Produkt und Service – die Digitalisierung macht manche Innovation erst möglich und es leichter, beide Themen zu verbinden und darauf neue Geschäftsmodelle aufzubauen. Ein Beispiel aus dem Bereich Elektromobilität und Immobilien ist ChargeBig von Mahle aus Stuttgart.
Technisch ist das Thema „Laden von Elektroautos“ mittlerweile normal geworden. Auch in Mehrfamilienhäusern zeigt sich die Energiewende. Geht man das Thema dann gerade für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) an, merkt man, wie trickreich es werden kann. Bei einer unbedarften Herangehensweise übersieht man schnell das Wörtchen „Eichrechtskonfomität“, das bei der Abrechnung aber eine zentrale Rolle im Betrieb spielt. Ebenso wie das Lastmanagement bei parallelen Ladevorgängen.
Natürlich sind es noch viele weitere Fragestellungen, die gelöst werden müssen, zB im Bereich der Planung und Installation, Betrieb und Service. Nicht zu vergessen der Finanzierung (Leasing!) und Abrechnung der Ladevorgänge. Es wird schnell deutlich, dass wir nicht einfach ein „Produkt“ kaufen, sondern wir unkompliziertes „Laden“ wollen. Um dies zu ermöglichen, sind Produkt und Services fest miteinander verbunden.
Jetzt ist Mahle ChargeBig nicht nur für Wohngebäude gemacht. Gerade Parkhaus Anbieter oder Kommunen mit großen öffentlichen Parkflächen, aber auch Firmenflotten haben etwas von diesem Angebot, das den Stuttgarter Innovationspreis in der Kategorie „Mobilität“ in 2023 gewonnen hat. Zu recht finde ich. Grundlage war meines Erachtens eine andere Sichtweise auf das Thema Laden, das auch andere Ergebnisse im Innovationsprozess hervorruft: „Laden so schnell wie nötig, nicht so schnell wie möglich.“