Shenzhen ist eine Industriestadt in China mit heute ca. 10,8 Mio. Einwohnern. Noch Ende der 1970er Jahre hatte die Stadt nur ca. 30.000 Einwohner. Sie ist nach der Ausweisung als Sonderwirtschaftszone stark gewachsen und hat ein eigenes Verständnis als Hardware Hauptstadt der Welt gefunden. Es ist eine Stadt, in der „Cluster“ sich auf allen Ebenen rund um das Thema Hardware gebildet haben, sozusagen ein Silicon Valley für Hardware. Vom Makerspace über Startups, Designer, Ingenieure und Softwarespezialisten, Produzenten bis zu Märkten und Dienstleistern hat sich ein komplettes Ökosystem entwickelt. Treiber der Entwicklung sind Megatrends wie die Urbanisierung und Globalisierung. Und die große Energie von vielen Menschen, die etwas in ihrem Leben bewegen und für ihre Familie verändern wollen.
Das neue Selbstverständnis der Stadt sollten wir genau beobachten: denn Shenzhen ist nicht einfach nur Vorbild für vernetzte Produktion mit Partnern. China verabschiedet sich nach und nach von der unscheinbaren „Werkbank“ der Welt. Stattdessen werden Qualität, Marken und Handelsbeziehungen direkt zum Endkunden aufgebaut. Und so nach und nach diejenigen ausgeschaltet, die bisher (als westliche Unternehmen) zwischen Verbraucher und Produzenten standen. Der „Wired“ Film zeigt sehr deutlich Beispiele und Player dieser Entwicklung. Für mich eindeutig ein Ansporn für mittelständische Unternehmen, in Netzwerken zu denken, sich selbst als „OEM“ zu positionieren und organisieren und damit echte neue Geschäftsmodelle im Industrie 4.0 Bereich zu realisieren.