rein geben, ich soll sogar was rein geben als Unternehmen und hab sehr viele Möglichkeiten, auch sozusagen mit euch zusammen eben etwas zu entwickeln.

Thomas Bornheim: Was hier wirklich existiert, ist der Spirit und zwar, die Leute haben total Bock. Und das sagt jeder, der hier reinkommt, egal ob jetzt vom Startup oder vom Porsche-Vorstand, kommen hier rein und sagen, so wie die Leute hier lernen, der Strom in der Luft liegt, das wollen wir auch bei uns. Und das ist wirklich, was wir wirklich anbieten und was auch sofort spürbar ist, diese Energie, die wir erzeugen. Die Energie, die von Menschen kommt, die radikal lernen möchten, die einfach total Lust haben, diese Fähigkeiten sich anzueignen. Und die auch irgendwo trennen können und auch sagen können, wir haben ja auch viele Leute, die wirklich aus dem Studium rausgehen und sagen, Mensch, ich setze mich dahin und dann kriege ich irgendwie 45 Minuten einen Vortrag, das kann es ja wirklich nicht sein. Also auch Leute, die sich dann bewusst entscheiden und sagen, das ist ein Lernweg, so wie er für mich passt.

Klaus Reichert: Das war jetzt ein ganz wichtiger Punkt, an den ich anknüpfen möchte. Was sind denn so Tipps, die du jetzt einem Unternehmen geben würdest auf Basis deines Hintergrunds, auf Basis der Erfahrung mit 42, damit die zum Beispiel eure jungen Programmierer und Programmierinnen nicht einfach von vornherein gleich verbrennen oder die Begeisterung sozusagen verheizen, wie können die denen den Start zum Beispiel erleichtern? Wie können die sich attraktiv machen dafür, dass man dann bei ihnen anfängt? Wie können die das auch hinbekommen, dass nicht einfach nur, wie soll ich sagen, die Begeisterung einfach sofort verfliegt, sondern eigentlich am Leben erhalten bleibt?

Thomas Bornheim: Also wir haben bis jetzt bei unserem Praktikumsprogramm fast ausnahmslos, also gibt es wirklich ganz wenig Ausnahmen, die wir uns auch angucken können und wo man auch sagen kann, das hat jetzt einfach nicht gepasst und hätte man vielleicht auch vorhersagen können. Aber im großen Ganzen haben wir wirklich, ich sage jetzt mal, also unsere Statistik, die wir uns halt da angeschaut haben, von 25 Leuten im Praktikum gibt es eine Situation, wo man wirklich sagen kann, das hat jetzt nicht zusammengepasst. Und für die anderen 24 ist, glaube ich, einfach wichtig, dass die Unternehmen schon vorher so ein bisschen wissen, was ist dieses 42, dass sie sich da auch so ein bisschen schon mal drauf eingelassen haben, was es eigentlich ist. Wichtig für die Unternehmen, vielleicht um jetzt auf den einen von 25 Fällen da hinzukommen, manche der Unternehmen wissen nicht, was Programmieren ist und dann ist eher so die Vorstellungen, das man ein Outsourcing-Projekt betreut oder so ein Projektmanager ist. Das ist nicht das, was wir anbieten und das passt dann auch einfach nicht. Also ganz wichtig für die Unternehmen ist einfach zu wissen, also nochmal, da haben wir hier, glaube ich, eher die Schwierigkeiten, das man sich wirklich aufbaut, auch nicht aus der Luft raus jetzt einfach denkt, da kommt jemand, der hat jetzt ein Jahr oder anderthalb Jahre das gemacht und der hat jetzt die Fähigkeiten, hier selber Programme zu schreiben oder komplette Digitalisierungsstrategie durchzuführen. Das können die Leute so, ja, vielleicht vereinzelt schon leisten, aber da gibt es dann, kann man vielleicht eine App mal schreiben oder sowas. Die Dimension, in der gedacht wird, ist, glaube ich, die, dass man sagen muss als Unternehmen, ich brauche ein Team, ich brauche jemanden, der für den Studierenden da sein kann, um ihn anzuleiten. Was wir anbieten können, das wirklich jemand, der nicht Dienst nach Vorschrift macht, sondern wirklich sich die Sachen selber raussucht, der auch weiß, wann er Fragen stellt, weil das jemand dann ist, der auch hier in dem Umfeld das gelernt hat.

Klaus Reichert: Das heißt, also da ist auch die Intention dahinter, tatsächlich das Programmieren als solches und nicht nur das Projektmanagement von Programmierarbeit, die dann irgendwo anders außer Haus stattfindet, eben tatsächlich zu etablieren, das Programmieren sozusagen wieder unv. #00:34:04-0# oder zumindest vor Ort zu bringen?

Thomas Bornheim: Ja, Klaus. Und auch, um nochmal da in die Tiefe zu gehen, also ich habe ja so ein paar Diagnosen jetzt aus den zweieinhalb Jahren, die ich jetzt hier in Deutschland war, viele der Unternehmen sind nicht Digital First, das muss man einfach sagen. Das ist einfach, gibt es Umgebungen, in denen ich bisher gewesen bin, also in Irland gab es ja den Keltic Tiger, da haben sich dann viele der großen Digitalunternehmen da angesiedelt und zu einem einzigartigen Wirtschaftsboom beigetragen in Irland. Die Gründe dafür lagen natürlich auch in der Steuerpolitik. Aber so, ich kann auf jeden Fall sagen, das ich dabei gewesen bin, wie sich da was entwickelt hat, ein riesengroßes Netzwerk an internationalen Talenten da aufgebaut hat. Ich hab das ähnlich natürlich ein bisschen in Cybercity, hieß das, glaube ich, in unv. #00:34:49-7# kennengelernt, in Indien, die auch eben staatliche Investitionen gemacht haben, Flughafen, Infrastruktur aufgebaut haben, um aus dem Ausland, also beispielsweise größter Standort von Microsoft weltweit befindet sich da, um halt eben wirklich so eine Infrastruktur zu schaffen, dass Leute auch effektiv dann outsourcen konnten nach Indien. Silicon Valley muss ich nicht erklären, aber da habe ich jetzt so drei Orte, wo ich sage, da waren viele dieser digitalen Weltmarktführer vor Ort. Und also, was ich glaube, einfach jetzt hier wieder so zu erleben oder jetzt hier auch einfach sehe, dass schon die industrielle Welt eine andere ist. Und jetzt kann man ja auch sagen, Industrie 3.0, 4.0. 5.0, es gibt, glaube ich, irgendeinen Punkt, wo man dann auch schauen muss, ob man einfach zwei Dinge zulässt und auch von manchen Modellen der Industrialisierung, also Skalierung, so dieses, von oben nach unten, Rollendefinitionen, ob man da nicht einen halben Schritt zurück macht? Wir werden in Deutschland immer noch in größten Teilen so ausgebildet, dass es so funktionieren soll, das du ein Zertifikat bekommst, dass dann garantiert, dass du eigentlich in dem Bereich da, in den du dann reinkommst, da irgendwie alles kannst. Wir wissen auch, dass sich das Modell in einigen Lern- und Arbeitsbereichen ein bisschen überholt hat. Und wir gehen jetzt eigentlich mit der Situation hier um, dass wir einen großen Kulturwechsel erleben, eben denen von einer industriellen zu einer digitalen Welt, und einige mischen das und mischen das auch sehr erfolgreich. Aber wenn wir jetzt so schauen auf unser Gesellschaft, auch, wie das jetzt in den Verwaltungen, wie es da steht und wo wir hier sind, dann müssen wir auch einfach uns eingestehen, dass wir über die letzten 20 Jahre ganz, ganz viel verpasst haben, das ist einfach so.

Klaus Reichert: Und ihr helft jetzt natürlich.  

Thomas Bornheim: Ja, ich glaube, es gibt ganz, ganz viele Initiativen, das ist die 42 dabei, es gibt viele, ja, so kleine Graasroots-Initiativen, die dabei helfen, ich glaube aber, von vielen Seiten her sind da Impulse nötig. Ich glaube, man muss sich überall fragen, wo man jetzt Dinge tut und ja auch Dinge mit staatlicher Förderung oder auch aus privaten Mitteln und als Unternehmen, ich glaube, überall muss sich jeder fragen, was kann ich da machen, wie kann ich wirklich nicht nur zu den Plänen kommen? Weil, in Machbarkeitsstudien und Plänen und Regulierungen sind wir ja, Weltmeister, das kann man wirklich so sagen, also auch vielleicht nicht nur negativ, die Datenschutzverordnung da, die hat wirklich allen geholfen. Vielleicht uns am wenigsten, weil wir es am rigorosesten durchziehen, aber hat wirklich weltweit geholfen, auch Unternehmen wie Google, sich solide aufzustellen, das habe ich ja selber miterlebt. Es ist nicht alles schlecht, wir können gut regulieren, aber wichtig ist jetzt auch, wirklich neue Dinge auszuprobieren und auch zu schauen, wie wir mit den Möglichkeiten, die wir haben, die ja wirklich nicht gering sind, wie wir das Beste draus machen. Und das, glaube ich, genau, geht am besten über Experimente im Bereich der Bildung. Wir müssen auch nochmal schauen, dass wir im Bereich von Venture Capital wieder nach vorne kommen, das sieht ja relativ dünn aus einfach in Deutschland. Wir müssen die Anreize schaffen für Unternehmen und auch gerade, das geht vom Startup bis hoch zu den großen Unternehmen, wir müssen da auch Anreize schaffen, einfach hier den Standort zu schätzen und auch weiterzuentwickeln.

Klaus Reichert: Ich habe mich in meinem anderen Port grade mit dem Spiele-Designer und Serien-Entrepreneur, dem David Perry unterhalten und er sagte dann auch, hej, du musst einfach auch wissen, wie man programmiert, damit du dich mit anderen Programmierern unterhalten kannst, damit du Software-Projekte, damit du Internetprojekte und sowas eben machen kannst, ja. Und das kann dann schon auch noch sein, dass jetzt die Studierenden bei euch natürlich tatsächlich sich weiterentwickeln, ja und sozusagen in die Projektmanagerrolle reinrutschen oder sich zum Architekten oder sonst was eben entwickeln, aber sie wissen, wie das geht mit dem Programmieren und wissen, worüber sie reden. 

Thomas Bornheim: Genauso ist es und das ist, glaube ich, einfach einer der wichtigsten Punkte. Wir haben jetzt in den letzten paar Jahren, gab es einen unheimlichen Push, so Sachen wie unv. #00:38:57-6# oder so Methoden, ich sage es jetzt mal ganz bewusst, so ein bisschen zu vergöttern, auch als Placebo oder als Ersatzmedikament dafür, dass man selber nicht gelernt hat, wie man programmiert, dann einfach, ja, sozusagen zu managen anstelle selber zu machen. Und das ist einfach ein Problem, also so, wie ich es sehe, das wir halt wirklich sehr, sehr viele Leute haben. Ich habe es bei Google ja auch erlebt, die dann irgendwo bei dir anfangen und die Universitäten, auch amerikanische Universitäten, dann irgendwo glauben, sie könnten da Managementmethoden vermitteln und ohne dass jemand irgendwelche praktischen Erfahrungen hat, dann schon alle Methoden und Bücher oder, ja, Skills da, das sind ja keine richtigen Skills, das ist ja mehr so Wissen mitzugeben, damit man auch gleich direkt im Management einsteigt, also gleich die ersten Stufen gleich schon überspringen. Und das ist wirklich, ich glaube, das ist wirklich Gift, also das ist wirklich schädlich. Und wir haben es ja bei Google auch erlebt oder ich habe es bei Google erlebt, viele Leute, die dann eben über so Programme reinkommen oder auch dann schon mit Doktortitel sozusagen einsteigen, hatten wir unsere Mühen mit, also über sechs bis zwölf Monate die Leute dann wieder so einzupendeln, dass sie dann wieder, ja, an die Arbeit gehen, das ist wirklich …

Klaus Reichert: Da muss ich kurz rein grätschen, der Doktor ist nicht immer im Weg.

Thomas Bornheim: In deinem Fall nicht, nein, auf gar keinen Fall. Aber es fehlt tatsächlich so die Art und Weise, die du auch bei der Doktorarbeit lernst, es ist ja schon was anderes, als das, was dir da im Beruf begegnet. Also das man für ein Projekt mal, ich weiß nicht, wie lange du dran geschrieben hast, aber dass man da mal mehr als ein halbes Jahr für irgendwas Zeit hat, das kommt einfach selten vor. Und natürlich gibt es Bereiche, wo geforscht werden muss und die respektiere ich ja auch, aber für viele Bereiche dann wirklich im angewandten Programmieren, sind das einfach auch zeitliche Abläufe, wo man wirklich die Leute wieder ein bisschen erst mal raus trainieren muss.

Klaus Reichert: Ja, ich habe das auch berufsbegleitend gemacht und am Anfang hatte ich zwar ein Stipendien, aber das hat eh nie gereicht, also das ist dann schon recht anstrengend, aber ich weiß, was du meinst, ja. Jetzt gab es noch eine Frage von der Barbara Schmucker und zwar fragt sie, habt ihr denn schon ein Alumni-Programm bei 42?

Thomas Bornheim: Ja, wir haben einen Alumni-Programm, natürlich. Also wir haben jetzt insgesamt, glaube ich, zehn Alumnis, die wir in so einem kleinen Netzwerk drin haben. Wir bauen das noch weiter aus, ist jetzt auch so auf 42 eben, auf ganzer Netzwerkebene wird da jetzt ein Programmen gestartet. Aber wir haben jetzt unser erstes kleines Programm, indem wir die Leute zusammenbringen. Auch hier natürlich die Gelegenheit nutzen, dass die Leute hier immer mal wieder herkommen, ihre Erfahrungen teilen mit unseren Studierenden, aber wirklich auch sich gegenseitig kennen und dann im Netzwerk unterstützen.

Klaus Reichert: Weil wir gerade dabei sind, was sind denn so die nächsten größeren Meilensteine, die jetzt schon seht so für die nächsten Jahre?

Thomas Bornheim: Wir haben die Möglichkeit einerseits über den Meilenstein der AZ-RV-Akkreditierung, sollte jetzt den nächsten paar Wochen erfolgen, auch Menschen die Möglichkeit zu geben, hier zu studieren, die entweder arbeitslos sind. Also dadurch dann eine volle Maßnahme ersetzt bekommen und auch eine Anerkennung bekommen, dass dieses Programm hier ihnen hilft, in ihrer Weiterbildung. Gleichzeitig gibt es auch den Unternehmen die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter hier für eine längere Fortbildung einzubringen, beim größten Teil, den dann die Unternehmen erstattet bekommen. Das ist ein toller Meilenstein. Ein weiterer Meilenstein wird sein, dass viele unserer Module gerade von der Hochschule Heilbronn anerkannt werden, also dann auch ECTS-Punkte vergeben werden können. Das ist natürlich ein langer Schritt, ja, aber das ist natürlich auch nochmal eine tolle Möglichkeit für uns, so Äquivalente zu schaffen, da auch nochmal mit dem Hochschulsystem in Deutschland sozusagen in den Dialog zu treten. Das wird spannend sein. Und, ja, einfach die größeren Meilensteine für uns sind, das wir hoffen, in den nächsten paar Jahren auf 6- bis 700 Studierende zu kommen. Großer Meilenstein dabei wird auch sein, dass wir bald nochmal einen weiteren Gebäudeteil öffnen. Das wird dann noch mal so, ja, nochmal das Doppelte sein von dem, was wir jetzt hier schon haben, eben auch mit Interaktionsmöglichkeit mit der Technischen Universität München. Die auch mit 40 Lehrstühlen insgesamt nach Heilbronn kommt, also 41, um genau zu sein und da auch nochmal ganz viel anbietet im Bereich KI- und IT-Security, also genau die Themen, die auch für unsere Studierenden interessant sind und wo wir dann uns erhoffen, auch aufgrund der physischen Nähe, dass da viel gemeinsame Projekte entstehen.

Klaus Reichert: Das finde ich eben wirklich beeindruckend in Heilbronn, wie viel da miteinander passiert und gemacht wird und wie gut es dann auch Hand in Hand geht, die einzelnen Angebote, die dann da sind. Viele dieser Projekte haben einen gemeinsamen Hintergrund oder wenige gemeinsame Hintergründe, das ist schon toll, wie sich das aber eben die letzten Jahre, Jahrzehnte entwickelt hat. Und das ist auch gut zu sehen, was das an Ergebnissen bringen kann, wenn man so organisiert vorgeht.

Thomas Bornheim: Ja, genau. Also ich glaube, ganz wichtig hier, und das ist nochmal anders als bei den anderen Wachstumsstandorten, an denen ich bisher gewesen bin, ist einfach die Vielfalt, die auch einerseits sowieso schon in der Region steckt, das muss man ganz klar sagen. Also die unterschiedlichen Verticals, die hier in Südwestdeutschland auch mit ganz erfolgreichen Unternehmen hier am Start sind, das ist was echt Besonderes. In den USA oder auch ja sonst in Deutschland ist es eher üblich, dass man nur so eine Sache hat und dann ist es das, hier ist wirklich die Vielfalt ganz, ganz wichtig. Und das andere ist nochmal, das ich auch nicht diese zwei, drei, vier großen Unternehmen habe, die alles dominieren, sondern ich habe auch so ein bisschen so eine Art Check the Balances. Also natürlich gibt es da eine Schwarz-Gruppe, die hier sehr, sehr stark aktiv ist und auch einer der Beispiele von Unternehmen sind, die ich vorher genannt habe, die wirklich an diesem aktiven Umbau selbst jetzt mitgestalten, wie wird man von einem eher industrielastigen Unternehmen zu einem digitalen Unternehmen, das ist das wirklich, wirklich spannend. Aber eben diese Vielfalt macht es aus und auch diese Vielfalt und diese Möglichkeiten, dann voneinander zu lernen.

Klaus Reichert: Weil du es grade sagst, wir haben schon eine andere Episode des Podcasts gemacht zu diesem Thema Weiterbildung mit den Förderungsmöglichkeiten, das verlinken wir dann in den Shownotes. Und wir haben dazu auch gleich noch eine Frage von der Petra Hildenbrand. Und zwar fragt sie, aus welchem Radius um Heilbronn herum kommen denn die Unternehmen zur 42 Heilbronn und stellen sich vor beziehungsweise bieten Praktika an? Was ist denn da so eure Erfahrung, was ist euer idealer Radius vielleicht auch?

Thomas Bornheim: Ja, also wir haben, ich glaube jetzt, wenn ich sage, so die Region, dann ist es für mich noch Karlsruhe, Stuttgart, Würzburg, Mannheim. Ja, das sind, ich glaube, das kann man einfach so, diese nächstgelegenen Großstädte, wir sind  ja da in der Mitte sozusagen und dann natürlich die vielen Weltmarktführer in den kleineren Städten. Aber da kommt wirklich einiges zusammen, das ist wirklich faszinierend, ja.

Klaus Reichert: Ja, ich habe da auch grade ein Projekt in der Region, in der Großregion und es ist wirklich spannend, was da alles an Unternehmen da ist, große, kleine, wie du schon sagst, Weltmarktführer, hochspezialisierte Unternehmen, unglaublich spannend, was da alles abläuft in der Region. Und zwar nicht nur Automotive, ist natürlich stark geprägt aus dem Automobilbereich, aber eben nicht nur.

Thomas Bornheim: Genau. 

Klaus Reichert: Thomas, was machst du denn gerne in deinem Job?

Thomas Bornheim: Das ist eine wirklich gute Frage. Eigentlich am liebsten bei meinem Job mag ich eigentlich die Vielfalt. Also ich war früher Spezialist und habe in meinem letzten Leben bei Google, habe ich sehr, sehr viel Zeit verbracht mit Daten und Statistiken und Berichten und Strategiepapieren und hab da eigentlich immer eine Sache sehr, sehr viel und sehr, sehr tief gemacht, das hat auch Spaß gemacht. Aber was ich an dieser Aufgabe besonders mag, ist die Vielfalt. Und zwar geht das wirklich los vom Dialog mit den Studierenden. Also immer, wenn da irgendwas total aus dem Ruder läuft, dann bin ich auch mal eingeschaltet, das gibt es da. Dann gibt es die Podcast oder Interviews oder Berichte, die für die ARD oder die Stimme gemacht werden hier in Heilbronn. Dann gibt es die Frage, wie man sich der Werbung zuwendet und was wir im Marketingbereich, im Kommunikationsbereich machen können. Da gibt es viele Fragen im Bereich Produkt, wie wir uns verbessern können, wie wir das Programm auch immer weiter verbessern können. Wir haben Fragen zum Thema Community, Events. Ich hatte jetzt meine Nebenprojekte noch gar nicht erwähnen, KI-Salon und KI-Festival am 1., 2. Juli hier in Heilbronn. Wir erwarten über 3.000 Besucher, also auch nochmal eine ganz, ganz besondere Sache einfach für alle Leute, die hier im Umkreis leben. Diese Vielfalt, die mag ich wirklich gerne und ich bin auch wirklich froh, über die Jahre bei Google gelernt zu haben, wie man mit so einer Vielfalt auch effektiv umgeht und auch mit enormer Vielfalt auch zumindest sich selbst Erfolg definieren kann.

Klaus Reichert: Dann, bin schon gespannt, wie sich das Ganze jetzt weiterentwickelt. Ich drücke die Daumen, dass es weiterhin so gut läuft und vielen Dank, dass du heute mit dabei warst.

Thomas Bornheim: Sehr gern, Klaus. Ganz, ganz herzlichen Dank, vielen Dank für die tollen Fragen und das tolle Gespräch.

Klaus Reichert: Das war der Smart Innovation Podcast. Er wurde mit einem interessierten Publikum live aufgenommen. Vielen Dank fürs Dabeisein und Zuhören. Diese Episode gibt es auch zum Lesen, der direkte Link ist in den Shownotes. Noch kein Abonnent? Die Show ist überall zu finden, wo es Podcasts gibt. Weitere Informationen und meine Kontaktdaten sind bei klausreichert.de/podcast, dort gibt es auch eine Übersicht der nächsten Liveaufnahme-Termine. Ich bin Klaus Reichert und das war der Smart Innovation Podcast.

Über

Dr. Klaus Reichert

Hallo, Klaus Reichert hier. Ich bin unabhängiger Berater und kreativer Business Coach mit Herzblut für Innovation und begleite Unternehmen mit viel Erfahrung und Kreativität beim Innovationsmanagement und Innovationsstrategie auf dem Weg von der Vision zu enkeltauglichen Leistungen. Mein Standort ist Baden-Württemberg, zwischen Stuttgart, Karlsruhe und Bodensee.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Innovationscoaching kennenlernen. Denn es gibt kein Ende von Innovation. Nur Starts.

Mit dem Innovationscoaching Programm haben Unternehmen eine unkomplizierte und öffentlich geförderte Möglichkeit, einen kontinuierlichen Innovationsprozess einzuführen und die Transformation durch Digitalisierung, Klimawandel und Gesellschaft einfacher zu meistern. Wir klären Fragen in einem kostenfreien Erstgespräch per Zoom oder Telefon.

Nach oben scrollen