Virtuelle OEM Gemeinschaftsunternehmen
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Virtuelle OEM im Mittelstand – Vorteile eines Gemeinschaftsunternehmens

Was sind Virtuelle OEM?

Virtuelle sind ein Zusammenschluss von mehreren, meist kleineren mittelständischen Unternehmen zu einem Gemeinschaftsunternehmen. Dieses erbringt Aufgaben für die Mitgliedsunternehmen wie Einkauf, Vertrieb, Logistik, Service, Konzeption komplexer Produkte, aber auch Marketing mit dem Aufbau und Pflege einer gemeinschaftlich genutzten Marke. Teure Produktionseinrichtungen können gemeinsam genutzt werden.

Insbesondere im Strukturwandel von Branchen, wie aktuell der Autoindustrie, bieten Virtuelle OEM mittelständischen Unternehmen Zukunftsperspektiven und haben das Potential, die Stärken Einzelner zu verbinden und zu einem besseren Angebot am Markt zu führen.

Virtuelle OEM sind als seit langem als Genossenschaften und Vereine im Agrarbereich sowie im Bankenwesen bewährt. Ein Vorbild sind die bewährten Weingärtnergenossenschaften und Genossenschaftsbanken wie die Volksbanken. Ein Übergang des Konzepts in andere Branchen ist sinnvoll.

Vielfältige Ausprägungen eines virtuellen OEM sind möglich, zB:

  • Gemeinschaftsnutzung: Ressourcen wie teure Maschinen oder Infrastruktur können durch gemeinsame Nutzung effizienter eingesetzt werden.
  • Netzwerke und Kooperationen: Die Bündelung von Wissen und Kräften in Netzwerken steigert Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
  • Zuerwerbsmöglichkeiten: Diversifikation von Dienstleistungen schafft zusätzliche Einnahmequellen und stabilisiert Unternehmen.
  • Pragmatische Organisationsformen: Einfache Modelle wie Vereine oder GmbHs können Kooperationen schnell starten und flexibel anpassen.
  • Digitalisierung und Automatisierung: Branchenübergreifend ist der Fokus auf Technologien essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Wissenstransfer und Weiterbildung: Gemeinsame Weiterbildungen und Reisen fördern den Austausch von Best Practices und stärken das Netzwerk.
  • Flexible Anpassung an Marktbedarfe: Die Fähigkeit, Geschäftsmodelle kontinuierlich zu erweitern, ermöglicht Wachstum und Resilienz.

Weitverbreitet ist das Konzept des Gemeinschaftsunternehmen in folgenden Bereichen:

  • Maschinenringe
  • Winzergenossenschaften
  • Agrargenossenschaften
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • Versicherungen
  • Händler- und Einkaufsgemeinschaften

Motivation

Die Bezeichnung der „Virtuellen OEM“ entstand aus der Erkenntnis, dass das Konzept der Original Equipment Manufacturer „OEM“ herunterskaliert auch übertragbar ist auf eine Gruppe kleinerer Beteiligter, die damit auch „Großes“ vollbringen können.

„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen Viele.“

Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der Gründervater der genossenschaftlichen Idee, hat das bereits im 19. Jahrhundert erkannt. Und sein Leitspruch gilt noch heute, auch für kleine und mittlere Unternehmen ausserhalb der Landwirtschaft.

Beispiele Virtuelle OEM

Virtuelle OEM sind ein Joint Venture, eine Partnerschaft, das Ziele und Erfolg teilt, aber auch die Anstrengungen auf dem Weg. Wie das genau heute schon funktioniert, zeigen folgende Beispiele.

Beispiel Wein/Winzergenossenschaft: höherwertiges Produkt gemeinsam erreichen

Stellen Sie sich vor, Sie sind Winzer. Sie haben eine tolle Ernte, aber die einzelnen Trauben? Damit kann erst einmal niemand viel anfangen. Als Winzer sind Sie zu klein für den großen Markt, haben keine eigene Infrastruktur für Produktion, Abfüllung oder Vertrieb. Hier kommt die Winzergenossenschaft ins Spiel: Sie sammelt die Trauben der einzelnen Winzer und Winzerinnen, verarbeitet sie zu hochwertigem Wein, sorgt für Reifung, Abfüllung, Etikettierung und Branding. Am Ende entsteht ein marktfähiges Produkt, das über Verkaufsräume, Online-Shops und verschiedene Marketingmaßnahmen erfolgreich vertrieben werden kann. Das Konzept ist bewährt – in der Region Heilbronn-Franken gibt es die älteste Winzergenossenschaft der Welt. Hier zeigt sich eindrucksvoll, wie eine kooperative Struktur einzelnen Akteuren ermöglicht, wettbewerbsfähig zu bleiben, ohne ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Die Winzer profitieren von der Gemeinschaft, während sie dennoch eigenständig agieren können.

Übertrag Winzergenossenschaft auf Automobilzulieferer

Ein ähnliches Prinzip kann auch für die Automobilzulieferindustrie funktionieren. Wenn sich mehrere Metallunternehmen zusammenschließen, ergeben sich zahlreiche Vorteile: Sie können günstiger einkaufen, größere Mengen produzieren, Vertrieb, Logistik und Service effizienter gestalten und gemeinsam in neue Technologien und investieren. Zudem könnten sie nicht nur Einzelteile liefern, sondern komplexere Baugruppen entwickeln, die eine höhere Wertschöpfung ermöglichen.

Beispiel Maschinenring: Smarte Investitionen durch Gemeinschaft

Ein weiteres Beispiel aus der Landwirtschaft sind Maschinenringe. Hier schließen sich mehrere Bauern zusammen, um gemeinsam teure Maschinen wie Mähdrescher zu kaufen. Individuell würde sich die Anschaffung kaum lohnen, da jeder Landwirt das Gerät nur wenige Tage im Jahr benötigt. Durch die Kooperation kann das Gerät jedoch effizient genutzt werden, und eine zentrale Stelle sorgt dafür, dass es betriebsbereit bleibt.

Übertrag Maschinenring auf Automobilzulieferer

Auch in der Industrie werden Maschinen immer teurer und spezialisierter – beispielsweise für additive Fertigung (3D-Druck). Der Aufbau von Know-how und die Anschaffung der nötigen Maschinen erfordern hohe Investitionen, die für einzelne Unternehmen oft zu schwierig bzw. riskant sind. Eine Lösung könnte darin bestehen, dass sich mehrere Unternehmen zusammenschließen, um gemeinsam solche Investitionen zu tätigen. Das Modell eines „virtuellen OEM“ wäre hier denkbar: Mehrere Unternehmen aus sich ergänzenden Bereichen schaffen gemeinsam die Infrastruktur und teilen Ressourcen – von Maschinen bis hin zu Fachpersonal.

„Also man muss wirklich halt den Willen dazu haben, das gemeinsam zu tun, Punkte, die Vorteile gemeinsam zu sehen und nicht nur seinen eigenen Vorteil in den Vordergrund zu stellen, das ist ein ganz, ganz maßgebliches Thema. Also man darf keine Angst haben, der könnte jetzt übervorteilt sein oder der zieht sich daraus mehr, also das funktioniert nicht. Man muss wirklich mit dem Gedanken drangehen, von diesem Punkt profitieren wir alle. Es wird nie so sein, dass alle zu 100% gleich profitieren, in einen Punkt mal der eine mehr, im anderen Mal der andere wieder ein bisschen mehr. Das muss man akzeptieren und dann funktioniert das in meinen Augen.“ – Rüdiger Volk, GF Maschinenring Tauber-Franken im Smart Innovation Podcast

Was macht ein OEM?

Ein Original Equipment Manufacturer (OEM) bietet komplexe Produkte und Dienstleistungen am Markt an. Diese sind eine Bündelung von Einzelleistungen vieler Unternehmen zu einem am Markt nachgefragten Komplettpaket unter einer bekannten Marke. Weit verbreitete Beispiele sind Autohersteller wie Mercedes oder VW, aber auch Computerunternehmen wie Apple oder HP, die viele Tätigkeiten entlang der Wertschöpfungskette an eine Vielzahl Partner bzw. Zulieferer verteilt haben. Apple wird als Hersteller wahrgenommen, obwohl es keine eigene Produktionsstätte hat.

Doch das Thema OEM ist nicht nur etwas für Großunternehmen. Gerade ein Verbund aus kleinen und mittleren/mittelständischen Unternehmen (KMU), Freiberufler und Hochschulen hat mit dem Prinzip des virtuellen OEM die Möglichkeit der Bündelung ihrer Mittel komplexe Produkte und Dienstleistungen gemeinsam am Markt anzubieten und dabei auch Skaleneffekte entlang der kompletten Wertschöpfungskette zu nutzen. Zeit- und kapitalintensive Aufgaben wie IT, Marktstudien, Entwicklung, Marketing, Vertrieb, QM, Logistik und Service können dabei zentralisiert erbracht werden.

Welche Aufgaben kann ein Virtuelles OEM leisten?

Als Kooperationsgemeinschaft mehrerer einzelner Unternehmen, sowie Experten und Expertinnen aus Lehre, und Beratung, kann ein Virtuelles OEM eine Vielzahl von Aufgaben erfüllen. Es muss nicht zwangsläufig alle Aufgaben der beteiligten Unternehmen übernehmen. Im Gegenteil: im Idealfall übernimmt das Virtuelle OEM als Klammer Querschnittsfunktionen, die ein einzelnes Unternehmen nur sehr aufwändig erbringen kann.

Diese Auflistung zeigt eine Reihe von Beispielen:

  • Produktion komplexer Baugruppen statt nur einzelner kleiner Teile als Autozulieferer
  • Leistungsfähige Logistik
  • Angebot eines 24/7 über Zeitzonen und Sprachgrenzen
  • Investitionen in neue Technologien wie 3D-Druck oder AI/KI, Wasserstofftechnologie durch Aufbau entsprechender teurer aber gemeinschaftlich genutzter Ressourcen wie Maschinen.
  • Digitalisierung inkl. digitaler Geschäftsmodelle/Industrie 4.0, gemeinsame Nutzung und Organisation hochpreisiger IT (Software & Hardware)
  • Auf- und Ausbau einer gemeinschaftlich genutzten Marke
    Professioneller Vertrieb
  • Gemeinsamer Marketing- und Messeauftritt mit Investition in e-Commerce, Online Marketing und zB einen gemeinschaftlichen Messestand & Präsenz
  • Schulung, Ausbildung & Weiterbildungsmanagement und Förderungskoordination
  • Koordination von Fördermittel
  • Gemeinsamer Schutz von Intellectual Property (IP)
  • Unternehmensübergaben werden durch Übergabe an einen Partner im Gemeinschaftsunternehmen leichter, wenn man schon seit Jahren vertrauensvoll im Netzwerk zusammen arbeitet.
  • Das Konzept des virtuellen OEM kann zudem eine operative Weiterentwicklung von bestehenden Clustern sein.

Was ist ein Virtuelles OEM nicht?

Virtuelle OEM übernehmen als Gemeinschaftsunternehmen klar definierte Aufgaben für die Beteiligten, die diese alleine nicht oder nicht so gut machen können. Grundlage ist der Zusammenschluss von einzelnen Unternehmen, die auch weiterhin unabhängig bleiben. Ein Virtuelles OEM ist also keine Holding (oder ähnlich), die Anteile an den Unternehmen hält und diese steuert.

Start eines Virtuellen OEM

Um ein Gemeinschaftsunternehmen aufzubauen, braucht es eine kleine Gruppe als „harten Kern“ die gemeinsam eine Vision für das Gemeinschaftsunternehmen formt. Zudem ist es notwendig, dass es einen potentiell größeren Kreis Menschen gibt, die ein grundsätzliches Interesse an einer kooperativen Lösung haben. Dieses Interesse kann auch durch Trends, Marktdruck, Strukturwandel oder vergleichbare äußerliche Einwirkungen kommen. Durch die Integration von Experten und Expertinnen aus Lehre, Forschung und Beratung als direkt Beteiligte können hier Grundlagen geschaffen werden, die eine Skalierung durch weitere Unternehmen einfach macht.

  • Beispiel Trends: Der Trend zu regionalen landwirtschaftlichen Produkten hat zur Gründung von der „Geflossenschaft“ geführt.
  • Beispiel Marktdruck: Hohe Einkaufspreise für zB Saatgut und niedrige Verkaufspreise inkl. mangelnder Transparenz über Verkaufspreise hat zur Gründung von Raiffeisen Genossenschaften geführt.
  • Beispiel Strukturwandel: Die zunehmende Mechanisierung in der Landwirtschaft im frühen und mittleren 20. Jahrhundert hat zur Gründung von Maschinenringen geführt.
  • Im Strukturwandel der europäischen Autoindustrie von ca. 2010/2020/2030 in Verbindung mit Globalisierung und Druck durch den Klimawandel zeigen sich vergleichbare Notwendigkeiten für Gemeinschaftsunternehmen. Chancen, die von Unternehmern und Unternehmerinnen aber auch realisiert werden müssen.

Übersicht Vorraussetzungen für ein Virtuelles OEM:

  • gemeinsame Ziele, gemeinsamer Druck
  • initiale Partner, die gestalten
  • gegenseitiges Vertrauen
  • partnerschaftliches Miteinander und Win-Win Denken
  • gemeinsames Startkapital

„Ich bin eh von meinem Naturell her ein Mensch, der viel auf das Thema gemeinsam Wert legt im privaten Umfeld, ehrenamtlichem Umfeld. Wenn wir uns die heutige Situation, die wir als Gesellschaft auch haben, angucken , ich der absoluten Überzeugung, dass wir viele Dinge nur lösen können, wenn wir gemeinsam an die ganzen Themen rangehen und nicht die einzelne Person in die Vordergrund stellen , sondern wir müssen schauen, wie wir als Gesellschaft uns weiterentwickeln wollen und müssen und nur so funktioniert das, also der puren Überzeugung bin ich. Ich war vor meinem Leben hier im Maschinenring in einer Genossenschaftsbank unterwegs, also auch dort dieses Thema gemeinsam ja auch schon gelebt. Das ist jetzt im Maschinenring ja im Prinzip ähnlich, da haben wir ja vorhin schon gesprochen, also das zeigt eigentlich auch meine innere Überzeugung, dass wir hier gemeinsam nur Dinge lösen können und so geht es auch im Firmenbereich. Klar muss jeder gucken, dass seine Zahlen stimmen, aber wenn ich mit Kolleginnen und Kollegen auch von anderen Firmen gemeinsam Themen bespreche, macht es vieles leichter. Viele stehen vor den gleichen Problemen, was spricht dagegen, hier gemeinsam am Tisch zu sitzen und über diese Themen zu sprechen, über die Herausforderungen zu sprechen, Lösungsmöglichkeiten zu finden, das bringt dann alle weiter. Und nur so kann es in meinen Augen funktionieren, weil die Herausforderungen werden nicht weniger.“ – Rüdiger Volk, GF Maschinenring Tauber-Franken im Smart Innovation Podcast

Fazit

Ob Winzergenossenschaft, Maschinenring oder virtueller OEM – das Prinzip ist immer das gleiche: Kooperation kann einzelne Unternehmen stärken, Risiken minimieren und Innovation beschleunigen. Gerade in Zeiten steigender Kosten und technologischer Umbrüche ist Zusammenarbeit oft der Schlüssel, um wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Virtuelle OEM sind eine Möglichkeit, bestehende Cluster tatsächlich operativ weiter zu entwickeln. Vielleicht steckt genau darin die nächste große Innovation für die Automobil Branche?

Förderung für Virtuelle OEM

Im Rahmen des Projekts „Virtuelle OEM“ des Netzwerk Transformotive werden interessierte Unternehmen, Freiberufler und Hochschulen aus den Transformotive Regionen Heilbronn, Schwäbisch Hall, Hohenlohe und MainTauber bei dem Aufbau eines gemeinsamen Produkt- und Serviceangebots in einer virtuellen Organisation unterstützt. Aufbauend auf bestehenden und sich ergänzenden Einzelleistungen der beteiligten Unternehmen sollen so Komplettpakete am Markt angeboten werden können. Dazu gehören eine gemeinsame Produktentwicklung, Vermarktung, Vertrieb, Leistungs- und Serviceerbringung nach dem bewährten Modell von Weingärtnergenossenschaften. Zusammen mit den Unternehmen sollen in einer Reihe von Maßnahmen die zentralen Themen sowie Umsetzungsziele und -pläne erarbeitet und im Rahmen eines Pilotprojektes umgesetzt werden. Hier ist Wert zu legen auf ein kooperatives, vertrauensvolles Miteinander, denn es sollen sich die Beteiligten im Laufe des Vorgehens auch organisatorisch und persönlich gut kennenlernen. Im Anschluss an die Workshops soll die Implementierung durch Coachings der Unternehmen gefestigt werden. Bei diesem Prozess werden die Unternehmen begleitet. Ich habe das Thema Virtuelle OEM konzipiert und begleite es als Berater im Rahmen des geförderten „Transformotive“ Projekt.

Über Transformotive

Das Netzwerk Transformotive wird durchgeführt von der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn und der Wirtschaftsförderung Heilbronn-Franken. Das Projekt wurde bereits prämiert in einer bundesweiten Ausschreibung des DIHK und hat als „Ausgezeichnete regionale Industrieinitiative 2022“ den ersten Platz in der Kategorie „Kooperation“ belegt. Es wurde initiiert vom Bündnis für Transformation Region Heilbronn-Franken mit einer Vielzahl Mitgliedern wie Südwestmetall, Landkreis Heilbronn, IG Metall, Bundesagentur für Arbeit, Handwerkskammer und IHK Heilbronn-Franken. Transformotive wird gefördert im Rahmen des Förderaufrufs »Transformationsstrategien für Regionen der Fahrzeug- und Zuliefererindustrie« beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit einer Fördersumme im zweistelligen Millionenbereich.

Weitere Beispiele Virtuelle OEM

Konzeptbeispiel Bauträger

Bauträger haben in der Regel keine eigenen Bautrupps, sondern arbeiten projektbezogen mit Handwerkern zusammen. Die Kernaufgabe des Bauträger Unternehmens ist die schrittweise Entwicklung von Grundstücken hin zu Gebäuden. Dabei koordinieren Bauträger alle Schritte in der Wertschöpfungskette und sind das Gesicht zum Kunden. So werden auch große Projekte realisiert, mit einem sehr kontrollierten Kapitaleinsatz.

Konzeptbeispiel Zughersteller Stadler Rail

„Rund 80% der Zulieferer sind im Umkreis von 60 Kilometern des Firmensitzes in Bussnang (TG, Schweiz) angesiedelt. Diese sorgsame Aufteilung zwischen Eigenfertigung und Zukauf, gepaart mit technischer Kompetenz und anderen Fähigkeiten, hat in den vergangenen drei Jahrzehnten aus Stadler Rail einen 7000 Mitarbeiter starken Mittelständler gemacht, der sich mit den grossen Konzernen messen kann.“

Konzeptbeispiel Rallye Fighter von Autohersteller Local Motors

Local Motors hat den Rallye Fighter, sein erstes Kleinserien-Fahrzeug, komplett in einer offenen Community gestaltet und konstruiert. Die Montage erfolgte durch die Käufer. Genutzt wurden zudem bereits am Markt verfügbare Teile vieler Autohersteller. Folgefahrzeuge wurden bereits in mobilen Miniwerken 3D gedruckt. Ein weiteres Projekt war ein autonom fahrender Minibus.

Weitere

  • Computeranbieter: HPE nutzt das Virtual OEM Programm, um Partnerschaften mit Software Herstellern einzugehen und damit schlüsselfertige Lösungen für Endkunden zu liefern.
  • Beispiel Genossenschaft: Die neue Genossenschaft für Indoor Fischfarmer beiten regionale Fisch Produkte an über „Die Geflossenschaft
  • Regionalmarken sind ein bewährtes Mittel, eine Region mit ihren vielfältigen Beteiligten am Markt zu präsentieren, zB die „Vierländerregion Bodensee“.
  • Energiewirtschaft: Virtuelles Kraftwerke bündeln kleine Energieerzeuger zu einem großen Kraftwerk und macht den erzeugten Strom handelbar.
  • Weinbau: Genossenschaftskellerei Heilbronn: älteste Weingärtnergenossenschaft Deutschlands
  • Landwirtschaft: Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall mit Marketing, Läden, Produktion/Anlagen
  • Landwirtschaft: Genussrechte am Biohof
  • Finanzwesen: Sparvereine, als Grundlage von Volksbanken mit der Volksbank Hohenlohe als älteste Volksbank der Welt, sowie das Raiffeisen System
  • Finanzwesen: DATEV als Genossenschaft für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte
  • Versicherungen: Versicherungsvereine zB HUK-Coburg, Debeka, Signal Iduna oder Barmenia mit eigener Rechtsform: Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG)
  • Wohnungsbaugenossenschaften: ermöglichen günstiges Wohnen
  • Logistik: Pfandsystem für Weinflaschen
  • Einzelhandel: Konsumgenossenschaften: zB Coop in der Schweiz
  • Einzelhandel: Verbund von Händler zB Intersport und Euronics, Edeka und Rewe
  • Einkaufsgemeinschaften: zB Dienstleistungs- und Einkaufsgemeinschaft Kommunaler Krankenhäuser (GDEKK) und EK/Servicegroup
  • Wasserstoff Wirtschaft: Regionales Elektrolyseur Projekt ElyFab-BW BW in Kooperation von Wissenschaft und Unternehmen
  • Plattformen: ermöglichen Musikern den weltweiten Vertrieb, zB Spotify & Apple Music

Über

Dr. Klaus Reichert

Hallo, Klaus Reichert hier. Ich bin unabhängiger Berater und kreativer Business Coach mit Herzblut für Innovation und begleite Unternehmen mit viel Erfahrung und Kreativität beim Innovationsmanagement und Innovationsstrategie auf dem Weg von der Vision zu enkeltauglichen Leistungen. Mein Standort ist Baden-Württemberg, zwischen Stuttgart, Karlsruhe und Bodensee.

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