Smart Glasses gibt es schon länger. Ich kann mich erinnern, den „Erfinder“ von Google Glass getroffen zu haben: die ersten Schritte waren sehr klobige Anordnungen von Einzelteilen, herumgetragen in einem Rucksack. Einige Anwendungsfälle in der Industrie folgten, durch Virtual Reality VR Hardware wurde die Entwicklung beschleunigt, z.B. durch das KIT Spin-off Rüdenauer 3D. Google Glass kam in kleinen Stückzahlen nach dem Lean Startup Prinzip in den Markt. Das Tragen von Google Glass war beim Start jedoch schnell sozial nicht akzeptiert, war es doch all zu leicht, einfach so etwas aufzunehmen. Man sah den Dingern an, dass sie elektronische Geräte waren. Zudem war die Gesellschaft noch nicht an dieses „always on“ gewöhnt, Facebook Live gab es nicht.
Jetzt kommen die Smart Glasses wieder. Dieses Mal direkt in den Alltag vieler Menschen. Als „Brillen“ und als Fitnessgeräte. Der bekannte Formfaktor und die Nutzung im Freizeitbereich integriert sie nach und nach in das normale Leben.
Beispiel Snap & Snap OS
Dieses Video vom September 2024 zeigt die Fortschritte. Hier kommt die Brille bereits ohne Smartphone aus dank des eingebauten Betriebssystems und ChatGPT Unterstützung.
Beispiel Augmented Reality Sonnenbrille
Ein Beispiel der Anwendung im Video der „Augmented Reality Smartglasses“ Vuzix Blade. (2018)
Kombination von „normalen“ Einzelteilen ersetzt das Smartphone
Als Wearable ergänzen sie zudem das andere zentrale Wearable, die Smart Watch mit Konnektivität, wie z.B. eine Apple Watch. Mit der zunehmenden Entwicklung von Virtual Reality und Augmented Reality Anwendungen steigt auch der Nutzen stark. Der eigentliche Vorteil ist aber: das Smartphone als Formfaktor löst sich damit auf in einzelne Bestandteile, die miteinander kommunizieren:
- ein Bildschirm (Brille & Smart Watch)
- eine Kamera (Brille)
- Mikrofon (Brille)
- Lautsprecher/Headset (Brille)
- Eingabemöglichkeit (Smart Watch) durch Touch, Gesten aber auch Bewegungssensoren
Die Verteilung dieser einzelnen Funktionen über diese Geräte kann man in Varianten erwarten. Auch ein Ersetzen der Uhr durch ein Armband wurde schon vorgeschlagen. Oder des Bildschirmes durch Laserprojektoren. Etwaige Ergänzungen wären z.B. einfachst in einer Gürtelschnalle unter zu bringen. Und schon ist das bekannte Smartphone nicht mehr notwendig. Beispiele von Wearables
Stellen sich spannende Fragen, z.B.
- Was bedeutet das für die User Experience?
- Welche Chancen bieten Wearables für neue Geschäftsmodelle? Ich denke da auch an den Gesundheitsbereich mit Sehhilfen und Hörgeräten, ein Milliardenmarkt, der Firmen wie Fielmann schnell in Elektronikanbieter wandelt oder von neuen Playern ablöst.
- Wie entwickeln sich Informationsdienste wie Google Maps oder „Gelbe Seiten“ weiter, wenn sie Extrainformationen ständig in unser Blickfeld und unser Leben einblenden (können).
Entwicklungschritte
Haben das Morgen alle? Nein natürlich nicht! Ist das Design schon final? Auch nicht. Aber der Weg wird deutlicher.