Ralf Dürrwächter
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VDWF Ralf Dürrwächter über Gemeinschaft schaffen

In der 42. des Smart Innovation ist Ralf Dürrwächter mein Gesprächspartner. Wir unterhalten uns über sein Vorgehen und Erfahrungen im VDWF zum Aufbau der Community von Unternehmer und Unternehmerinnen aus dem Werkzeug- und Formenbau.

Ralf Dürrwächter
(c) VDWF

Gemeinschaft von Gleichgesinnten, neudeutsch Community, entsteht nicht von selbst. Es braucht viele Elemente, damit Menschen erfolgreich zusammen kommen, sich austauschen, sich vertrauen, sich helfen und vielleicht sogar zusammen arbeiten. Es braucht auch sehr viel Persönlichkeit und individueller Einsatz. Eine Prise Humor hilft zudem. Im Gespräch mit Ralf Dürrwächter gehen wir auf diese Themen ein und reden über seine Erfahrungen im VDWF, dem Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e.V.

Ralf Dürrwächter ist Geschäftsführer des VDWF, dem Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e.V., und Messebeirat der Moulding Expo (Stuttgart) und Intec (Leipzig).

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Transkript

Das Transkript wurde manuell erstellt.

Klaus Reichert: Herzlich willkommen beim Smart-Innovation-Podcast. Mein Gast heute ist Ralf Dürrwächter, er ist Geschäftsführer des VDWF, dem Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e. V. und Beirat bei verschiedenen Messen. Willkommen, Herr Dürrwächter, schön, dass Sie heute mit dabei sind.

Ralf Dürrwächter: Ich sage, herzlichen Dank für die Einladung, bin gespannt, was auf uns zukommt.

Klaus Reichert: Sagen Sie, VDWF, wir haben ja grad die Abkürzung schon kurz gehört, Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer, das sind also Hersteller von Schraubenziehern und Zangen, zusammen, die Sie vertreten?

Ralf Dürrwächter: Das denken ziemlich viele, aber das ist kolossal falsch leider. Also tatsächlich sprechen wir nicht von Handwerkzeugen wie jetzt eben Hammer, Zange, Meißel, wir sprechen auch nicht von Hartmetallwerkzeugen wie jetzt ein Fräser oder ein Bohrer oder eine Wendeplatte, sondern wir sprechen tatsächlich von sogenannten Produktionswerkzeugen. Das kann also ein Spritzgusswerkzeug sein oder ein Stanzwerkzeug oder ein Druckgusswerkzeug, was im Endeffekt die Grundlage ist. Und somit ist unsere Branche auch eine Schlüsselbranche, ohne unsere Werkzeuge gibt es nämlich keine Serienfertigung. Das heißt, wenn Sie jetzt halt eine Motorhaube brauchen, die man aus einem Blech raus stanzt, also ich sage mal ganz vereinfacht, ein Verfahren, wie Sie es sich vorstellen an Weihnachten beim Guetzli ausstechen oder Sie halt einem Blech-Coil, aus einer Blechplatte das Ganze raus stanzen, umbiegen und machen und tun, kann genauso eine Spritzgussform sein. Und wenn Sie einfach mit offenen Augen rumschauen, Ihre Mouse, die Tastatur, der Rückspiegel, alles Mögliche, das sind alles Kunststoffteile und das die gefertigt werden können, bedarf es eben einem Produktionswerkzeug. Und genau diese Unikate stellen unsere Mitglieder her, um nachher eine Serienfertigung zu gewährleisten, dass nachher dann halt täglich, keine Ahnung, in Deutschland 80 Millionen Einwohner, jeder trinkt zwei Flaschen Sprudel, dann brauchen wir halt 160 Millionen Schraubverschlüsse am Tag für eine Sprudelflasche, als Beispiel.

Klaus Reichert: Okay, Werkzeug-, Formenbau ist ganz was anderes. Was ich mich da immer frage, Mensch, wenn ich jetzt so ein beliebiges Gerät angucke, zum Beispiel hier meine Kopfhörer, meine AirPod Pro, da sind ja was weiß ich wie viele Kunststoffteile dran und für jedes dieser Teile braucht man ja so eine Form, wie Sie grade angesprochen haben oder zumindest eine Kombination vielleicht von mehreren Teilen in einer Form. Haben Sie eine Ahnung, wie viel Formen es in der Welt gibt in Deutschland, gibt es da irgendwelche Schätzungen?

Ralf Dürrwächter: Keine Ahnung, unendlich viele. Aber, wie Sie es grade gesagt haben, natürlich kann man so eine Form auch kombinieren. Also wenn Sie sich erinnern, früher, als Sie vielleicht als Kind mal so Flugzeugmodelle oder so zusammenbaut haben, da waren ja die ganzen einzelnen Modelle Bauteile von einem Schiff oder von einem Flugzeug quasi so an einem Halter dran, wie so ein Weihnachtsbaum, wo Sie die abgebrochen haben, um es zusammenzukleben, und dieser Weihnachtsbaum quasi, das ist der sogenannte Anguss. Also im normalen Produktionsablauf würde das wieder geschreddert und wiederverwertet. Aber jetzt ein Revel oder so, nutzt das eigentlich ganz gut, dass die Bauteile so ein bisschen getrennt sind, dass die Bastler es nachher zusammenpacken können. Nee, es gibt unendlich viele Formen und wenn die gut gebaut sind, dann halten die auch echt ewig lang. Also ich habe jetzt grad aktuell vor zwei Wochen ein Post von einem Mitglied geliked, der ein Werkzeug da hatte zur Regelwartung und dieses Werkzeug hat das erste Mal dort das Haus verlassen vor 30 Jahren. In dem Moment, wenn da einfach, sage ich mal, vom Artikel her keine änderungen oder so da sind, dann laufen die, wenn sie gut gebaut sind, durchaus eine ganze Menge. Also wenn Sie jetzt mal einfach nur mal, nehmen Sie das Beispiel Spritze, also wie viele Spritzen haben wir jetzt in der Corona-Pandemie gebraucht für die Impfungen und so weiter? Also das metert ganz ordentlich durch, was da rausfällt.

Klaus Reichert: Im Grunde hat es was damit zu tun, dass natürlich das Design stimmen muss, dass es sozusagen eigentlich zeitlos bleibt, dann natürlich die von dem Ganzen noch. Ja, vielleicht ist auch ein bisschen Abnutzung dabei, wenn man jetzt Millionen am Tag machen würde im Vergleich zu einfach nur ein Paar, aber sowas kann eben ziemlich lange halten. Ist ein langlebiges Gut, dass da gefertigt wird von Ihren Mitgliedern.

Ralf Dürrwächter: Absolut, absolut. Also das ist auch nicht umsonst ein Investitionsgut. Also so eine Spritzgussform kostet auch nicht so viel wie eine Currywurst, sonst da sind Sie schon mehrere 10.000 bis mehrere 100.000 Euro los einfach. Aber die Qualität hat einfach ihren Bestand und der limitierende Faktor ist eher, machen wir es mal am Beispiel vom Auto. Also wie lange gab es den Käfer oder wahrscheinlich Ihr erstes Auto, ein 1er-Golf? Den gab es was weiß ich wie viel Jahre und den 2er-Golf dann schon weniger und den 3. weniger und mittlerweile sind wir, weiß ich nicht, Golf 10 oder sowas und der hat eine Halbverfallszeit von irgendwie anderthalb Jahren oder so. Und dann muss zumindest ein Facelift kommen, wo irgendwie die Scheinwerfer und irgendwas anderes anders aussieht und dann bedarf es neuer Werkzeuge. Aber, wie gesagt, denken Sie, im Thermomix oder in allen anderen Gebrauchsgegenständen, die Sie irgendwo im Einsatz haben, überall steckt da Werkzeug- und Formenbau dahinter.

Klaus Reichert: Okay, verstanden. Also das heißt, das sind jetzt viele Unternehmen. Wie viele sind denn Mitglied bei Ihnen?

Ralf Dürrwächter: Wir haben jetzt aktuell 450 Mitgliedsunternehmen. Das sind so zwei Drittel tatsächlich Werkzeug- und Formenbauunternehmen aus den verschiedensten Disziplinen, also sei es Druckgusswerkzeuge, Stanzwerkzeuge, Spritzgussformen, Modellbau und so weiter. Und das übrige Drittel ist, was wir Fördermitglieder nennen, das sind also Zulieferer der Branche Maschinenhersteller, Software, Spannmittel et cetera, Heißkanäle, Normalien und so weiter, die sich eben bei uns engagieren, das wir gemeinsam die Branche voranbringen. Und wir sind 450, klingt jetzt nicht so viel. Also wir gehen davon aus, dass es in Deutschland, ich sage mal so eine Größenordnung, 3.000 Werkzeugbauunternehmen gibt, also selbstständige Unternehmen. Die sind zum Großteil klein, mittelständisch geprägt, also sagen wir mal, 80 Prozent sind unter 20, 30 Mitarbeiter, also eher kleinere Einheiten. Und ungefähr nochmal 3.000 gibt es, wenn Sie so mit dem Auto mal mit offenen Augen durch die Gegend fahren oder über die Schwäbische Alb oder keine Ahnung, da gibt es dann irgendwelche Unternehmen, wo Sie dann auch durchs Fenster durchsehen, da steht eine Fräsmaschine und eine Spritzgussmaschine und so weiter. Also nochmal circa 3.000 Unternehmen haben eine eigene Abteilung im Haus, die sich um den Betriebsmittelbau kümmert.

Klaus Reichert: Für jemand, der gar keine Ahnung sozusagen von Fertigung, Produktion, Teile und sowas hat, ist natürlich das, was Ihre Mitglieder da machen, schon was ziemlich Abgefahrenes, ja, ist mir klar, für Sie ist das normal. Aber, ich denke, auf der Episodenwebseite werden wir auch da mal ein paar Bilder zeigen, wie sowas dann ausschaut, dass man sich das besser vorstellen kann. Wie ich Sie aber zum ersten Mal erlebt habe, das war zum sogenannten Elf-Uhr-Loch am Anfang der Corona-Zeit, habe ich Sie dann so ein bisschen auch fast schon als wilde Truppe erlebt, ja. Da ging es dann zum Beispiel darum, dass es den Schwäbischen Abend gab, da haben sich Mitglieder zusammengetan, haben tatsächlich ein Fresspaket für alle zusammengestellt, es gab sozusagen einen Austausch Online, es gab Feiern Online, es war ein Bier mit dabei und so weiter. Da, muss ich sagen, da hatte ich einen Eindruck von Ihnen bekommen, da dachte ich mir, wow, das scheint toll zu sein! Also die Zusammenarbeit klappt bei Ihnen im Verband, da gibt es Menschen, die sich dafür einsetzen, die nicht einfach nur so mit dabei sind. Wie sehen Sie das, wie ist das überhaupt entstanden dann auch mit dem Thema Elf-Uhr-Loch oder mit dem Schwäbischen Abend?

Ralf Dürrwächter: Also ist relativ einfach, wir haben als Verband vier Ziele. Das eine, die Sichtbarkeit des deutschen Werkzeugbaus zu steigern, die Technologieführerschaft des deutschen Werkzeugbaus, die absolut da ist, zu halten, weiter auszubauen, und natürlich auch das ganze Thema Aus- und Weiterbildung und so weiter. Und die Meisten sind verwirrt, dass neben so sachlichen Zielen ein verband noch ein viertes Ziel definiert hat und das nennt sich Begegnungsraum oder Begegnungskultur VDWF. Das heißt, wir machen uns durchaus Gedanken, wo wir uns treffen, wie wir uns treffen, wie es da zugeht, wie einfach eine Kommunikation auf Augenhöhe gewährleistet werden kann und so weiter. Und auch, wenn das so locker aussieht bei einer Abendveranstaltung, wenn da so ein Burger-Truck steht und ein paar Stehtische und die Leute Burger essen und eine kalte Flasche Bier dazu trinken, dann ist das jetzt nicht ein Zufall, weil uns nix anderes eingefallen ist, sondern ist Ergebnis von ziemlich viel Hirnschmalz und Diskussionen, die wir da reinstecken, weil wir uns wirklich aktiv Gedanken machen, wie wir die Leute zusammenbringen. So und um die Frage zu beantworten, wie kam es zum Elf-Uhr-Loch, das war relativ simpel. Wir hatten vor zwei Jahren, also Corona ging ja irgendwie im März, Mitte März los, zum Jahreswechsel konnten wir vorausschauen auf ein Frühjahr mit so viel Events wie noch nie, mit extremen Anmeldezahlen. Also ein Stanzertreff mit 60 Anmeldungen, eine Hauptversammlung mit 200, ein Geschäftsführertreff XXL mit über 200 und lauter so Geschichten, Und dann war eben diese Geschichte hier mit dem ersten Corona-Fall, mit Webasto und keine Ahnung, und dann war ja relativ schnell klar, dass diese scheinbare Grippe sich so ein bisschen länger ziehen wird. Und wir waren dann tatsächlich anderthalb, zwei Wochen nur mit beschäftigt, Events zu stornieren, Hotels zu stornieren, also meine Ehrenmitgliedschaft im Hotel- und Gaststättenverband ist passé seither. Busse stornieren, Caterer, Bands, alles Mögliche. Und als wir das einigermaßen im Griff hatten, haben wir uns irgendwie angeguckt und haben gesagt: „Es muss ja irgendwie eitergehen.“ Und wir leben einfach als Verband von der Begegnung, von diesem Menschen zusammenbringen, in den Austausch zu bringen, in Kommunikation zu bringen, gemeinsam weiterzukommen und diese Grundlage wurde uns einfach unter dem Boden weggezogen, anders kann man es gar nicht sagen. Also so, wie es wahrscheinlich vielen Messebauern und Musikern, und keine Ahnung, auch ging. Wir hatten Gott sei Dank die Chance, einfach schnell den Weg ins Digitale zu finden. Das heißt, ich war vorher immer Feind von Videokonferenzen. Ich habe mir sofort eine gute Webcam gekauft und ein Mikrofon und irgendwie Green Screen und habe mir dann drauf geschafft, wie geht das mit Zoom und Breakout-Rooms und diese ganzen böhmischen Dörfer. Und das Erste, was wir dann gemacht haben, ich weiß noch, das war Donnerstagsabends, hatten wir die Idee mit dem Elf-Uhr-Loch. Also Elf-Uhr-Loch einfach deswegen, weil es täglich um elf Uhr Online ging, eine halbe Stunde Redebeitrag zu unterschiedlichsten Themen. Von konturnaher Kühlung oder Werkzeugstahl, aber genauso Vertriebsthemen, Marketingthemen bis hin zu Körpersprache. Wir hatten Stefan Verra, den Körpersprachepapst im Elf-Uhr-Loch, wir hatten Lutz Wagner, die Bundesligaschiedsrichterlegende und so weiter und haben das also durchgezogen täglich, anderthalb Jahre lang. Und by the way, kein einziger von diesen Dozenten, die teilweise hochdotierte Dozenten waren, hat dafür nur einen Euro wollen, die haben das alle nur gemacht, weil sie sagen: „Coole Nummer, finde ich geil, dass ihr was macht, die Leute zusammenzuholen, dass sie einfach mal, ja, eine halbe Stunde am Tag kein Diesel-Gap, gab es übrigens auch noch vor Corona, kein Corona, keine Kurzarbeit, all diese Probleme mal weg und eine halbe Stunde über den Tellerrand gucken.“ Und dann ging das relativ schnell los, das, ja, Leute sich gemeldet haben und haben gesagt: „Ej, tolle Themen, aber tagsüber, elf Uhr, ich kann nicht, lasst euch irgendwas einfallen.“ Und dann war die Spätschicht geboren am Abend. Und das haben wir anfangs so 20 bis 22 Uhr mit ernsthaften Themen gemacht. Dann haben wir gemerkt, abends ist auch irgendwann mal gut und dann haben wir die spaßigen Dinge gemacht. Und die Anekdote muss ich vielleicht kurz erzählen, die erste Spätschicht war also tatsächlich eine Online-Bierprobe, Wir haben also eine kleine Hobbybrauerei in Schmalkalden, wo wir immer unsere Studenten hinschicken zum Teambilding, und die hatte ich angerufen, habe gesagt: „Hej, ich will eine Online-Bierprobe machen.“ Und die haben gesagt, auf gar keinen Fall, sie brauchen den persönlichen Kontakt. Zwei Wochen später haben sie angerufen und gesagt, es sind alle Bierproben storniert, sie brauchen dringend einen Plan B. Dann haben wir das gemeinsam gewagt. Also auch eine Kollegin von mir in Schmalkalden ist dann da hingefahren mit dem Laptop, weil, die hatten noch nie im Leben eine Videokonferenz gemacht. Es war sofort ausgebucht, wir haben über 100 Bierpakete durch Werkzeugbau Deutschland geschickt und haben dann den Abend gestaltet mit sechs verschiedenen Bieren. Der Braumeister hat live berichtet, was es zu beachten gibt. Und zwischen den einzelnen Biergängen gab es dann immer Redebeiträge rund um das Thema Werkzeugbau und Bier. Also ein Weltmarktführer aus Österreich, Firma HAIDLMAIR hat berichtet über die Herausforderung von einem Spritzgusswerkzeug für einen Getränkekasten, ein anderer hat über Drahtbiegewerkzeuge berichtet, um diese Ploppverschlüsse zu biegen und zu verheiraten. Der Nächste hat einen neuen Ploppverschluss für Flensburger Bier entwickelt, der nicht mehr aus Gummi und Keramik besteht, sondern quasi ein Bauteil aus einem Ding, wo es dann auch nicht mehr schimmelt zwischen Gummi und Keramik und so weiter. Auf was ich raus will, der Abend war sehr erfolgreich. Wir waren übrigens auch im Nachhinein dann beim Verbände Media Award nominiert zum besten Online- 2021. Hat dann leider ein anderer gewonnen, aber trotzdem, dabei ist ja alles. Das Schöne war, wir waren damals in der Lokalpresse in Thüringen, weil die Lokalpresse auch in Kurzarbeit war, ist der Artikel nicht nur in einem Blatt erschienen, sondern in 15, 20 Zeitschriften mit einem ganzseitigen Artikel. Daraufhin sind die Verkaufszahlen in dieser Hobbybrauerei explodiert, also Braumenge verzwei- oder verdreifacht, wenn ich es richtig weiß. Und dann kam der MDR zu den Jungs und hat gesagt: „Wir wollen da was machen, so einen Zwei-, Dreiminutenbeitrag. Die haben in Thüringen auch so wie in Bayern, dieses Gernstl unterwegs, haben die da auch und irgendwie, weiß ich nicht, haben sie das Kamerateam so abgefüllt, dass am Ende eine Sondersendung mit 45 Minuten raus kam. Was dann den Bierverkauf, den Online-Shop lahmgelegt hat. Und das Schöne im Leben, weil, Verbände verbinden ja, natürlich haben sich nach dieser Sendung auch ein paar junge Damen gemeldet, ob die Brauer denn noch zu haben wären? Und was soll ich sagen, Braumeister Hendrik mittlerweile verlobt und im Sommer steht die Hochzeit an. Von daher war der Abend ein voller Erfolg.

Klaus Reichert: Das ist so eine fünffach Win-Win-Win-Win-Situation gewesen.

Ralf Dürrwächter: Genau. Und andersrum, die Jungs waren so begeistert, dass sie uns eine neue Biersorte gewidmet haben. Also es gibt jetzt offiziell seit anderthalb Jahren ein VDWF Werkzeug-Lager 0,75 Liter, handgebraut, zu ordern in der Braumanufaktur in Schmalkalden.

Klaus Reichert: Und Sie haben immer was, was Sie auf Messen ausschenken können.

Ralf Dürrwächter: Ja, beziehungsweise so als Geschenk und so weiter und als Mitbringsel, wenn man irgendwo hingeht, weil es einfach, ich sage mal, finanziell deutlich unter jeglicher Compliance-Problematik liegt und auf der anderen Seite, die Leute freuen sich immer drüber und wir kriegen sehr, sehr positives Feedback. Und was ich jetzt zusammenfassend sagen wollte, also mit dem Online, natürlich ist der persönliche Kontakt durch nichts zu ersetzen, aber wenn jetzt halt im Lockdown einfach nix anderes geht, dann ist sowas besser wie gar nix. Also bei den Spätschichten ist es ja so, ich mache da regional irgendwie einen bayrischen Abend oder Karneval in Köln oder keine Ahnung, suche also regional fünf, sechs, acht Gastgeber, die tun sich zusammen und packen sogenannte Care-Pakete. Da ist also alles drin, was Sie brauchen, bayrischer Abend, von einem Weißbier über ein Glas, Vesperbrett, ein Radi, alles drin. Und die ersten 60, die sich anmelden, kriegen dann dieses Paket zugeschickt. Und wir haben in der Regel so plus minus 100 Leute Online bei so einer Spätschicht, zum, Großteil Geschäftsführer, Inhaber, Entscheider. Und zwar nicht nur aus dem Bundesgebiet, sondern da sind Leute aus Südtirol, aus der Schweiz, aus Österreich. Wir haben auch regelmäßig, wenn mal ein internationaler Abend ist, die Verbandskollegen aus Kanada, aus Mexiko, aus Brasilien. Wir haben einen Stammgast, meinen Verbandskollegen, Geschäftsführer vom japanischen Verband, Mister Kitano. Der fährt also bei den Spätschichten abends extra in Tokio zum Flughafen und kauft sich zwei, drei Flaschen deutsches Paulaner oder irgendwas, dass er dann stilecht mit dabei sein kann und steht also unter der Woche zu unchristlichsten Zeiten nachts um halb drei auf, dass er bei der Spätschicht mit dabei ist.

Klaus Reichert: Okay. Also das heißt, Sie haben einen sehr erfolgreichen Start mit diesen virtuellen Sachen gehabt, das war natürlich so, dass Sie da dringend was machen mussten, Aber, was man nicht vergessen darf, Sie haben ja vorher etwas schon aufgebaut, sozusagen die Verbindungen waren da, die Menschen kannten sich. Man hat sich auf Messen und auf den Weiterbildungen und den sonstigen Veranstaltungen bei Ihnen erst mal vor Ort getroffen sozusagen.

Ralf Dürrwächter: Ja, aber ist natürlich auch eine Herausforderung, dass sowas nicht einschläft, also das Sie die Leute bei der Stange halten. Und ich meine, jetzt grade in wirtschaftlich angespannten Zeiten kann ich es jedem nachsehen, der sagt: „Stopp, Mitgliedschaft, nicht direkt wertschöpfend. Da haue ich mal die Bremse rein und kündige.“ Also, okay, hatten wir auch ein, zwei Handvoll, aber wir hatten jetzt letztes Jahr in 2021, 72 Neumitglieder begrüßen dürfen. Und 72 von 450 ist schon eine ordentliche Nummer für so eine Zeit. Und da hat uns eben dieses ganze Online extrem geholfen, den Laden zusammenzuhalten und den Leuten einfach ein, zwei Stunden eine andere Zeit zu geben.

Klaus Reichert: Vielleicht hat auch das dazu beigetragen, eben zu zeigen, Mensch, das ist jetzt mehr als nur irgendwo Mitglied zu sein, sondern da habe ich tatsächlich einen Austausch auch mit anderen, ja, es ist Vertrauen da.

Ralf Dürrwächter: Ja, also was wir zum Beispiel auch dann später eingeführt haben, wir haben gesagt, Mensch, wie ist denn das bei richtigen Veranstaltungen? Da gehst du hin und dann stehen im Foyer Stehtische und du gehst von Tisch zu Tisch und machst mit jedem irgendwie so Smalltalk, sowas brauchen wir eigentlich auch. Und haben dann relativ schnell für uns diese Breakout-Rooms entdeckt. Und da gibt es dann auf jeder Veranstaltung von 19:30 Uhr bis 20 Uhr halt irgendwelche sechs, acht Breakout-Rooms mit verschiedenen Themen. Und wer will, kann sich einfach ab halb acht einloggen und sich da durch die Räume labbern. Und da sind dann halt kleinere Gruppen, da sind dann halt vier bis acht Leute, da kann man auch das Mikro offen lassen und man kann sich austauschen. Was jetzt halt so in der großen Audienz, wenn da über 100 Leute da sind, da nur eingeschränkt möglich ist.

Klaus Reichert: Das heißt, man kann auch in den Fachaustausch kommen oder mal jemand ganz Neuen kennenlernen?

Ralf Dürrwächter: Absolut, absolut. Also wir haben da auch in dieser Zeit mehrere neue Online-Formate gelauncht, wie man neudeutsch sagt. Also wir haben so eine Serie gemacht mit Germany Meets, also wir haben da dann einfach so zweistündige Veranstaltungen, wo wir uns mit den Portugiesen, mit den Japanern und so weiter getroffen haben, wo drei Geschäftsführer von beiden Seiten sich kurz vorstellen und einfach über die aktuelle Lage debattieren und sinnieren, hoch interessante Geschichte. Wir haben verschiedene Veranstaltungen, die wir sonst physisch durchführen, eben auf Online verlegt. Natürlich nicht den ganzen Tag, sondern nur halbtags und natürlich nicht mit 45-Minuten-Vorträgen, sondern mit 20-Minuten-Vorträgen. Aber wir konnten da einige Veranstaltungen vor der Absage retten mit der Online-Variante. Wir haben auch neue Veranstaltungen rausgebracht wie das Praxisforum Kunststofftechnik. Hatten wir bei der Premiere über 300 Teilnehmer aus dem Stand raus, mit vier Wochen Vorlauf. Das war also schon auch interessant. Und da versuchen wir halt ständig dranzubleiben. Was mich persönlich sehr froh macht, dass einige unserer Kollegen, Partner, mit denen wir zusammenarbeiten, die einfach Corona-bedingt ihre Veranstaltungen nicht durchziehen konnten, wo wir gesagt haben: „Hej, mach es Online, sieh es als Chance und so weiter.“ Wo die dann gesagt haben: „Oh, nee und habe nicht die technischen Möglichkeiten.“ Und das haben wir dann quasi gebroadcastet, wenn man so will, also einfach die technische Unterstützung da reingebracht und das Anmeldemanagement und alles, was dazu gehört. Und die Veranstaltungen sind auch super gelaufen, im Nachhinein war jeder froh, dass er es auch so gemacht hat.

Klaus Reichert: Ja, ich kann mich auch an eine erinnern, ich glaube, das waren Kollegen vielleicht aus der Stuttgarter Gegend. Die haben dann tatsächlich richtig viel ausprobiert, auch mit mehreren Kameras gespielt. Die haben vielleicht sogar virtuell Reality-Sachen mit dazu gebracht, ich bin nicht mehr ganz sicher. In jedem Falle war das ein Experiment für die auch, ne. Das ist nicht so, dass die das gleich ad hoc schon so gemacht haben, aber sie konnten es später natürlich für andere Sachen weiterverwenden, für andere Pressesachen.

Ralf Dürrwächter: Das ist so. Und da freue ich mich auch drüber, dass wir da so ein bisschen, ja, Geburtshilfe ist jetzt falsch ausgedrückt, aber so ein bisschen ein Impuls waren oder ein Treiber, jetzt grad mit den Spätschichten. Also die ersten Spätschichten haben die Leute halt anhand von ihrer Homepage oder anhand von einer nervigen Power Point ihren Laden vorgestellt und ich glaube, bei der zweiten, dritten Spätschicht war der Erste, der mit so einer Großfräsmaschine, also geht die Tür auf, von der Großfräsmaschine ein Video und dann saß da eine vierköpfige bayrische Band da mit Zitter und Vibraphon und keine Ahnung und hat da einen zum Besten gegeben, und das war die Geburtsstunde von den sogenannten Spätschicht-Videos. Und mittlerweile ist es also unfassbar, was die Unternehmen- also die legen teilweise ihren Laden für ein paar Tage lahm, machen ein Azubi-Projekt draus, dass die irgendwie einen abgefahrenen Film hatten, also wirklich mit so viel Herzblut. Und klar sagt dir im Nachhinein jeder: „Bow, das war jetzt echt mit der heißen Nadel und ich habe die letzten Tage nicht viel gearbeitet und der Film ist vielleicht nicht ganz so geworden, wie ich es mir gedacht habe.“ Weil, man denkt ja, man macht das kurz in der Mittagspause, aber, ätsch gabele, dauert halt doch länger und der Teufel liegt im Detail. Aber alle durch die Bank haben gesagt: „Es war ein geiler Anlass, mich mal mit dem Ganzen zu beschäftigen, wie geht da mit Ton, wie geht das mit Licht, wie geht das mit Bewegbild, wie geht das mit Online-Kommunikation und so weiter.“ Und für viele war das dann auch der Startschuss, in ihre Kunden- Lieferantenbeziehungen eine gute Ladung mehr Professionalität reinzubringen.

Klaus Reichert: Ja, ich meine, man sieht es ja auch bei Ihnen, Sie haben ja da auch technisch ganz schön aufgerüstet. Green Screen, die meisten Leute wissen gar nicht, was das ist, Sie haben es schon länger im Einsatz, Sie haben verschiedene andere Technik im Einsatz. Das ist eine Chance quasi, einfach mal zu experimentieren gewesen, jetzt diese Covid-Zeit. Und wie sieht das für Sie jetzt aus, wie geht es da dann weiter? Sie machen natürlich weiterhin Messen, Sie werden vor Ort persönliche Veranstaltungen machen, aber haben Sie da schon eine Idee, wie Sie das weiter entwickeln und weiter nutzen wollen? Wie ist dann die Balance, Online und vor Ort?

Ralf Dürrwächter: Klarer Fall, es wird ein Mix werden. Also der persönliche Besuch ist durch nix zu ersetzen. Und wenn einer wirklich an was Interesse hat, dann setze ich mich auch ins Auto und fahre durch die halbe Republik und suche das persönliche Gespräch, das ist diskussionsfrei. Aber, was es definitiv nicht mehr gibt, dass ich jetzt hier im Auto sitze und drei Stunden, wenn es gut läuft, nach München fahre, um eine halbe, Dreiviertelstunde über einen Messestandplan zu diskutieren und dann wieder vier Stunden im Stau zurückfahre, das gibt es definitiv nicht mehr. Und für uns war das ein echter Boost und ich bin in weiten Bereichen auch dankbar drüber. Wir haben zum Beispiel Business gelernt, das viele Dinge so aus der Not heraus, wurde zum Beispiel ein Seminar irgendwie auf Online verlegt und plötzlich haben wir festgestellt, ej, da gibt es, nicht alle, aber 80, 90 Prozent der Lerninhalte lassen sich Online super vermitteln. Und Online, also jetzt mal ganz offen gesprochen, bei uns wurden früher acht oder neun von zehn Seminaren abgesagt mangels Teilnehmer. Also wir haben einen riesen Aufwand, die anzulegen, zu kommunizieren, zu machen und dann müssen sie den Zweien, die angemeldet sind, erklären, dass es halt nicht stattfindet und Blablabla. So, jetzt Online, wir können die Seminare ein Drittel günstiger anbieten, weil wir keine Reisekosten haben, kein Catering, keinen Raum und so weiter. Und Sie haben halt die Situation, dass ein Teilnehmer aus Münster ist und einer aus Chemnitz und einer aus Aachen und zwei aus Reutlingen, einer aus Ungarn und einer aus Luzern. So, das heißt, Sie haben plötzlich die Bude voll, Sie haben eine schwarze Zahl und das Ding findet statt. Also jetzt finden bei uns acht bis neun Seminare von zehn plötzlich statt. Also ist einfach eine riesen Chance. Natürlich muss man lernen, mit umzugehen, also Sie brauchen Online eine andere Taktung. Also ich persönlich zum Beispiel mache das so, dass ich immer, peng, zur vollen Stunde beginne, auf die Sekunde und dann eine Dreiviertelstunde mache, maximal 50 Minuten, je nach Redefluss und dann ist einfach Pause und, peng, zur vollen Stunde geht es wieder weiter. Und es sind auch keine acht Stunden Lehrstunden, sondern halt irgendwie ein bisschen weniger, weil es Online einfach nicht so geht. Zum dem Thema Technik, es ist unfassbar, was alles geht, auch wirklich zu enorm günstigen Preisen. Das Einzigste, was man halt mitbringen muss, ist viel Energie und man muss ein paar graue Haare riskieren, bis das irgendwie alles funktioniert. Und auch, man ist nie gefeit, dass zwei Minuten vor der Veranstaltung, wie jetzt vorher, irgendein OBS, -Zoom- oder was-weiß-ich-Update drüber läuft, also immer expact, da nix pactetd. Aber mal ganz ehrlich, einen Rechner haben Sie sowieso und eine vernünftige Kamera mit einem richtig geilen Mikrophon und irgendeine LED-Ausleuchtung und irgendeinen Streamtech und keine Ahnung, da sprechen wir von deutlich, deutlich unter 1.000 Euro. Und wenn Sie jetzt einfach mal gucken, wenn man es mal reell rechnet, so eine Fahrt kostet, wenn ich hier drei Stunden nach München fahre und drei wieder zurück, an Sprit, an Reifen, an Auto, an Zeit und so weiter, das ist schon, also das rechnet sich in kürzester Zeit. Die Realität aktuell sieht so aus, dass ist halt, klar, jetzt seit sechs, acht Wochen geht das wieder los mit Präsenzterminen. Ich bin jetzt diese Woche die ersten drei Tage am Stück im Homeoffice, war zuvor sieben Wochen komplett unterwegs, Montag bis Freitag. Aber natürlich gibt es Online-Termine, es gibt Jour-Fixe-Termine und dann fahren Sie halt zu einer bestimmten Uhrzeit raus auf den Rastplatz und packen das iPad aus und machen Ihrem Teams-Termin 20 Minuten und fahren dann wieder weiter.

Klaus Reichert: Geht alles mit solchen Geräten, ne, solange man eine gute Internetverbindung hat.

Ralf Dürrwächter: Ja, das ist halt so ein bisschen ein Thema ab und an in Deutschland.

Klaus Reichert: Gut, also der technische Teil, okay, Sie haben einiges übertragen sozusagen, tatsächlich übertragen wie die Schulungen in den Online-Bereich hinein. Was ich gut finde, was mir immer wieder auffällt bei Ihnen ist, Sie bringen da natürlich auch sehr viel Persönlichkeit rein, Sie setzen auch mit Humor und mit sehr viel individuellem Einsatz natürlich einen positiven Rahmen, geben ein sehr positives Beispiel, was dann natürlich dazu führt, dass die einzelnen Teilnehmenden eher so offen sind oder auch bereit sind, zum Beispiel so ein Video zu machen, wie Sie es grade angesprochen haben. Also das ist ja auch etwas, was man mit hervorrufen muss bei den anderen.

Ralf Dürrwächter: In der Tat, ich habe es ja eingangs gesagt, eins unserer vier Ziele ist einfach dieses, Begegnungsraum, Begegnungskultur VDWF. Und wenn ich jetzt als Geschäftsführer vom Verband zu einem 15-Mann-Unternehmen komme im Zweireiher, mit Weste und ein Einstecktuch und Taschenuhr und so weiter, dann nehmen die mich nicht ernst, und ich tauche da halt dann irgendwie anders auf. Und mittlerweile nehmen sie uns alle ernst oder sagen wir mal voll. Ja, das sind alles so Kleinigkeiten. Also auch zum Beispiel bei unserem Geschäftsführertreff ist es so, dieser Geschäftsführertreff heißt voll wild. Soll einfach implizieren, da sind Leute angesprochen, die es mal versuchen sollten, einen Tag ohne Krawatte auszuhalten. Das geht dann meistens auch ganz gut. Und da sind zum Beispiel auf den Namensschildern die Vornamen groß gedruckt und die Nachnamen ein bisschen kleiner. Einfach weil, ich sage von Vorneherein, wir müssen nicht bis heute Abend um elf warten in der Bar, um rauszufinden, wer irgendwie jünger oder älter ist oder sonst was, sondern einfach diese Kommunikationsbarriere, weg damit, per du. Man ist viel schneller im Gespräch, man ist schneller im Austausch. Und das sind unsere Aufgaben. Anderes Beispiel, ich habe vorhin eine Reise geplant, wir fahren im September von Stuttgart bis Mailand und zurück, besichtigen da 14 Unternehmen in vier Tagen und da sind wir mit so einem VIP-Reisebus unterwegs. Also ist jetzt nicht so wie Schullandheim, sondern eher so wie unsere Fußballer von A nach B kommen. Und da ist es so, wir haben in diesem Bus, das ist ein sogenannter 2+1-Bus, also da sind keine vier Sitze pro Reihe, sondern nur zwei plus eins, also drei. Und da gibt es eine einfache Regel, immer wenn wir von der Betriebsbesichtigung zurückkommen, darf der in der Mitte sitzen bleiben, der rechts muss eine Reihe vor, der links muss eine Reihe zurück. Heißt, nach zehn Stopps sind sie nachher bei jedem von dieser Reisegruppe mal eine halbe Stunde oder zwei Stunden gesessen und hatten ihre Optionen hier auf ein Speed-Dating. Und das ist ein Beispiel von vielen, wo wir uns einfach Gedanken machen, wie kriegen wir die Leute miteinander connected und in den Austausch und so weiter.

Klaus Reichert: Das ist durch das Konzept des Verbandes angelegt, es ist gewünscht. Die Mitglieder wissen es, haben vielleicht sogar darüber entschieden, dass das dazu kommt. Und dann ist das eben in Ihnen, in den Kollegen sozusagen im Verband und Kolleginnen, ist das eben manifestiert, dass Sie das dann auch leben, dass Sie dieses Leben da reinbringen und dass dann eben dieses Zusammenkommen passiert, dass da Vertrauen entsteht, das Verbindungen entstehen zwischen den Mitgliedern.

Ralf Dürrwächter: Ja. Also wir arbeiten jede Woche aufs Neue, was ich auch meinem Team einbläue, es ist nicht unser Ziel, irgendwie zufriedene Mitglieder zu haben, das bringt uns nicht weiter. Wir brauchen begeisterte Mitglieder, wir brauchen Fans, wir brauchen keine Karteileichen, sondern wir brauchen Leute, die sich einbringen und machen und tun. Und das funktioniert Gott sei Dank sehr, sehr gut. Und ich bin auch sehr, sehr dankbar oder demütig oder wie man das nennen will. Wir waren letztes Jahr beim Verbände Media Award in Köln und da gab es dann am Ende, als eigentlich alles vorbei war, gab es da noch so one more thing, ein Ehrenpreis der Jury, der sogenannte Verbandskommunikator des Jahres. Und den habe ich da bekommen als Auszeichnung, ja, weil da bei uns einfach wohl relativ viel passiert, was so Verbinderei, Connecterei angeht.

Klaus Reichert: Wir werden einiges von diesen Sachen dann auch auf der Episodenwebseite verlinken.

Ralf Dürrwächter: Eigentlich will ich einfach nur alle einladen, also jetzt speziell unsere Elf-Uhr-Löcher zum Beispiel, die finden jetzt immer am Mittwoch statt in der Regel. Die Teilnahme ist kostenfrei, es ist offen für jedermann, jeder Frau, also man muss nicht irgendwie Mitglied sein oder so. Und vielleicht auch interessiert jemand vollkommen Branchenfremder auch mal ein Vortrag über Körpersprache oder LinkedIn-Profil oder keine Ahnung, was wir da alles machen. Also einfach anmelden, reingucken, die Teilnahme ist kostenlos. Und ansonsten, ja, also schaut bei uns rein, auf die Homepage, was euch gefällt. Macht es nach, kopiert es, keine Ahnung, macht was draus.

Klaus Reichert: Also ich fand das jetzt ausgesprochen spannend, auch ein bisschen hinter die Kulissen schauen zu können und auch eben zu hören, dass tatsächlich dieser Verbindungsgedanke einer der vier Säulen in Ihrem Verband ist. Vielen Dank, dass Sie heute sich die Zeit genommen haben.

Ralf Dürrwächter: Ich sage danke fürs Zuhören an alle, die noch wach sind, in diesem Sinne.

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Dr. Klaus Reichert

Hallo, Klaus Reichert hier. Ich bin unabhängiger Berater und kreativer Business Coach mit Herzblut für Innovation und begleite Unternehmen mit viel Erfahrung und Kreativität beim Innovationsmanagement und Innovationsstrategie auf dem Weg von der Vision zu enkeltauglichen Leistungen. Mein Standort ist Baden-Württemberg, zwischen Karlsruhe und Bodensee.

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Innovationscoaching kennenlernen. Denn es gibt kein Ende von Innovation. Nur Starts.

Mit dem Innovationscoaching Programm haben Unternehmen eine unkomplizierte und öffentlich geförderte Möglichkeit, einen kontinuierlichen Innovationsprozess einzuführen und die Transformation durch Digitalisierung, Klimawandel und Gesellschaft einfacher zu meistern. Wir klären Fragen und schauen, ob wir zusammen passen in einem kostenfreien Erstgespräch per Zoom oder Telefon.

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