Patagonia wird oft als gutes Beispiel dargestellt, wie ein großes Unternehmen mit Themen wie Gewinnverwendung, Ressourcen und #Nachhaltigkeit umgeht. „One percent for the planet“ – 1% des Umsatzes in selbstgewählte Themen zu investieren, das Unternehmen in Stiftungen einzubringen um das langfristige Bestehen der Organisation zu sichern usw. das sind relativ singuläre Vorgehensweisen. Gleichzeitig wird Patagonia als amerikanisches Unternehmen relativ gering besteuert und unterliegt anderen Bedingungen wie europäische Unternehmen.
Ich frage mich immer wieder, wie der direkte Vergleich zB mit einem deutschen/europäischen Outdoor Bekleidungsunternehmen wie VAUDE oder Tierra aus Schweden aussehen würde. Ein deutsches Unternehmen zahlt im Vergleich zu den USA relativ hohe Steuern – in Schweden wahrscheinlich noch mehr. Die dann wiederum für die von allen gemeinsam bzw. historisch festgelegten Zwecke verwendet werden. Dazu gehören auch sehr „faire“ Löhne und Gehälter und Arbeitsbedingungen mit hohen ökologischen Standards und, relativ neu, Vorgaben wie #Lieferkettengesetz und CO2-Bepreisung, zumindest in Europa. Denn wir haben hier sehr hohe Standards, über die im Vergleich nicht gesprochen werden.
Doch sind es allesamt bereits eingebaute Vorteile, die wir als selbstverständlich sehen, im Vergleich aber immer unter gehen. Wahrscheinlich auch, weil sie komplexer sind und lange nicht so sexy. Ich selbst bin Fan von Patagonia Gründer Yvon Chouinard, aber vielleicht sollten wir doch genauer vergleichen. Und mehr auch in #Europa über das „Gute“ reden und nicht nur tun – auch als Ansporn für die anderen, die noch nicht so weit sind.
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